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Test - Capcom vs. SNK 2 : Capcom vs. SNK 2

  • PS2
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Capcom vs. SNK 2
Ken mal ganz böse - 'Color Edit' macht's möglich.

Nun ist es auch recht einfach, den 'Groove Edit'-Modus zu erklären: Hier könnt ihr zwei eigene 'Grooves' zusammenstellen und diese dann verwenden. Das funktioniert dann so, dass ihr erst einmal eine von sechs Energieleisten wählen müsst, die es zu füllen gilt, um Spezialmanöver auszuführen. Wichtiger ist es allerdings, welche Fähigkeiten ihr in euren 'Groove' einbringt. Beispielsweise wird es so möglich 'Chain Combos' oder gar 'Air Chain Combos' auszuführen, der Haken an der Sache ist allerdings, dass jede Fähigkeit Punkte kostet, von denen ihr genau 4000 benutzen dürft. Alleine 'Cancel Any Move' zu aktivieren kostet euch allerdings schon 1000 Punkte, ermöglicht es euch dafür aber auch, jeden beliebigen Move zu unterbrechen, um einen 'Super Combo' auszuführen. So ist es also in diesem Modus möglich, euren ganz eigenen 'Groove' zu erstellen, in den ihr genau die Fähigkeiten integriert, die ihr braucht und wollt. Alles andere als verboten ist auch eine Kreuzung der 'Grooves', so dass ihr beispielsweise in bester SNK-Manier rennen könnt aber mit einer Energieleiste der 'Street Fighter Alpha'-Reihe in den Kampf zieht. Ihr seht schon, die Spieltiefe von 'Capcom VS. SNK 2' kann sich durchaus sehen lassen und wer sich wirklich mit der Materie beschäftigt, wird so manches Stündchen mit ihr verbringen. Nichtsdestotrotz dürften dank einstellbarem Schwierigkeitsgrad natürlich auch Anfänger Erfolge feiern.

Ebenfalls nicht unwichtig ist es, das 'Ratio'-System von 'Capcom VS. SNK 2' zu kennen. Wie schon im Vorgänger entscheidet der 'Ratio', wie stark euer Kämpfer ist. Anders ist allerdings, das der 'Ratio' nicht mehr fest mit einem Kämpfer verbunden ist, sondern frei reguliert werden kann. Wenn ihr beispielsweise im 'Ratio'-Modus spielt (alternativ gibt es den '3on3'- sowie den '1on1'-Modus, bei dem alle gleich stark sind) und nur einen Charakter wählt, bekommt dieser alle vier 'Ratio'-Punkte und erfreut sich bester Stärke, die dann auch ausreicht, um schon mal drei Gegner mit einer Energieleiste zu verprügeln. Wenn ihr zwei Kämpfer wählt, könnt ihr die Punkte entweder gerecht verteilen, so dass beide Charaktere recht stark sind, oder einem der beiden drei Punkte und dem anderen nur einen. Beim Maximum, also drei Kämpfern, gibt es nur eine Möglichkeit die Punkte zu verteilen. Ein Kämpfer bekommt zwei Punkte und die anderen beiden jeweils einen. Die Wahl, welcher den zusätzlichen Punkt bekommt, ist natürlich euch überlassen. So ist es also möglich, mit nur einem Kämpfer gegen bis zu drei andere anzutreten und zu gewinnen, da eurer schliesslich mehr Stärke besitzt. Umgekehrt werdet ihr schon mal gut und gerne einen oder gar zwei Kämpfer zu Boden gehen sehen, wenn sie mit nur einem 'Ratio'-Punkte gegen ein Kraftpaket antreten, dass satte vier Punkte besitzt.

Capcom vs. SNK 2
Der richtige 'Groove' ist der Weg zum Erfolg.

Masse und dennoch Klasse
Einer der Kritikpunkte an 'Capcom VS. SNK' war, dass es relativ wenig Kämpfer ins Spiel geschafft haben. Mit dem zweiten Teil ändert sich dies abrupt. Mehr als 44 Kämpfer gibt es, von denen zwei allerdings erst freigespielt werden müssen und vier nur veränderte Versionen von anderen sind. Unter den Kämpfern befinden sich natürlich altbekannte Legenden wie Ryu, Ken, Chun Li und Guile auf Capcoms Seite sowie Kyo, Iori, Terry, Geese und ganz aktuell Rock auf SNKs Seite. Mit der sehr grossen Menge an Kämpfern haben es erfreulicherweise allerdings auch einige exotischere Figuren ins Spiel geschafft. Darunter beispielsweise Eagle, dessen letzter Auftritt Jahrzehnte zurück liegt, als er in 'Street Fighter' einen der Gegner spielte. Oder auch Kyosuke, der aus dem 3D-Beat'em Up 'Project Justice' stammt. SNK-Fans dürfen sich über das Erscheinen von Haohmaru freuen, der bisher der 'Samurai Showdown'-Reihe vorbehalten war und trotz seines Schwertes problemlos ins Spiel integriert wurde.

