Test - Confrontation : Taktische Klickerei
- PC
Heimlich still und leise erschien Confrontation, das auf dem gleichnamigen Tabletop-Spiel basiert, am 19. April auf Steam. Doch die PC-Adaption ist kein Brettspiel mit Figuren, sondern ein mutiger Mix aus Taktik- und Rollenspielelementen aus Diablo-Sicht. Klingt interessant, wieso haben wir also kaum etwas von dem Titel gehört? Und lohnt es sich trotzdem, einen Blick auf Confrontation zu werfen, auch wenn man kein Fan der französischen Tabletop-Vorlage ist? Das wollen wir nun im folgenden Test beantworten.
Es geht mal wieder um den Kampf zwischen Gut und Böse, in dem ihr während der Einzelspielerkampagne natürlich die gute Seite übernehmt. Insgesamt gibt es vier Fraktionen, die sich alle in einem Krieg befinden, der mit Magie, Schwertern und widerwärtiger Technologie geführt wird. Dabei dürft ihr im Einzelspieler vorerst aber nur eine Fraktion spielen: die Greifen, die nichts davon halten, widerliche Experimente mit menschlichen Wesen zu machen, und sich eher auf die altmodische Kriegsführung berufen.
Keine Kuscheltiere
Eure Feinde sind die Skorpione, die zwar nicht so aussehen, aber bis auf die Werwölfe sind alle Fraktionen nicht genau das, was ihre Namen vermuten lassen. Sie produzieren entstellte Klone, die vorher Menschen waren, um sie in den Kampf zu schicken. Da den Greifen langsam, aber sicher der Kragen platzt, schicken sie eine kleine Truppe in eines der unterirdischen Laboratorien, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. Als wäre ein fieser Feind nicht genug, haben sich die Schakale, die wohl eher Orks sind, und Werwölfe gegen die Greifen verschworen und möchten in diesem Krieg ein Wörtchen mitreden.
Mit der Kraft des Lichts und reiner Magie macht ihr euch mit euren Helden auf, die linearen Levels in der Welt Aarklash zu erkunden und vor allem die Skorpione und ihre Kampfklone zu vertreiben. Vor jedem Level und auch in Zwischensequenzen erzählt euch ein sehr guter Sprecher, was als Nächstes kommt oder gerade passiert ist. Wer aber mehr über die zwölf Charaktere erfahren möchte, auf die ihr während des Spielens trefft, der darf lesen. Hintergrundinformationen sowie mehr Details zu dem Konflikt finden sich versteckt in einem Kodex, in dem ihr durch den weiteren Spielverlauf Einträge freischaltet.
Das ist ein denkbar schlechter Weg, eine Geschichte zu erzählen, vor allem da das Spiel voraussetzt, dass der Spieler bereits mit der Tabletop-Vorlage in Berührung gekommen ist. Zu viele Informationen, auf die man sich einfach keinen Reim machen kann, prasseln am Anfang auf euch ein. So verpufft das Interesse schnell und wird zu einem riesigen Fragezeichen, das euch während des Spielens über dem Kopf schwebt. Solltet ihr es trotzdem schaffen, irgendwie dahinterzukommen, was genau hier erzählt werden soll, werdet ihr mit einer Geschichte konfrontiert, die einfach keine Fahrt aufnimmt. Wer sind die Helden, die ich hier in den Kampf führe, warum sollte ich mich mit ihnen identifizieren können und verstehen, was sie hier tun? Keine Ahnung! Also heißt es: Spiel pausieren und im Kodex rumfummeln, um es zu erfahren.
Die Glorreichen Vier
Nach dem verwirrenden Intro steht der erste Held des Spiels vor euch - oder eher unter euch. Die Kamera ist jedoch schwenkbar und hat auch eine Zoom-Funktion, somit sollte das keinen, der schon mal Strategiespiele gespielt hat, vor größere Probleme stellen. Jedoch kann es vorkommen, dass ihr in einem unterirdischen Laboratorium steht und euch fragt, wie es hier nun weitergehen soll, bis ihr bemerkt, dass ein Schalter nicht umgelegt wurde, weil er erst zu sehen ist, wenn ihr die Kamera dreht. Solltet ihr aus einem anderen Grund nicht wissen, wohin es als Nächstes geht, reicht ein Blick auf die Karte, die mit kleinen Punkten verzeichnet, wo ihr bereits gewesen seid.
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