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Test - BenQ Zowie XL2540 : eSports-Monitor mit satten 240 Hz

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Mit rund 500 Euro ist der BenQ Zowie XL2540 nicht gerade günstig, vor allem wenn man bedenkt, dass es lediglich ein 1080p-Display mit schlappen 24,5 Zoll ist. Doch der XL2540 hat andere Qualitäten, denn er setzt auf ein schnelles TN-Panel und will vor allem eSportler mit seiner nativen Bildwiederholrate von 240 Hz verzücken. Damit ist er einer der ersten Monitore, die sich im Reigen der 240er versammeln und zum Großteil Anfang 2017 erscheinen werden. Das mussten wir uns einfach genauer anschauen.

Man merkt schon an der Verpackung, dass sich BenQ so einige Gedanken über seine Monitore macht. Der Zowie XL2540 kommt nicht in einem typischen Karton, aus dem man den Brocken mühsam herauszerren muss, sondern im Klappkarton mit säuberlich in Schachteln verpacktem Zubehör. Fuß, Ständer und Display müssen zwar erst montiert werden, dank sinniger Rastmechanismen und werkzeugfreier Schrauben ist das aber in Nullkommanichts erledigt und der Bildschirm thront auf dem Zockertisch.

Durchdachte Ausstattung und Ergonomie

Die Ergonomie entzückt sofort. Die Höhenverstellung lässt satte 140 mm zu, das Display ist nach beiden Seiten um 45 Grad drehbar und die Neigung kann um -5 bis +20 Grad verstellt werden. Auch an eine Pivot-Funktion wurde gedacht, falls ihr das Display aus irgendeinem Grund hochkant nutzen wollt. Ebenfalls praktisch: Im Ständer befindet sich eine Kabeldurchführung, an der linken Seite entdeckt ihr einen ausziehbaren Headset-Halter und in der Bodenplatte gibt es eine Aufnahme für die beiliegende Kabelfernbedienung. Dass ihr den Monitor mittels 100-mm-VESA-Befestigung auch an die Wand dengeln könnt, ist quasi selbstverständlich.

Das Zubehör kann sich ebenfalls sehen lassen. Alle nötigen Anschlusskabel sind vorhanden, sogar eine PVC-Schutzhülle für das Display liegt bei, die allerdings ein wenig streng nach Kunststoff müffelt und vor Gebrauch gründliches Auslüften vertragen kann. Das Netzteil ist übrigens in den Monitor integriert, sodass kein Klotz unter oder auf eurem Tisch verstaubt. Der Zowie XL2540 sammelt also fleißig Pluspunkte.

Weitere 240-Hz-Monitore im Test:

Die anschraubbaren, verstellbaren Seitenblenden irritieren zunächst, entpuppen sich im Einsatz aber als recht praktisch, sorgen sie doch dafür, dass kein seitlicher Lichteinfall euren optischen Genuss trübt. Spieler auf LAN-Partys werden das zu schätzen wissen. Das Design des XL2540 ist schlicht und kommt ohne große Farbspielereien aus. Das dezente, mattschwarze Gehäuse lässt keine Lichtreflexionen zu, ebenso wie die Seitenblenden. Nichts soll den Blick des Spielers irritieren und von der Konzentration auf das Spiel ablenken.

Für die Bedienung des OSD hat sich BenQ ebenfalls einiges ausgedacht. Die Standardlösung, bestehend aus fünf Tasten nebst Power-Taste an der rechten unteren Seite, entpuppt sich als eher unpraktisch, da die Tasten nicht beschriftet sind. Ein Tastendruck zeigt zwar Symbole an, aber auch sie sind eher kryptischer Natur. Angenehmer ist da schon die beiliegende Kabelfernbedienung, S Switch genannt. Mit zwei Tasten, drei Preset-Schaltern und einem Drehrad geht die Bedienung des Displays weitaus einfacher von der Hand. Im OSD findet ihr alle nötigen Elemente nebst Profilen für Spielgenres. Ihr könnt aber auch bis zu drei eigene Presets einstellen und über die Tasten des S Switch abrufen.

Bei den Anschlüssen ist ebenfalls kein Spargang zu entdecken. DVI, 1x HDMI 2.0 only, 1x HDMI, 1x DisplayPort 1.2, USB-Upstream, Audio und Bedienteil können an der Rückseite eingestöpselt werden. Links an der Seite befindet sich ein gut erreichbarer kleiner Hub mit zwei USB-3.0-Anschlüssen sowie Audioausgang und Mikrofoneingang.

Superschnell mit typischen TN-Panel-Schwächen

BenQ hat entsprechend dem Konzept als eSports-Monitor ein schnelles TN-Panel mit 1 ms Reaktionszeit (grey-to-grey) verbaut, das mit 24,5 Zoll und einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln nicht so sehr für Grafikfetischisten geeignet ist, sondern voll und ganz auf virtuellen Sport setzt. Auf moderne Sperenzchen wie FreeSync oder G-Sync hat BenQ verzichtet. Etwas schade, aber in Kombination mit der immensen Bildwiederholrate von nativen 240 Hz hätte das auch zu Problemen führen können.

