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Test - Call of Duty: Modern Warfare 2 : Krieg mit ordentlich Krach

  • PS3
  • X360
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Soundtechnisch gibt es trotz der genialen Musik, die direkt von Hans Zimmer stammet, leider ein bisschen zu meckern. Die Soundeffekte der Waffen sind manchmal etwas zu blass und nicht wuchtig genug. Die deutsche Sprachausgabe ist okay, aber, wie so oft, eben nicht so gut wie das Original.

Muss so etwas wirklich sein?

Bei all den abwechslungsreichen Szenarien gibt es allerdings eine Mission, die uns böse auf den Magen schlägt. Im Flughafen-Level seid ihr Undercover bei den Terroristen eingeschleust worden und seht euren bösen Kollegen dabei zu, wie sie minutenlang hilflose Zivilisten kaltblütig umlegen. In der deutschen Fassung wurde das Spiel insofern gekürzt, dass das eigenständige Schießen auf Zivilisten mit einem Game-over bestraft wird. Doch selbst mit dieser Änderung finden wir diese Mission einfach unangebracht und deplatziert.

Um das Argument ernst zu nehmen, man wolle das Grauen des Terrors darstellen, ist Modern Warfare 2 schlussendlich viel zu oberflächlich. Zudem ist so ein Level Wasser auf die Mühlen der Gegner unseres Hobbys und die ungeschnittene Variante wird in den kommenden Monaten und Jahren sicher mehr als einmal aus dem Ärmel gezogen. Da hilft es auch nicht, dass alibimäßig die Möglichkeit eingebaut wurde, diesen Abschnitt des Spiels zu überspringen.

Ein Arsenal an Krach-Bumm

In den 18 Einzelspielerlevels könnt ihr auf über 30 Waffen zugreifen. Manche Missionen zwingen euch, bestimmte Wummen einzusetzen, wie eine Assault-Rifle mit Herzsensor, der auch bei schlechter Sicht anzeigen kann, wo sich Gegner aufhalten. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Scharfschützen- und Raketenwerferabschnitte. Uzis kann man jetzt auch beidhändig abfeuern. Sehr nett ist ein mobiles Geschütz, das man einsetzen muss, um einen bestimmten Punkt zu verteidigen. Alles in allem sorgen die Auswahl und der Einsatz der Waffen für Abwechslung. Dies wird noch garniert mit zwei kleinen Fahreinlagen und schon ist das Actionmenü fertig.

Mehr Mehrspieler

Der ohnehin schon grandiose Mehrspielermodus des Vorgängers wurde noch mal verbessert. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist dieser ohnehin das Herzstück des Spiels. Auf 16 Karten dürft ihr euch mit menschlichen Kontrahenten packende Gefechte liefern. Mit an Bord das motivierende Auflevel-System des Vorgängers, das aber nochmals verfeinert wurde. Neben den verbessernden Perks bekommt ihr jetzt auch noch kleine Boosts, die je nach eurer Spielweise in Kraft treten. Zum Beispiel, dass ihr mit etwas mehr Gesundheit startet, wenn ihr dreimal hintereinander sterbt, ohne einen Gegner erledigt zu haben. Außerdem könnt ihr, wenn ihr ein bestimmtes Level erreicht habt, die Belohnungen für den Killstreak ändern und so dem eigenen Spiel anpassen.

Die Maps gestalten sich wie gewohnt recht unterschiedlich. Von engen Häuserkämpfen bis hin zu weiteren Arealen, die vor allem Scharfschützen begrüßen, ist für jeden etwas dabei. Die Karten nutzen dieses Mal aber weitaus besser mehrere Höhenebenen und sorgen so für noch mehr Taktik.

Zwar kann man die Einzelspielerkampagne nicht im kooperativen Modus durchspielen, aber Infinity Ward hat sich eine andere Lösung einfallen lassen. Im Special-Ops-Modus gibt es 23 Missionen, die auf zwei Spieler ausgelegt sind. Manche dieser Missionen sind Levelabschnitte aus der Kampagne, andere wiederum gänzlich neu. Zwar gibt es viele Missionen, in denen ihr Seite an Seite kämpft und den Kollegen gegebenenfalls wiederbeleben könnt, wenn er draufgeht, allerdings wird in ein paar Missionen auch eine etwas andere Vorangehensweise gefordert. Zum Beispiel wenn Spieler A am Boden unterwegs ist, während Spieler B mit Raketen aus dem Heli Unterstützung leistet.

Fazit

Felix Rick - Portraitvon Felix Rick
Anfänglich war ich sehr skeptisch, was die Fortsetzung angeht. Kann mich das Nonstop-Chaos-Actionfest wieder packen oder verliert sich der Spielspaß doch in der Einseitigkeit? Vor allem die ersten Missionen scheinen Letzteres zu bestätigen, doch nach und nach steigert sich die Qualität des Spiels. Es sind vor allem die kleinen gescripteten Momente, die besonders viel Filmflair aufkommen lassen. Und plötzlich ist man einfach mittendrin im Geschehen und will gar nicht mehr aufhören. Schade nur, dass Infinity Ward beim Erzählen der Geschichte immer noch auf diese Briefing-Schnipsel setzt. Dennoch bietet der Einzelspielermodus spektakuläre Unterhaltung, angereichert mit einer tollen Steuerung und vielen packenden Szenen. Dazu gehört allerdings nicht das Flughafen-Level. Das hätte Infinity Ward sich sparen können. Und dann ist da ja noch der grandiose Mehrspielermodus. Der Koop-Modus muss sich nicht verstecken und macht mit einem Kollegen einfach Spaß. Der „normale“ Mehrspielermodus ist besser denn je und glänzt mit kleinen neuen Ideen, die dafür sorgen sollten, dass die Community monatelang mit diesem Titel beschäftigt ist. Call of Duty: Modern Warfare 2 ist vielleicht nicht so eine Überraschung wie der Vorgänger, aber definitiv ein Ego-Shooter, der durch seine kompromisslose Inszenierung und hervorragende Spielbarkeit glänzt.

Überblick

Pro

  • packende Inszenierung
  • sehr viele unterschiedliche Szenarien
  • sehr gute Musik
  • Koop dank Special-Ops-Modus
  • hervorragender Mehrspielermodus
  • großes Waffenarsenal
  • Fahreinlagen
  • hervorragende Steuerung

Contra

  • kurze Spieldauer
  • Flughafen-Level ist zu brutal
  • Soundeffekte könnten besser sein
  • wirre Geschichte, die im Endeffekt nur als Rahmenhandlung dient

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