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Test - Bridge Constructor Portal : Kein Portal 3 - egal, trotzdem geil!

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Neue Spielideen sind rar, einfach weil es bereits so viele gibt. Seit der Jahrtausendwende lassen sich die Titel mit grundlegend neuen Konzepten an einer Hand abzählen. Zu den wenigen Ausnahmen gehören das clevere, wenn auch lieblos präsentierte Bridge Builder und der Megahit Portal. Trotzdem hätten wir nicht im Traum daran gedacht, dass man die beiden Denkspielklassiker kombinieren könnte.

Die Geschichte von Bridge Constructor Portal ist schnell erklärt und altbekannt: Ihr müsst euch über 60 Tests stellen, in denen ihr jeweils eine Brücke bauen sollt. Ab und an kommt zwar die gute, alte GlaDOS zu Wort, allerdings nur um ein neues Spielelement zu erklären oder einen zynischen Spruch abzulassen.

Der Weg ist das Ziel

Jeder Level besteht aus einer Kammer, die vollständig auf den Bildschirm passt und mit zahlreichen Plattformen, einer Start- sowie einer Zielröhre versehen ist. Sobald ihr das Kommando gebt, fährt ein Wagen vom Start zum Ziel – in der Hoffnung, dass er sicher ankommt.

Natürlich klafft zwischen Start und Ziel mindestens ein großes Loch, das ihr überbrücken müsst. Euch stehen hierfür zwei Bauteile zur Verfügung, die ihr beliebig oft einsetzen dürft: Streben und Halteseile. Erstere können entweder an Ankerpunkten oder an bereits platzierten Streben angebracht werden. Zudem könnt ihr jede Strebe mit einem Knopfdruck in eine feste Plattform verwandeln.

Die Halteseile lassen sich ebenfalls an vorgegeben Knotenpunkten und Streben befestigen, sind jedoch elastisch und mit dicken Kabeln vergleichbar. Dafür können sie im Gegensatz zu einer Strebe beliebig lang sein und haben natürlich weniger Gewicht, weshalb sie zur Entlastung eines schweren Bereichs geeignet sind. Des Weiteren könnt ihr eure Brücke dank der Halteseile buchstäblich an die Decke hängen, wenn euch am Boden kein Ankerpunkt zur Verfügung steht.

Während der Bauphase dürft ihr euch beliebig austoben und wild Streben und Halteseile bauen. Ernst wird es erst, wenn ihr den Wagen auf die Reise schickt: Dann setzt die Schwerkraft ein und das Spiel berechnet die Last, die jedes Bauteil zu tragen hat. Sollte sie irgendwo zu groß sein, dann verfärbt sich die betreffende Stelle rot, bricht im schlimmsten Fall ein und zerstört mit großer Wahrscheinlichkeit eure gesamte Brücke. Zum Glück könnt ihr jederzeit zur Bauphase zurückkehren und Korrekturen vornehmen, um die Last an den problematischen Stellen zu verringern.

Portal macht einfach alles besser

So weit, so Bridge Constructor. Jetzt kommen natürlich noch die Portale hinzu. Die dürft ihr im Gegensatz zum Originalspiel nicht selbst platzieren, sondern sie sind stets fest installiert. Sie sorgen insbesondere in späteren Levels für einen viel komplizierteren Aufbau, weshalb ihr neben der richtigen Belastung der Bauteile auch noch den korrekten Weg austüfteln müsst. Interessanterweise könnt ihr dank der Portale die Fahrtrichtung des Wagens ändern, der ansonsten stur von links nach rechts fahren würde.

Darüber hinaus müsst ihr mit Kisten, Bodenschaltern, Laserschranken, Geschütztürmen oder schwebenden Energiekugeln rechnen, die ebenfalls aus Portal bekannt sind. Der Unterschied besteht darin, dass euch zur Benutzung oder zum Manipulieren erneut nur der Wagen zur Verfügung steht. Ihr müsst deshalb eure Wege so planen, dass er in der richtigen Reihenfolge über die Schalter fährt oder die Geschütztürme von hinten umrempelt.

Die einzige Ausnahme sind die schwebenden Energiekugeln, die ihr nur mit von euch platzierten Plattformen ablenkt. In diesem Punkt schwächelt das ansonsten herausragende Leveldesign, weil die Lösungen im Vergleich zu allen anderen Problemstellungen viel zu einfach sind und das Anbringen der nötigen Bauteile in diesem Falle eher lästig als spaßig ist.

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Ein Wagen ist nicht genug

In manchen Levels müsst ihr mehrere Wagen vom Start zum Ziel bringen. Sie fahren aufgrund eines Schaltersystems verschiedene Wege entlang und kreuzen sich in aller Regel irgendwo wieder. Spätestens hier seid ihr auf geschickt gebaute Sprungschanzen angewiesen, um Kollisionen zu vermeiden.

Überhaupt könnt ihr jeden Level auf zweierlei Arten absolvieren: mit einer Mindest- und einer Maximalmenge an Wagen, die unmittelbar hintereinander über eure Brücke düsen. Erstere beschränkt sich in fast allen Levels auf ein Fahrzeug, während letztere meist zwischen sechs und zehn schwankt. Diese sogenannten Konvois belasten eure Brücke natürlich deutlich mehr, bringen sie gehörig ins Wanken und im schlimmsten Fall zum Kollabieren, bevor alle Fahrzeuge die Zielröhre erreicht haben.

Viel Denksport fürs Geld

Obwohl sämtliche Levels jeweils nur einen Bildschirm füllen, dürfte euch Bridge Constructor Portal locker über zehn Stunden beschäftigen. Bereits nach dem ersten Drittel sind die Aufgaben derart verzwickt, dass ihr durchaus ein halbes Stündchen Zeit allein ins Grübeln und Planen versenkt. Obwohl euch nur zwei Baumittel zur Verfügung stehen, wird Bridge Constructor Portal nicht langweilig. Der Entwickler hat die wenigen Spielelemente geschickt eingesetzt und stellt euch laufend vor neue Herausforderungen, die mächtig motivieren. Zudem will man nach dem erfolgreichen Durchfahren eines Wagens auch gleich den gesamten Konvoi über sein Bauwerk schicken. Kurz: Bridge Constructor Portal spornt euren Perfektionismus an.

Rein spielerisch gibt es nur einen Nachteil: Ohne Trial and Error werdet ihr nicht weit kommen. Besonders beim Bau von Sprungschanzen oder beim Überqueren von Bodenschaltern ist pixelgenaues Vorgehen essenziell, schließlich werden Wagen und sämtliche Bauteile von der Schwerkraft beeinflusst, weshalb sie leicht ins Schleudern geraten. Demzufolge können bereits kleinste Änderungen zwischen reibungsfreiem Ablauf und Chaos mit zahlreichen Unfällen entscheiden.

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