Test - Cities XL 2011 : Bausparvertrag? Wie uncool!
- PC
Finanziert wird die Geschichte mit Steuergeldern, die euch in kurzen Zeitperioden auf dem Konto gutgeschrieben werden. Gleichzeitig kosten alle Einrichtungen mächtig Asche, von der Straße über Autobahnen bis hin zu Freizeitgebäuden, Krankenhäusern und Schulen. Neben dem verfügbaren Geldbetrag seht ihr daher auch eine Bilanz, die entweder positiv oder negativ ausfällt. Letzteres ist schlecht, denn dann müsst ihr entweder öffentliche Gebäude stilllegen oder für mehr Steuereinnahmen sorgen.
Das Anlegen der Bauflächen bleibt eurer Kreativität überlassen. Entweder könnt ihr schachbrettartige Siedlungen errichten oder zum Freestyle-Werkzeug greifen und runde Straßenführungen ziehen, an denen dann wiederum einzelne Häuser oder gleich ganze Wohnblöcke platziert werden. Grundsätzlich existiert jedes Wohn-, Geschäfts- und Industrieviertel in drei verschiedenen Ausbaustufen, beispielsweise bei Büros vom kleinen Steuerprüfer (Stufe 1) bis hin zum Wolkenkratzer einer Versicherung (Stufe 3). Außerdem könnt ihr neuerdings spezielle Gebäude europäischer, asiatischer und amerikanischer Natur bauen.
Euch geht es wohl zu gut!
Das Knifflige an Cities XL 2011 ist definitiv das ständige Ausbalancieren von Arbeitslosigkeit und fehlenden Arbeitskräften im Verbindung mit dem Geschrei nach sozial ausgerichteten Gebäuden. Bei 100.000 Einwohnern aufwärts kann das teilweise ungemütlich werden, wobei es nie zu echten Unruhen kommen wird. Ihr müsst eure Einwohner schon wie Vieh behandeln, damit sie teilweise die Koffer packen und die Stadt verlassen. Betriebe gehen da eher pleite, werden aber schnell durch neue ersetzt. Damit es gar nicht erst so weit kommt, dürft ihr über das Handelssystem Ressourcen mit einer Computer-Stadt oder sogar euren bereits gebauten Städten austauschen.
Alles nachvollziehbar. Irritierend wirken allerdings manche Warnmeldungen rund um eure Metropole. Von vollen Straßen ist oft die Rede, obwohl das gesamte Verkehrsnetz bis auf ein winziges Teilstück im hinterletzten Wohnviertel grün leuchtet. Manchmal fehlt hier klar die Relation.
Und wie schaut's aus?
Optisch hat sich wenig geändert. Kein Beinbruch, weil die großen Häuserblöcke mit einigen kleinen, witzigen Animationen, wie Fallschirmspringer und mittlerweile mehr Bewohnern auf den Gehwegen, nett aussehen - steril wirken die Großstädte trotzdem. Der rege Straßenverkehr trägt zur halbwegs lebendigen Grafik bei. Zu viele Objekte wirken sich aber weiterhin massiv auf die Performance aus. Selbst bei kleineren Städten kommen starke PCs in Stocken, was hauptsächlich aber nicht etwa an der eingeschalteten Kantenglättung oder hohen Auflösung liegt, sondern einfach an der Masse an dargestellten Objekten.
Das Ärgerliche: Schon wieder fährt die Simulation ohne Mehrkernunterstützung in den Handel. Cities XL nutzt maximal einen müden CPU-Kern und bringt ihn relativ schnell ans Maximum, selbst ein mit 3,8 GHz getakteter Kern muss in mittelgroßen Städten die weiße Fahne schwenken. Somit sehen die Metropolen zwar schick aus, können wegen der Performance-Engpässe aber kaum ruckelfrei bestaunt werden.
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