Test - Armored Core: Verdict Day : Japan und der Rest der Welt
- X360
Japanische Spielserien haben in der Regel eins gemeinsam: Man mag sie oder man mag sie nicht. Oft wird es uns westlichen Spielern aber auch nicht unbedingt leicht gemacht, mit diesen Serien warm zu werden. Merkwürdige Menüführung, unlogische Erklärungen und langes Einarbeiten schrecken viele eher ab, als sie zum Anspielen zu motivieren. So auch bei Armored Core: Verdict Day, denn Entwickler From Software versucht offensichtlich gar nicht erst, die Serie neuen Spielern schmackhaft zu machen.
Schon der Vorgänger, Armored Core V, litt unter mangelhaften Menüs, einer Anleitung, die mehr Fragen aufwarf, als Antworten zu geben, und unterdurchschnittlicher Optik. Wer keinen der Vorgänger gespielt hat, wird mit Armored Core: Verdict Day kaum glücklich werden. Auch hier kommt ihr ohne stundenlanges Rumprobieren keinen Schritt weiter und erlebt schnell Frust statt Lust. Aber fangen wir doch einfach mal bei der Handlung an: Drei Fraktionen haben sich aus weltweiten Kriegen herauskristallisiert und die Macht über den Planeten übernommen.
Kampf um die Rohstoffe
Um die wenigen verbliebenen Rohstoffe ist nun ein wilder Kampf entbrannt und keine der drei Fraktionen will diesen verlieren. Mächtige „Armored Cores“, so heißen die riesigen Kampfroboter, kommen nun zum Einsatz, um einzelne Regionen für ihre Fraktion zu sichern. Ihr entscheidet euch, welcher Fraktion ihr beitretet, zumindest dann, wenn ihr die Solokampagne beendet habt. Auch wenn es sich bei Armored Core: Verdict Day um einen reinen Mehrspielertitel handelt, ist eine Solokampagne vorhanden. Kampagne im weitesten Sinne, es handelt sich eher um ein sehr ausgedehntes Tutorial, in dem ihr unter anderem Piloten freischaltet, die später als KI-Unterstützung fungieren.
Die Kampagne ist in einzelne Missionen aufgeteilt. Immer dann, wenn ihr eine erfolgreich absolviert habt, kommen neue auf der Weltkarte hinzu. Dank einer Kurzbeschreibung seht ihr bereits auf dieser Karte, was euch in der Mission erwartet und welchen Schwierigkeitsgrad sie hat. Zwar gaukelt das Spiel vor, dass unterschiedlichste Ziele auf euch warten, im Endeffekt reicht es aber, in jeder Mission einfach alle feindlichen Ziele auszuschalten. Und das ist gut so, denn ihr werdet nur selten gleich erkennen, welche Gegner wichtig sind. Die Schlachtfelder der einzelnen Missionen sind zwar recht groß, wirken allerdings alles andere als schön.
Die Grafik enttäuscht mit schwachen Texturen in grauen und braunen Farben. Egal ob Boden oder Gebäudetrümmer, fast alle Umgebungsobjekte sind matschig braun. Das hat den besonderen Effekt, dass ihr die dunklen, oftmals grauen Gegner meist erst sehr spät seht, häufig erst dann, wenn sie das Feuer auf euch eröffnen. Ihr steuert natürlich eine der Kampfmaschinen, die ihr in der Werkstatt stark modifizieren dürft. Über 100 Teile stehen hier zur Verfügung, um euch euren „ganz persönlichen“ AC (so die Abkürzung der Armored Cores im Spiel) zusammenzubasteln. Neue Waffen und Rüstungsteile gibt es aber nicht umsonst, sie kosten harte Credits. Ist euch dies zu umständlich, könnt ihr euch vor Missionsbeginn aber auch für einen vorgefertigten entscheiden.
Bastelstunde
Credits erhaltet ihr, wenn ihr Missionen erfolgreich abschließt. Da es in den Missionen zusätzliche Nebenaufgaben zu erfüllen gibt, könnt ihr euch eine nette Extrasumme verdienen. Woraus diese Nebenaufgaben bestehen, erfahrt ihr jedoch nur, indem ihr euch während einer Mission umständlich durch Menüs arbeitet. Selbst dann bringt es oft nichts, wenn dort eine gewisse Gegnereinheit vermerkt ist, von der ihr nicht wissen könnt, wie diese denn überhaupt aussieht. Daher müsst ihr einfach alle Gegner ausschalten, so trefft ihr immer den richtigen.
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