Preview - Cobalt : Chaotischer Multiplayer-Spaß

Wer immer ein Auge auf das Neueste vom Neuesten aus der Welt der Sidescroller hat, könnte von Cobalt gehört haben. Minecraft-Entwickler Mojang hilft nämlich dem kleinen Oxeye Game Studio dabei, einen flotten Action-Sidescroller zu entwickeln, der sich seit einiger Zeit bereits in der Entwicklung befindet. Ein chaotischer Multiplayer-Modus à la Towerfall ist zu erwarten, dazu ein Karteneditor und auch ein Koop-Modus, wenn euch die  kompetitiven Spielmodi langweilig werden sollten. Was von Oxeye Game Studio noch so in den heißen Action-Sidescroller-Topf geworfen wurde, konnten wir uns auf der gamescom ansehen.

Das Spiel macht auf den ersten Blick einen unscheinbaren Eindruck. Ein recht unspektakulär aussehender Sidescroller, den man irgendwo so oder so ähnlich schon mal gesehen hat. Wenn ihr aber den Controller in die Hand nehmt, fängt schon nach nur wenigen Sekunden das Geschrei und Gelächter an. Doch was genau macht Cobalt denn so spaßig? Beispielsweise die Bullet Time.

Befindet sich euer Charakter in Gefahr, zum Beispiel durch eine heranfliegende Granate, verlangsamt das Spiel automatisch die Zeit. Das bietet euch die Möglichkeit, gekonnt aus kniffligen Situationen zu entfliehen. Gute Spieler werden die Bullet Time für viel komplexere Manöver nutzen können. Ihr verlangsamt die Zeit, rollt euch zu heranfliegenden Kugeln, um sie von euch abprallen zu lassen, wechselt zur Granate und werft sie dem Gegner ins Gesicht. Dies löst die Bullet Time bei ihm aus und er kann seine Situation dann wieder anders lösen. Bei vier Spielern auf der Karte, die herumballern und unterschiedliche Granaten werfen, wird Cobalt schnell zu einem völlig irren Multiplayer-Spaß.

Vollgepackt bis obenhin

Denkt aber nicht, dass die verlangsamte Zeit euch immer das Leben retten wird. Wenn die Granate zum Beispiel schon für eine Weile durch das Level gehüpft ist und kurz vor der Explosion bei euch auftaucht, könnt ihr eigentlich nur noch hoffen, dass ihr sie wegschlagen oder wegschießen könnt. Zu diesen Mehrspielerpartien bekommt ihr eine herausfordernde Kampagne mit einem vorgegebenen Charakter, einen Challenge-Modus, in dem ihr sehr knifflige Aufgaben in vorgegebenen Leveln lösen müsst, und einen Survival-Modus, in dem ihr mit anderen Spielern oder Bots versucht Gegnerwellen zu überleben.

Dann gibt es noch Capture the Plug, was laut Entwickler das bekannte Capture the Flag ist, und Teamstrike. Hier spielen zwei Teams mit je vier menschlichen Spielern oder Bots gegeneinander. Die Klassen sind vorgefertigt, es können aber neue mit In-Game-Währung gekauft werden. Wer dachte, normales Deathmatch sei schon ein ziemliches Durcheinander, der wird mit Teamstrike eines Besseren belehrt.

Versteht uns nicht falsch, es ist kein schlechtes Chaos, sondern ein immer noch überschaubares und sehr unterhaltsames. Ihr werdet aufmerksamer und beginnt schneller zu reagieren. So wird dann aus einem chaotisch wirkenden Match ein erbitterter Kampf, in dem eine gute Portion Können nicht fehlen sollte.

Zudem entdeckt man überall kleine und große Details, zum Beispiel ein Radio in der Kampagne: Beginnt ihr den Charakter zum Beat zu bewegen, öffnet das ein kleines Minispiel, bei dem es darum geht, zu tanzen und eventuelle Gegner in der Nähe zu bezirzen, die dann für euch kämpfen. Dabei weist euch das Spiel nirgends darauf hin, dass dieses Minispiel überhaupt existiert. Die Entwickler haben es trotzdem ins Spiel implementiert, weil sie es lustig fanden. Diese Liebe zum Detail ist überall im Spiel präsent und ließ bei uns den Funken endgültig überspringen.

Fazit

von Marek Orzechowski

Eines der lustigsten Spiele der Messe

Dieses klein aussehende, aber im Endeffekt große Spiel hat mich sehr überrascht. Dabei ist der Multiplayer-Modus so simpel. Doch die kompakten Level, die Möglichkeit, im Rollen Projektile abzuwehren, und natürlich die Bullet Time machen Cobalt erst zu einem Geniestreich. Obendrauf gibt es eine tolle Auswahl an interessanten Spielmodi. Cobalt mangelt es weder an Inhalten noch an Charme und Herzblut der Entwickler, die schon sehr lange daran arbeiten, das Spiel so unterhaltsam wie möglich zu gestalten.