Test - Assassin's Creed Chronicles: India : Exotisches Abenteuer im Kleinformat?
- PS4
- One
Ubisoft versorgt uns nicht nur im Triple-A-Bereich mit Titeln der ewigen Attentätersaga, sondern hat auch was für den Spieler mit etwas kleinerem Geldbeutel. Die Trilogie Assassin's Creed Chronicles geht mit seinem indischen Ableger in die zweite Runde. Nach Assassin's Creed Chronicles: China wird nun das Nachbarland mit einem eigenen Kapitel bedacht.
Wohin geht die Reise?
Wer die Serie seit Beginn verfolgt, der weiß, dass die Entwickler viele wichtige Epochen der Menschheitsgeschichte als Szenario verwendet haben. Nun steht das Indien des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt. 1841 befindet sich Arbaaz Mir (Angehöriger der Assassinen) inmitten des Konfliktes zwischen dem Sikh-Imperium und der East India Trading Company. Er hat den Diamanten eines Maharadschas gestohlen und interessiert sich auch für eine hübschen Prinzessin.
Bis hierhin ist die Geschichte simpel und verständlich, danach verstrickt sie sich in verwirrende Details, die zudem wenig opulent in Bildern und Texten statt in Videos erzählt werden. Spannend oder gar mitreißend ist das nicht. Es scheint fast so, als hätten die Entwickler kein Interesse daran gehabt, euch eine interessante Geschichte zu erzählen, die in den Kanon der Serie passt. Schade, denn gerade darauf haben sich die eingefleischten Fans gefreut.
Halbe Dimensionen
Wie bei Assassin's Creed Chronicles: China habt ihr es mit einem 2,5-D-Action-Adventure zu tun. Das heißt, ihr hüpft, schleicht, kriecht und kämpft in zwei Dimensionen. Gelegentlich lauft ihr auf das Bild zu oder tiefer in den Raum hinein, um euch beispielsweise zu verstecken oder neue Wege zu finden. An der Mechanik und dem Spielprinzip hat sich nicht viel geändert. In kurzen Missionen infiltriert ihr Paläste oder andere Bereiche und erfüllt bestimmte Vorgaben.
Ihr schleicht ungesehen an den Wachen vorbei, tötet sie heimlich oder konfrontiert sie im offenen Kampf. Es ist eure Entscheidung, und die wird vom Spiel mit Belohnungen honoriert. Ihr erhaltet verschiedene Bewertungen, je nachdem, welchen Weg ihr geht. Die Punkte dürft ihr dann in Upgrades wie verbesserte Gesundheit oder größere Stärke investieren, was sich im späteren Spielverlauf auszahlt.
Mit der Zeit erhaltet ihr immer mehr Werkzeuge und Fähigkeiten: zur Ablenkung pfeifen, sich ducken oder in Nischen verstecken, sich mit Greifhaken an der Decke hinaufziehen, Meuchelattacken mit dem Dolch ausführen und mehr. Trotz der vielen Gadgets ist das Spielprinzip etwas zu linear, nicht besonders innovativ und wenig motivierend. Manchmal ist das Spiel auch unnötig verwirrend, wenn man an manchen Stellen nicht weiterkommt, dann gelegentlich, weil man nicht versteht, was das Spiel gerade von einem will. Aufgrund der schwachen Erzählung und der wenigen Belohnungen fehlt es ab und an schlichtweg an Motivation, überhaupt weiterzumachen.
Technik an der kurzen Leine
Assassin's Creed Chronicles: India ist durchweg geprägt von einem minimalistischen Stil. Wer bei der Grafik genau hinseht, der entdeckt simple und wenig detailverliebte Umgebungen sowie Figuren. Die Musik ist ebenfalls extrem dezent und schwach im Vergleich zum Rest der Serie, selbst für Budget-Verhältnisse. Schade, selbst in dieser Sparte kann man mehr erwarten. Wer sich die Spiele nicht einzeln holen möchte, dem sei gesagt, dass Ubisoft bereits eine Edition mit allen drei Teilen angekündigt hat.
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