Das TN-Panel weist naturgemäß einige für den Panel-Typ typische Schwächen auf. So ist die Farbdarstellung trotz Color-Vibrance-Effekt nicht so brillant wie bei einem IPS-Panel. Vor allem aber bemerkt man die deutlichen Schwächen bei seitlichen Blickwinkeln, speziell bei vertikaler Abweichung, wo Kontrast und Farbdarstellung schnell und deutlich Verluste zeigen. Das dürfte einen gestandenen eSportler allerdings wenig scheren, da er konzentriert vor dem Display hockt und nicht davor hin und her rutscht.

Das matte Display zeigt im Einsatz ein erfreulich homogenes Bild, wenn man direkt davor sitzt, und verzichtet nicht auf Blaulichtfilter oder Black Equalizer zur Bildverbesserung und Augenschonung. Abgesehen von den deutlichen Aufhellungen bei seitlichen Blickwinkeln waren keine Bildfehler, Pixelfehler oder unschönes Backlight Bleeding zu entdecken. Beeindruckend ist der Helligkeitswert von 400 cd/m², der deutlich über die Standardwerte der meisten Monitore hinausgeht.

Beim Zocken mit hohen Bildwiederholraten ist der Zowie XL2540 ein Hochgenuss. Zwar braucht ihr bei den meisten Spielen einen starken PC mit moderner Grafikkarte, um die maximale Bildrate überhaupt zu erreichen, der Monitor steckt das aber locker weg. Vor allem im Hochfrequenzbereich beeindruckt das Gerät. Während nicht wenige Displays im oberen Bereich mit hochgetakteten Bildraten arbeiten und im Maximalbereich deutliche Anzeigefehler aufweisen, bleibt der XL2540 mit seiner nativen Bildrate erfreulich stabil und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

Deshalb und wegen der schnellen Reaktionszeit ist das Zocken ein besondere Vergnügen ohne spürbaren Lag und flüssig ohne Ende. Gerade wer Titel wie CS:GO, Overwatch oder Rocket League kompetitiv zockt, wird sich schon nach wenigen Minuten in das Display verlieben – vorausgesetzt, die Grafikkarte gibt Bildraten in der Größenordnung her.

Greift zu, wenn...

… ihr einen rasend schnellen Monitor für eSports-Games benötigt und Tempo sowie Reaktionszeit wichtiger sind als Auflösung oder maximale Grafikqualität.

Spart es euch, wenn...

… ihr keinen entsprechend starken Rechner habt, der die 240 Hz auch nur ansatzweise ankratzen kann, oder ihr maximale Bildqualität bevorzugt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Flinker Flitzer für sportliche Zocker

Eins muss klar sein: Der BenQ Zowie XL2540 ist mit den TN-Panel-typischen Schwächen und lediglich Full-HD-Auflösung nicht gerade ein Monitor für Grafikfetischisten. Das will er aber auch gar nicht sein. Die Rolle dieses Monitors ist im eSports-Bereich und bei ambitionierten Spielern zu suchen. Der Vorteil ist neben der schnellen Reaktionszeit ganz klar, dass ihr dank der nativen 240 Hz bei allen Titeln viel Luft nach oben habt und es nicht wie bei den zum Teil auf hohe Werte übertakteten Bildraten anderer Displays im Maximalbereich zu Schwächen bei der Bilddarstellung kommt.

Der Nachteil ist natürlich, dass ihr über eine entsprechend potente Grafikkarte verfügen müsst, um die Vorzüge des Displays überhaupt voll genießen zu können. Seine Aufgabe als eSports-Display erledigt der XL2540 dementsprechend mit Bravour. Er ist schnell, lässt auch bei hohen Bildraten keinen sichtbaren Anzeigefehler zu und erlaubt so ungemein flüssiges Spielen bei CS:GO, Overwatch und Konsorten. Auch Ausstattung und Design überzeugen und die Seitenblenden tragen dazu bei, dass man beim Zocken nicht durch Reflexionen oder einstrahlendes Licht gestört wird. Für ambitionierte Wettbewerbszocker oder eSportler mit ordentlich Grafik-Power im PC gibt es derzeit kaum etwas Besseres.

Überblick

Pro

  • gute Ausstattung
  • ansprechendes Design
  • keine reflektierenden Oberflächen
  • schnelle Reaktionszeit
  • extrem hohe Bildrate
  • keinen nennenswerten Darstellungsfehler bei hohen Bildraten
  • sehr gute Ergonomie
  • speicherbare Profile
  • praktische Kabelfernbedienung

Contra

  • Panel-bedingt eher mittelprächtige Farbdarstellung
  • relativ schwache Blickwinkel
  • OSD-Tastenbedienung eher unpraktisch gestaltet
  • weder FreeSync noch G-Sync
  • Display-Hülle müffelt unangenehm

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