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Test - Assassin's Creed Odyssey: Das Schicksal von Atlantis - Episode 1 : Paradise Lost

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Nachdem wir vom vorherigen DLC-Dreiteiler „Das Vermächtis der ersten Klinge“ relativ enttäuscht waren, fühlt sich der Auftakt der neuen Trilogie schon eher wie ein standesgemäßes Add-on an. Ein neues Spielgebiet, neue Gegner und eine ziemlich üppige Spielzeit warten auf Kassandra und Alexios. Vorsicht: Es folgen Spoiler für Handlungslinien aus dem Hauptspiel.

Schnitzeljagd: Wer dachte, er könnte wie einst Indiana Jones im Point-and-Click-Klassiker die untergegangene Zivilisation selbst erkunden, wird enttäuscht. Die Isu-Botschafterin Aletheia schickt uns in eine ihrer Simulationen, damit unser Hauptcharakter lernt, die unvorstellbare Kraft des Stabes des Hermes zu kontrollieren. Eben jener Stab, der einst Pythagoras gehörte und diesem zwar ein langes Leben, aber auch einen latenten Wahnsinn bescherte. Bevor es richtig losgeht, müsst ihr jedoch „Die Erbin der Erinnerungen“, eine der „Vergessenen Geschichten“, die Ubisoft unlängst als kostenlose Zusatzmission veröffentlichte, abgeschlossen haben.

Nachdem sich Kassandra/Alexios und Layla am Ende der Atlantis-Quest des Hauptspiels zum ersten Mal begegnet sind, verknüpft das Spiel nun deren Abenteuer, um die Tore zum Unterwasserreich zu öffnen. Layla springt auf der Suche nach den dazu nötigen Symbolen zwischen Animus und echter archäologischer Erkundung hin und her.

Eine vergangene Mission in Olympia, der viele von euch vermutlich keine große Aufmerksamkeit geschenkt haben, erweist sich plötzlich als der Schlüssel, um dem Mysterium auf die Schliche zu kommen. Gleichzeitig rückt Abstergo in der echten Welt dem Team von Layla auf die Pelle. Ein gelungener Auftakt, der zeigt, dass sich Ubisoft mit „Das Schicksal von Atlantis“ deutlich mehr Mühe gegeben hat als bei der Perserfarce.

Jenseits von Eden

Kaum haben wir endlich Atlantis betreten und den opulenten Thronsaal bestaunt, verlassen wir diesen Ort wieder und finden uns in Aletheias Version vom Elysium wieder – dem griechischen Gegenstück zu Walhalla, wo die ruhmreichen Toten für alle Ewigkeit schmausen und feiern. Doch das vermeintliche Paradies hat schon bessere Zeiten gesehen.

Persephone, Königin der Unterwelt und Gattin des Hades, hält ihre Untergebenen mit Gehirnwäsche unter Kontrolle; unter der Führung des legendären Schönlings Adonis formiert sich eine Rebellion gegen die Tyrannin. Persephone und der ihr verfallene Gott Hermes sind hingegen der Meinung, dass Menschen auch im Jenseits noch unberechenbar sind und es gewisser Sicherheiten bedarf.

Euer Held findet sich also zwischen zwei verhärteten Fronten wieder. Er kann für eine Seite Partei ergreifen oder beide gegeneinander ausspielen. Dies hat auch Einfluss auf den Ablauf einiger Hauptmissionen und den späteren Verlauf der Story. So wird unser Held beispielsweise von Persephone damit beauftragt, einen ihm nahestehenden Verwandten zu töten, da sich dieser auf Adonis' Seite geschlagen hat. Leisten wir dem Befehl Folge oder finden wir eine andere Lösung, die sich als ebenso zufriedenstellend erweisen könnte?

Assassin's Creed: Odyssey - Das Schicksal von Atlantis DLC Episode #1 Trailer
Mit "Das Schicksal von Atlantis" soll in Kürze ein zweite DLC-Reihe zu Assassin's Creed: Odyssey starten.

Die Geschichte ist manchmal etwas unnötig verschwurbelt erzählt und es dauert eine Weile, bis sie richtig Fahrt aufnimmt. Auch irritiert es ein wenig, dass die Ereignisse von „Das Vermächtnis der ersten Klinge“ komplett ausgeklammert werden. Natürlich funktionieren die beiden Add-ons völlig unabhängig voneinander und das eine kann ohne die Kenntnis des anderen gespielt werden. Es wäre aber nett gewesen, wenn das Spiel meinen Fortschritt erkannt und dementsprechend vermerkt hätte.

Energieverlust

Im Elysium ist zwar nicht alles paradiesisch, man sieht es dem Reich aber auf den ersten Blick nicht an. Idyllische Blumenwiesen, kristallklares Wasser und prachtvolle Tempel auf gewaltigen Felsen erfreuen das verwöhnte Auge. Vertikalität spielt hier eine noch größere Rolle als im Hauptspiel. Damit ihr euch keinen Wolf klettert, hat Hermes praktischerweise überall Teleporter installiert, die euch im Nu in höhere Gefilde transportieren.

Es gibt sogar einige kleinere Bewegungsrätsel, bei denen die richtige Route zum Ziel gefunden werden muss. Der grundlegende Spielablauf wurde aber kaum angetastet. Festungen säubern, Schätze looten und Persephones Einfluss mindern, indem ihr ihre Statuen zerstört und Rohstoffe vernichtet, stehen weiterhin auf der Tagesordnung.

Dafür erwarten euch mit den Kolossen ein neuer Gegnertyp, der es in sich hat. Die Isu-Golems haben mit ihren Speeren eine enorme Reichweite und können sich teleportieren. Wie auch die menschlichen Widersacher im Elysium verfügen sie zudem über die Fähigkeit, uns das für Spezialangriffe so bitter nötigen Adrenalin abzusaugen. Das führt dazu, dass die Kämpfe im DLC endlich wieder spannend und herausfordernd sind.

Hat man es mit mehreren Gegnern auf einmal zu tun, kommt man richtig ins Schwitzen. Die Kolosse könnt ihr allerdings auch umgehen, denn sie stehen zunächst nur als Statuen in der Gegend herum und werden erst dann aktiv, wenn ihr sie angreift oder entdeckt werdet. Unauffälliges Vorgehen wird in Elysium belohnt.

Mit seinen mystischen Figuren wie Persephone, Hermes und Hekate sowie der normalen Naturgesetzen trotzenden Darstellung des Totenreichs erinnert „Das Schicksal von Atlantis“ stark an den gelungenen DLC „Fluch der Pharaonen“ von Assassin's Creed: Origins. Auch der Umfang wurde gegenüber den Persienepisoden deutlich erhöht. Konnten diese in jeweils drei bis vier Stunden absolviert werden, solltet ihr für euren Ausflug ins Elysium locker das Dreifache an Spielzeit einplanen. Dies liegt allerdings auch an einigen etwas in die Länge gezogenen Segmenten, die dem Add-on vor allem im Mittelteil etwas die Puste ausgehen lassen.

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