Test - Call of Juarez: The Cartel : Ruf der Enttäuschung
- X360
Ebenfalls im Spiel enthalten sind einige Faustkämpfe. Hier drückt ihr die linke oder rechte Trigger-Taste, um mit der jeweiligen Faust zuzuschlagen. Drückt ihr beide Tasten, blockt ihr gegnerische Attacken ab. Die Steuerung dabei ist jedoch nicht ganz gelungen. Oftmals schlagt ihr einfach daneben, da das Timing in diesen Kämpfen nicht leicht zu erlernen ist. Wirklich schwierig sind diese Situationen allerdings nicht. Das gilt auch für die Fahrsequenzen, bei denen ihr entweder das Auto steuert oder aus dem Fenster heraus feuert. Die Fahrphysik ist jedoch ein Graus, da sich die Wagen viel zu schwammig steuern. Gerade auf engen, kurvigen Straßen knallt ihr gerne mal gegen Zäune oder Häuser am Seitenrand. Aber diese Sequenzen bieten immerhin ein bisschen Abwechslung, auch wenn sie immer gleich ablaufen.
Koop oder Versus
Ihr dürft die Kampagne komplett im Koop spielen. Dabei kann übrigens zu Beginn jeder Mission ein Mitspieler eurer laufenden Partie beitreten, auch wenn ihr schon mehrere Kapitel am Stück gezockt habt. Dazu seid ihr am Anfang einer Mission immer in einer Lobby, die quasi aus einem eigenen kleinen Level besteht. Hier könnt ihr euch euer Waffenset zusammenstellen und nach Spielern weltweit suchen oder Freunde einladen. Sobald ihr den Lobby-Level verlassen habt, beginnt die eigentliche Mission.
Neben dem Koop-Modus steht euch aber auch noch ein gewöhnlicher Mehrspielerteil zur Verfügung. Dabei entscheidet ihr euch für die Polizei- oder Gangster-Fraktion und levelt euren Charakter wie in Call of Duty auf, um Waffen oder neue Skins freizuschalten. Das motiviert natürlich, ist aber mittlerweile nichts mehr, was als echter Kaufgrund gelten kann, da fast jeder Shooter heutzutage über ein Levelsystem im Mehrspielermodus verfügt.
Etwas interessanter sind da die Spielmodi, obwohl es nur zwei gibt. Der erste ist ganz normales Team-Deathmatch. Viel spannender ist der Missionsmodus, in dem ihr auf den verschiedenen Karten unterschiedliche Ziele erfüllen müsst. Diese richten sich dabei natürlich nach der Fraktion, der ihr euch angeschlossen habt. Das macht durchaus Laune, reißt aber aufgrund der eher mittelprächtigen Karten auch nichts mehr heraus.
Grafik war auch schon besser
Unser Hauptkritikpunkt neben den Bugs und der miesen KI ist die Optik von Call of Juarez: The Cartel. Zwar verwendet das Spiel die gleiche Engine wie sein Vorgänger, sieht aber komischerweise bedeutend schlechter aus. Dabei sind es nicht, wie so oft, unscharfe Texturen, die einem ständig ins Gesicht springen - obwohl es die auch gibt. Vielmehr wirkt es so, als hätte Techland einen Unschärfefilter über das Spiel gelegt. Außerdem sieht alles ziemlich farbarm und blass aus, ganz zu schweigen von den schwachen Charaktermodellen, den hölzernen Animationen und den flimmernden Schatteneffekten – und das alles bei nicht gerade kurzen Ladezeiten.
Leider ist die deutsche Sprachausgabe auf dem gleichen Niveau: Die Synchronsprecher sind dermaßen schlecht, dass es einem in den Ohren schmerzt. Vor allem viele der weiblichen Stimmen gehen einfach nur auf die Nerven. Und in manchen Zwischensequenzen fehlen sogar einige Sprachdateien. Es ist der Atmosphäre nicht gerade zuträglich, wenn es sekundenlang still ist, ein Charakter aber trotzdem seine Lippen bewegt. Die mittelprächtige Musik kann das natürlich nicht wettmachen und die Waffengeräusche sind auch nur Standard und weit ab von der Klangqualität eines Battlefield: Bad Company 2.
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