Test - Bayonetta 3 : Der Höhepunkt der Switch-Ära
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Fazit
Ist Bayonetta 3 der beste Teil der Reihe? Ja, auf jeden Fall! Zumindest auf spielerischer Seite hege ich an diesem Urteil keine Zweifel, denn dank der neuen Monsterschergen, Bayonettas Verwandlungskünsten und nicht zuletzt der Aufwertung ihrer Waffen, die aufgrund erhöhter Effektivität endlich mal einen Grund liefern, das Arsenal zu wechseln, überflügelt er sämtliche Vorgänger. Für einige Spielabschnitte müsst man ein neues Vokabular erfinden, weil Worte wie „spektakulär“ nicht mehr ausreichen. Es ist, als ob Lady Gaga auf LSD ein Spiel programmiert hätte. Mindfuck hoch zehn mit superflüssigem Gameplay, serviert auf einem Anime-Festgeschirr. Platinum Games hat sich mal wieder selbst übertroffen.
Auf gestalterischer Seite bin ich mir aber nicht so sicher, ob Teil 3 die Krone seiner Zunft abstaubt. Im Gesamtbild markiert er eines der schönsten Werke auf Nintendos Plattform, dennoch sagen mir einige Designs (etwa die der neuen Monster) nicht mehr ganz so zu wie früher, und auch technisch zeigt Teil 3 einige Schwächen.
>> Was passiert da gerade? Die 10 größten Mindfuck-Momente in Spielen <<
Die Kämpfe mögen immer wie geschmiert laufen, auch wenn die angepeilten 60 FPS hier und da etwas einsacken, aber der Preis dafür ist manchmal hoch. In all der Grafikpracht, den witzigen Intermezzi in abgefahrenen Szenarien und den berauschenden Kamerafahrten, blitzen immer wieder mal auffällig grobe Texturen auf. Grobe Raster-Transparenz und unscharfe Rauchwände entdeckt man derweil fast überall. Sie verderben den optischen Genuss so sehr, dass ich Nintendo am liebsten jetzt und sofort ein Hardware-Update aus dem Rippen leiern möchte. Bayonetta 3 zeigt die Grenzen der Switch schonungslos auf. Dafür kann der Entwickler nichts, und man sollte sich als Fan der Reihe auch nicht davon beirren lassen. Wer eine gepflegte Prügelei mit Adventure-Touch sucht, kommt an der kecken Umbra-Hexe sowieso nicht vorbei.
Überblick
Pro
- höchst spektakuläre Inszenierung
- flüssige Prügelei mit angepeilten 60 FPS
- logisches Kombosystem
- Waffenarsenal diverser als zuvor
- neue Dämonenschergen lassen sich direkt steuern
- Abwechslung dank diverser Verwandlungen
- völlig abgefahrene Intermezzi
- weiterhin abgedrehte Story
- drei wählbare Schwierigkeitsgrade
Contra
- Design der Monster künstlerisch nicht mehr so anspruchsvoll wie zuvor
- häufig unter 60 FPS, aber noch gut spielbar
- sehr häufige, oft bildschirmfüllende Raster-Transparenzen
- stellenweise matschige Texturen und arg unscharfe Effekte
- Dämonenschergen leicht overpowered
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