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Preview - Child of Eden : Kaleidoskopischer Rausch

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200 Jahre nach ihrem Tod wird versucht, sie in ″Eden″ nachzubilden. Eden ist so etwas wie unser Internet - nur eben nicht nur weltweit verfügbar, sondern auch in den hintersten Winkeln des Weltraums. Eine Art Kollektivgedächtnis der Menschheit, das in fünf Archive aufgeteilt ist, die im Spiel die einzelnen Kapitel darstellen: Matrix, Schönheit, Leidenschaft, Evolution und Reise. Bis auf das letzte Archiv konnten wir alle bereits anzocken.

Streichelzoo

Kurz bevor das sogenannte Project Lumi fertiggestellt werden konnte, drangen fiese Viren in Eden ein. Ihr bereinigt nun mit euren Waffen ein Archiv nach dem anderen von diesen Viren. Mit jedem erfolgreich abgeschlossenen Abschnitt hebt sich auch Lumis Stimmung, was ihr in ihrem ″Garten″ gut beobachten könnt. Dabei handelt es sich im Grunde um den Levelauswahlbildschirm, wo verschiedene von euch gesäuberte Wesen aus den einzelnen Archiven lustwandeln und mit euch interagieren. So könnt ihr sie beispielsweise berühren, wobei sie Klänge von sich geben, aber eurem eigentlichen Ziel bringt euch das natürlich nicht näher.

Nicht bei allen diesen Kreaturen handelt es sich um Unterwassertiere, wie mancher vielleicht aufgrund diverser Trailer annehmen könnte. Anmutige Mantas und ein gigantischer Wal begegnen euch im Level ″Evolution″, an dessen Ende aber auch ein feuriger Phoenix wartet. In der ″Matrix″ trefft ihr auf abstrakte geometrische Figuren, im Archiv ″Schönheit″ auf Blumen und Schmetterlinge. ″Leidenschaft″ zeichnet sich vor allem durch zahlreiche Zahnräder und eine gewisse Schwerindustrieatmosphäre aus. Was euch in der ″Reise″ erwartet, verraten wir euch im Test.

Vom Spielentwickler zum Schneider

Beiläufige Zuschauer schütteln meist nur verwirrt den Kopf - zu künstlerisch und chaotisch wirkt Mizuguchis Werk zu Beginn. Das ist neben dem geringen Umfang auch unsere größte Sorge. Denn obwohl ihr nach dem Tutorial durchaus begreift, worauf ihr schießen müsst, stellt sich dennoch oft ein verwirrtes Stirnrunzeln beim Spieler ein. Den Rest der Zeit erfüllt einen jedoch eine angenehme Ruhe, was wohl auch eines der Ziele von Mizuguchis Truppe war.

Während einer Präsentation berichtete er davon, wie sie während der Entwicklungsphase eine Art Korsett schneiderten, in das sie vibrierende Controller steckten, aber nicht mit denen, sondern per Kinect weiterspielten. Obwohl das bizarre Controller-Korsett wohl niemals im Handel erhältlich sein wird, vermittelt diese kleine Anekdote doch schon gut die Experimentierfreudigkeit der Entwickler: Im Idealfall sollt ihr Child of Eden eben mit all euren Sinnen erfahren.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Child of Eden hat nur eine kleine Zielgruppe, aber diese darf sich auf ein außergewöhnliches Spielerlebnis freuen – uns erwartet eine berauschende Reise durch kaleidoskopische Welten und endlich mal ein Titel, der ohne Kinect nur halb so gut zu funktionieren scheint. Dennoch fragen wir uns, ob die wenigen Archive länger als nur ein paar Tage motivieren können. Auch scheinen es manche Stellen mit dem Durcheinander etwas zu übertreiben, was dann das entspannte Spielgefühl stört. Wer schon mit Rez nichts anfangen konnte, der wird voraussichtlich auch mit Edens Kind nicht glücklich.

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