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Test - Capitalism II : Capitalism II

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Bulle und Bär jagen sich wieder in Ubi Softs Nachfolger zur erfolgreichen Wirtschaftssimulation 'Capitalism', welches die Zwei in seinem Namen wirklich verdient hat. Grafisch leicht aufgepeppt und unglaublich tiefgründig und realitätsnah beweist der neue Titel, dass schnödes Wirtschaften, Handeln und Spekulieren durchaus Spass machen kann. Zumindest solange ihr Fan komplexer Wirtschaftssimulationen seid, denn eines ist 'Capitalism II' sicher nicht, ein Spiel für zwischendurch und nichtinteressierte Action-Freaks.

Capitalism II
Nett gemachtes Menü.

Vom Tellerwäscher zum Millionär
Wie im richtigen Leben ist auch in Enlight Softwares Nachfolger, welcher wieder unter der Regie von Trevor Chan entstand, aller Anfang schwer. Mit einer dünnen Finanzdecke ausgestattet ist es an euch, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die besten Anlagen zu tätigen und die ertragreichsten Geschäfte zu kaufen. Doch nicht nur der An- und Verkauf aller Arten von Firmen - dies kann ein Supermarkt sein, Gold-, Aluminium oder sonstige Minen, weiterverarbeitende Industrie oder alle möglichen Arten von Consumer-Läden - sondern auch das Führen derselbigen unter der ständigen Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage, sind Teil eurer Aufgabe in 'Capitalism II'. Dabei könnt ihr entweder völlig neue Geschäft bauen, was natürlich den teuersten Weg darstellt, oder bereits bestehende Läden kaufen und weiterführen. Umfassende Statistiken und Bilanzen der Unternehmen helfen euch bei eurer Entscheidung.

Zahlen, Zahlen, Zahlen
Im Statistikteil spielt die Wirtschaftssimulation mit Sicherheit eine ihrer Stärken aus, denn er ist umfassend und für ein Spiel sehr realitätsnah aufgebaut. In Echtzeit könnt ihr die Entwicklung der Firmen beobachten und im günstigsten Moment zuschlagen. Die Verkäufer der Läden zeigten sich während des Spielens zwar ziemlich stur, was das Handeln um den Kaufpreis betraf, kleinere Rabatte beim Firmeneinkauf waren aber immer drin. Gehört der Laden schliesslich euch, könnt ihr aus einer Vielzahl von Produkten wählen, welche ihr schliesslich dort zum Verkauf anbieten wollt. Selbstverständlich könnt ihr neben der Art der Produkte auch deren Preise, und somit eure Handelsspanne, festlegen, sowie verschiedenste Aktionen zur Bekanntheitssteigerung ausführen, beziehungsweise entsprechende PR Agenturen akquirieren, welche die Anpreisungen für euch gegen ein geringes Entgelt übernehmen.

Capitalism II
Aller Anfang ist das Tutorial.

Auch die Verhandlungen mit euren Lieferanten stehen direkt unter eurer Kontrolle, und wie schon Andre Kostolany treffend bemerkte 'wer billig einkauft, kann auch günstig verkaufen'. Leider können pro Laden nur vier Produkte angeboten werden, was mir zum Beispiel für einen Supermarkt doch recht wenig vorkommt. Doch auch mit diesen vier Produkten, welche aus einer breiten Palette von Lieferanten und Angeboten ausgewählt werden, dürftet ihr ziemlich beschäftigt sein, gilt es doch die perfekte Balance zwischen Preis, Kosten, Marktverhalten und Einschätzung der für den Verkauf doch so wichtigen Nachfrage zu finden.

An Statistiken und Übersicht hat Enlight Software wahrlich nicht gespart und alle Zahlenfetischisten sollten wohl umfassend auf ihre Kosten kommen. Zu jedem Produkt und zu jedem Geschäft gibt es individuelle Charts und Zahlen sowie Bilanzen.

Capitalism II
Name, Aussehen und Firmenlogo sind wählbar.

Auch als Privatmann zum Millionär
In 'Capitalism II' wird zudem zwischen euch als Geschäftsführer der Firma und als Privatperson unterschieden. Ihr verfügt also sowohl über Privat- als auch Geschäftsvermögen. Mit der privaten Seite eures Reichtums könnt ihr Luxusgüter Appartements etc. kaufen, um euren Lebensstandard zu erhöhen. Zudem steht euch der waghalsige Ritt auf dem bereits eingangs erwähnten Bullen oder Bären an der Aktienbörse offen. Der Blick auf die Börse ist natürlich ein besonders wichtiger Teil des Spiels, könnt ihr euch doch so am besten bei euren virtuellen oder menschlichen Gegnern - 'Capitalism II' unterstützt bis zu sieben Spieler und bietet auf ubi.com einen Spielvermittlungsserver an - einkaufen und so deren Geschäft unter eure Kontrolle bringen.

Auf den ersten Blick scheint das Spiel den angehenden Unternehmer mit Zahlen und Fakten schier zu erschlagen, und auch das etwas lieblos gemachte Tutorial hilft nur bedingt. Hier heisst es durchhalten, denn nach einigen Stunden Spielzeit wird sich der Reiz der Finanz- bzw. Wirtschaftssimulation erst so richtig entfalten.

So real wie möglich
Vor allem die Komplexität der einzelnen Kreisläufe und die offensichtlich volks- und betriebswirtschaftlich recht exakten Berechnungen der Preise machen 'Capitalism II' so reizvoll, sofern man einen Draht zu den von Natur aus eher spröden Finanz-Spielen hat.

 

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