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Test - Cannon Strike: Tactical Warfare : Action-Strategie auf Amphetamin

  • PC
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In Zeiten der Wirtschaftskrise kommt „billig" immer gut an. Das dachte sich wohl auch die Mannschaft von Rondomedia und wirft für nicht einmal 20 Euro Cannon Strike: Tactical Warfare auf den Markt. Wir verraten, ob in der Verpackung ein Schnäppchen auf euch wartet oder ob ihr lieber einen großen Bogen um den Budget-Titel machen solltet!

Wo bitte geht's zur Front?

Cannon Strike schickt euch aufseiten der Alliierten oder als Mitglied der Roten Armee in den Zweiten Weltkrieg. In der russischen Kampagne müssen an der Ostfront die besten Wissenschaftler des Landes gerettet werden, während die Amerikaner und Briten in der Normandie nach einer geheimen Chemiewaffe suchen. Wirklich aus der Reserve locken konnte uns das nicht und auch die Verwebung von Geschichte und Spiel ist sehr oberflächlich. Im Endeffekt reduziert sich doch alles auf wildes Herumballern in bester Arcade-Action-Manier.

So taktisch wie ein Sack Reis

Wenn es darum ginge, einen Preis für nicht eingehaltene Werbesprüche auf der Spielverpackung zu bekommen, könnte Cannon Strike ohne Schwierigkeiten ganz vorne mitspielen. Das beginnt bereits mit dem Namenszusatz Tactical Warfare. Die Arcade-Ballerei ist nämlich ungefähr so taktisch wie ein umkippender Sack Reis. Auch habt ihr nicht wirklich, wie angegeben, die Wahl zwischen einem Strategie- und einem Arcade-Modus. Vielmehr finden die Missionen abwechselnd in den beiden Spielarten statt. Zudem bietet der Strategiemodus so gut wie keine Echtzeitstrategie im traditionellen Sinne. Arcade-Strategie wäre hier wohl eine passendere Bezeichnung.

Highspeed-Panzer und Kanonenfutter

Auch technisch ergeben sich einige Unstimmigkeiten. Wenn ihr denn eine Mission spielen dürft, die zumindest ansatzweise wie traditionelle Echtzeitstrategie abläuft, geht eure Infanterie meist innerhalb von Sekunden als Kanonenfutter vor die Hunde. Darüber hinaus gibt es noch wieselflinke Panzer im Arcade-Modus, die durch den Level flitzen wie ein Rennauto, dann aber vor der kleinsten Steigung kapitulieren und einfach stehen bleiben. Einen feindlichen Panzer zu treffen, verursacht keinen spürbaren Effekt, lediglich der Energiebalken darunter verrät euch, ob unter der Staubwolke ein Treffer gelandet wurde. So wird leider teilweise sogar der Arcade-Spaß aus dem Spiel genommen.

Was bleibt?

Wenn man es auf den schlechtesten Nenner bringen möchte, bleibt ein Gelegenheitsspiel, das auch aus einem beliebigen Spiele-Download-Shop stammen könnte. Dass man auch anders könnte, zeigen nur wenige Umstände. Wie zum Beispiel die stufenweise ablaufenden Missionen, bei denen ihr nach einem erledigten Abschnitt eine neue Aufgabe bekommt. Oder der grafische Gesamteindruck, der über dem Standard eines gewöhnlichen Casual-Spiels liegt.

Fazit

von Juergen Siegordner
Cannon Strike bietet mäßig Spaß, wenn ihr Lust auf ein kurzes Baller-Intermezzo habt. Gegen Ende werden die Missionen allerdings teilweise dermaßen schwer, dass sich auch hier Frust breitmacht. Wer ein echtes Strategiespiel sucht, sollte einen großen Bogen um den Titel machen. Mit Company of Heroes für zehn Euro aus der Software-Pyramide seid ihr wesentlich besser bedient.

Überblick

Pro

  • mehrstufige Missionen
  • sehr einfache Bedienung
  • Missionen im Strategie- und Arcade-Modus

Contra

  • eintönige Ballerei ohne Anspruch
  • Turbo-Panzer, die keine Steigung erklimmen können
  • die Hintergrundgeschichte wird weder von einem Vorspann noch einer Zwischensequenz erzählt

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