Genug Raum für Ergänzungen gibt es allerdings noch - Robert Garcia aus 'Art of Fighting' und 'King of Fighters' suchen SNK-Fans nämlich weiterhin vergebens, und mehr Kämpfer auf Capcoms Seite, die nicht aus der 'Street Fighter'-Reihe stammen, würden auch nicht schaden.

2D und 3D vereint
Obwohl das zuvor erschienene 'Marvel VS. Capcom 2' 3D-Hintergründe mit 2D-Kämpfern kombinierte, griff Capcom für den ersten Teil von 'Capcom VS. SNK' wieder zu traditionellen, zweidimensionalen Hintergründen. Jetzt ist allerdings auch diese Serie beim zweiten Teil angelangt und steigt genauso wie eben 'Marvel VS. Capcom' auf dreidimensionale Hintergründe um. Diese sind alle sehr schön gelungen und nicht nur aufwendig modelliert, sondern auch animiert. Bei den Kämpfern werden die Meinungen auseinander gehen. Die alteingesessenen 2D-Beat'em Up-Fans werden die ganzen Sprites gerne sehen, aus technischer Sicht gibt es jedoch einiges zu bemängeln. Einerseits wirken die ganzen Kämpfer wirklich pixelig und da 'Guilty Gear X' nun bewiesen hat, dass es auf jeden Fall besser geht, sollte Capcom hier nachziehen. Was meiner Meinung nach aber noch schlimmer ist, ist wie unterschiedlich die einzelnen Kämpfer in der Qualität ausgefallen sind. Morrigan oder Sagat beispielsweise verwenden extrem pixelige, alte Sprites, die schlicht deplaziert wirken, wenn sie gegen die neu gezeichneten Versionen von Terry Bogard und Ryu antreten.

Capcom vs. SNK 2
Die Menge an Kämpfern ist beeindruckend.

Das Übliche garniert mit Techno-Musik
Auch bei der Musik scheint 'Marvel VS. Capcom 2' als Vorbild genommen worden zu sein. Dort fand man nämlich einen Soundtrack der irgendwo zwischen Jazz, Trance, Techno und Pop einzuordnen war, und recht ähnlich ist es auch hier. Es wird natürlich Leute geben, welche die Musik so schnell wie möglich ausschalten und es wird andere geben, die die Musik geniessen werden. Für die meisten wird die Musik allerdings einfach im Hintergrund bleiben, ohne wirklich viel Aufmerksamkeit zu erregen, und wenn man die Musik eben als das betrachtet, was sie ist - die Hintergrundmusik - dann gibt es wenig zu kritisieren.

Bei den Soundeffekten kommt es wohl wieder darauf an, ob man sich wirklich zu den Fans von 2D-Beat'em Ups zählt oder nicht. Für Fans sind die teilweise etwas unklaren Sprachfetzen nämlich Kult und gehören nicht verändert, technisch gesehen wäre bei einigen allerdings eine Erneuerung fällig. Sehr nett anzuhören sind auf jeden Fall die klaren und vor allem starken Schlaggeräusche.

Fazit

von Sascha Szopko
In 'Capcom VS. SNK 2' wird nahezu perfekte 2D-Beat'em Up-Action geboten und genau daran scheiden sich auch die Geister. Entweder man mag die Spiele oder man legt sehr viel Wert auf die Technik und bevorzugt Grafikhits wie 'Dead or Alive 2' oder 'Tekken Tag Tournament'. Mit dem zweiten Teil hat es Capcom auf jeden Fall geschafft, die nach wie vor spannende Frage um den stärkeren Entwickler in die nächste Runde zu bringen. Und trotz der riesigen Masse an Möglichkeiten, die die unterschiedlichen 'Grooves' als auch die vielen Kämpfer ermöglichen, gelang es die Balance zu erhalten, womit ein Beat'em Up geschaffen wurde, an dem kein Fan herumkommt. Sehr schade ist die schlechte PAL-Anpassung, die in gewohnter Capcom-Manier mit dicken Balken und einem satten Geschwindigkeitsverlust daherkommt.  

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