Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Boogie : Partyspiel mit verschenktem Potenzial.

  • Wii
Von  |  |  | Kommentieren

Eine weitere Möglichkeit, um an Punkte zu kommen, ist das so genannte Posen. Ebenfalls per Knopfdruck aktiviert, verharrt der Tänzer auf der Stelle und ihr müsst per Analog-Stick und Wiimote den Blick der Figur auf eine Zielscheibe lenken. Klingt im ersten Moment ebenfalls nett, ist aber nervige Fummelarbeit und bremst den Spielfluss. Etwas besser gelöst ist das Einsammeln von Power-ups und Extramünzen. Hin und wieder tauchen auf der Tanzfläche bunte Figuren auf, zu denen ihr "hintanzen" müsst. Dann erhaltet ihr beispielsweise einen ordentlichen Schuss Boogie-Power oder einen Punktemultiplikator. Geschickt eingesetzt lassen sich auf diesem Weg rasch neue Highscores aufstellen. Wirklich taktisch wird das Spielgeschehen von den Power-ups allerdings nicht geprägt. Apropos geprägt: Ein prägendes Erlebnis hat die Karaoke-Funktion bei unseren Testläufen hinterlassen. Über ein an den USB-Anschluss angestecktes Mikrofon könnt ihr bei den entsprechenden Passagen der Lieder mitsingen. Nett gemeint, doch wie schon bei 'SingStar' könnt ihr diese Funktion mit mehr oder weniger engagiertem Summen austricksen – Chance vertan.

Spaß zu zweit

Ganz so grauenvoll, wie es sich im ersten Moment anhört, ist 'Boogie' dann aber doch nicht. Klar, hier wurde aufgrund von einigen Schlampereien viel Potenzial verschenkt. Darüber hinaus ist das Spiel nicht sonderlich herausfordernd, da die Zielpunktzahlen im Karrieremodus viel zu einfach zu erreichen sind. Doch zumindest in den anfänglichen Stunden macht es dank der liebevollen Inszenierung der Tanzeinlagen durchaus Spaß, im Wohnzimmer umherzuwackeln. Ein gewisser Sammeltrieb beim Freispielen neuer Schauplätze und Songs ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Ach ja, die Songs: Die Auswahl der Lieder ist bunt gemischt und bietet für jeden Geschmack etwas. Von den Pussycat Dolls bis hin zu Britney Spears oder Pink ist nahezu alles vertreten, was Rang und Namen hat. Allerdings handelt es sich bei den Songs jeweils um Cover-Versionen, die nichtsdestotrotz gut gelungen sind. Noch mehr Spaß kommt im Mehrspielermodus auf: Wenn sich mehrere Teilnehmer vor dem TV-Gerät versammeln und sich ein Tanz- und Singduell liefern, kommt (Schaden-)Freude auf. Zudem gibt es einige fiese Spezialfähigkeiten, mit denen man seinen Kontrahenten beispielsweise kurzzeitig einfrieren kann. In solchen Situationen entfaltet 'Boogie' das volle Potenzial eines Partyspiels – unter Berücksichtigung der erwähnten Macken.

Wenn der spielerische Part auch Mängel hat, so ist 'Boogie' zumindest ein Hingucker – in gewisser Art und Weise. Zwar dürft ihr keine Highend-Effekte mit Echtzeitschatten oder ähnliche Schmankerl erwarten, doch die kindliche Unbeschwertheit des Designs ist geradezu herzerweichend. Zudem sind die Animationen der Figuren – teilweise etwas überzeichnet – butterweich und lustig zugleich. Ob es daran liegt, dass das Kind im Manne (oder der Frau) erwacht, lassen wir jetzt mal dahingestellt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
In den ersten Minuten hatte ich noch geglaubt, dass 'Boogie' die Konkurrenz im Partyspiel-Sektor locker von der Bühne fegt. Doch nur wenig später kam die Ernüchterung: Zu wenig Anspruch, Macken bei der Steuerung und eine gewisse Langeweile im Karrieremodus ließen die Mundwinkel schnell wieder nach unten wandern. Okay, Sammelfieber und Mulitplayer-Spaß sind durchaus vorhanden. Insgesamt gesehen hat 'Boogie' jedoch zu viel Potenzial verschenkt – vielleicht im nächsten Anlauf.

Überblick

Pro

  • liebevolle Präsentation
  • gute Songauswahl
  • spaßiger Multiplayer-Modus

Contra

  • unpräzise Steuerung
  • auf Dauer sehr anspruchslos
  • Karrieremodus zu simpel
  • Karaoke-Funktion zu schwach

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel