Test - Black Buccaneer : Piraten auf Lara Crofts Spuren
- PS2
Der ‘Pirates of the Caribbean’-Kult schlägt weiter munter Wellen: Auch ‘Black Buccaneer’ bedient sich bei Piraten, Voodoo und Schatzsucherei. Ob das Action-Adventure von Widescreen Games allerdings zu überzeugen weiß oder ob die Qualitätssicherung beide Augen und eine Augenklappe zugedrückt hat, lest ihr im Test.
Voodoo-Zauber auf SchatzinselDer ‘Pirates of the Caribbean’-Kult schlägt weiter munter Wellen: Auch ‘Black Buccaneer’ bedient sich bei Piraten, Voodoo und Schatzsucherei, allerdings dürfte Entwickler Widescreen Games nicht ganz so viel Budget zur Verfügung gehabt haben. Schon die Story schreit aus allen Kanten und Ecken “Ich bin zweckmäßig“: Francis Blade erleidet nach einem Sturm Schiffbruch und landet auf einer Insel. Kurz darauf findet er ein Amulett und darf sich fortan mit dem verwunschenen Piraten Black Buccaneer den eigenen Körper teilen, mit dem er zwangsläufig seine Schatzsuche fortsetzt.
Nettes Konzept und DesignKonzeptionell ist das Action-Adventure gar nicht mal so schlecht durchdacht: Ihr ackert nicht stur Level für Level ab, sondern könnt einen Großteil der Insel praktisch von Anfang an relativ frei erkunden. Diese ist der Übersicht wegen in kleine Bereiche eingeteilt, in denen ihr euch dank Automap selten verlaufen solltet. Diverse Spielelemente, wie beispielsweise verschiebbare Steine oder dornige sowie brennbare Pflanzen, könnt ihr erst unter bestimmten Vorraussetzungen bedienen bzw. aus dem Weg räumen. Demnach erlernt ihr ähnlich wie im Klassiker ‘Metroid Prime’ nach und nach neue Fähigkeiten, dank derer ihr weitere Bereiche der Insel entdeckt.
Ähnlich solide präsentiert sich das Leveldesign, dessen Schwierigkeitsgrad eher für Einsteiger gedacht ist und im Spielverlauf nur zaghaft ansteigt. Viele Kletterabschnitte erinnern an ein ‘Tomb Raider Anniversary’-light, zwischendurch muss immer mal wieder gekämpft werden und letztendlich sucht ihr stets irgendwelche Quest-typischen Gegenstände, wie z. B. Ersatzteile für euer kaputtes Schiff. So schön verzweigt die Insel auch designt ist, so ist sie nicht gerade groß. Viel mehr als sechs, sieben Stunden Spielzeit werdet ihr kaum für die Schatzsuche benötigen. Zudem müsst ihr oft hin- und herlaufen, was wiederum der Abwechslung schadet.
Präsentation mau, Steuerung so lalaGrafisch und musikalisch ist nicht allzu viel los in ‘Black Buccaneer’, besonders die bemerkenswert hölzernen Animationen fallen sehr negativ auf. Leider wirkt sich dies mit auf die Spielbarkeit aus, denn für die Jump’n’Run-artigen Levelkonstruktionen bräuchte es eigentlich butterweiche Bewegungsabläufe. Das Resultat ist eine bockig wirkende Steuerung, bei der ihr manchmal Vorsprünge aus sichtlich falschen Sprungwinkeln problemlos erreicht und manchmal danebenhüpft, obwohl das eigene Augenmaß etwas anderes sagt. Zum Glück tritt eher ersterer Fall ein, weshalb das Spiel wirklich selten frustriert.
Kämpfe gegen Affen und Piraten dürfen nicht fehlen, leider erreicht das Spielfeeling diesbezüglich einen absoluten Tiefpunkt. Egal ob mit Säbel oder Pistole, die Konfrontationen laufen viel zu langsam ab. Speziell Nahkämpfe erinnern weniger an kernige Fechtduelle als vielmehr an, sarkastisch ausgedrückt, harmlose Stein-Schere-Papier-Spielereien. Zwar könnt ihr zusätzliche Kombo-Moves erlernen oder mithilfe der so genannten Loa-Kraft als Black Buccaneer in Erscheinung treten, doch auch dessen Kräftezuwachs verschafft kaum mehr Action oder gar Spannung.
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