Test - Anna's Quest : Mit Liebe, Charme und Stoffteddy
- PC
Adventures von Daedalic Entertainment sind inzwischen unter Spielern so bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Bei Anna's Quest fungiert Daedalic jedoch "nur" als Mitentwickler. Die ersten beiden Kapitel entwickelte Krams Design in Eigenregie bereits vor gut drei Jahren. Ob das Spiel trotzdem mit dem bisherigen Qualitätsstandard der Daedalic-Produkte mithalten kann?
Das kleine Mädchen Anna lebt bei ihrem Großvater in einer Hütte nah am Wald. Als er plötzlich krank wird, beschließt Anna, sich auf die Suche nach einem Heilmittel zu machen. Obwohl ihr Opa sie immer davor gewarnt hat, in den Wald zu gehen, wirft Anna jetzt alle Bedenken über Bord, damit es dem alten Mann bald wieder besser geht. Doch leider waren die Warnungen des Großvaters keine leeren Worte. Kaum geht Anna in den Wald, wird sie von der dort lebenden Hexe überwältigt und in deren Turm verschleppt. Genau hier beginnt euer Abenteuer.
Ben, der sprechende Teddy
Schon beim Spielen des Tutorials merkt ihr, dass auch in Anna's Quest eine ganze Menge Daedalic-typischer Humor zu finden ist, auch wenn er von einem anderen Entwickler stammt. Dieser teils versteckte Humor zieht sich durch das ganze Spiel. Auf ihrer Flucht aus dem Hexenturm, dem ersten Schritt der märchenhaften Reise, lernt Anna schon bald ihren ersten Weggefährten kennen: Ben, ein Junge, der in einen Stoffteddy verwandelt wurde. Auf den ersten Blick zieht man hier Parallelen zu Edna bricht aus. Doch keine Angst, Anna's Quest bietet eine eigenständige Geschichte, die nicht viel mit dem genannten Titel zu tun hat.
Wie andere Daedalic-Adventures lebt auch Anna's Quest von den vielen Charakteren, auf die ihr im Laufe des Spiels trefft. Immer wieder antworten euch skurrile Gesprächspartner mit teils sehr spitzer Zunge. So begegnet ihr unter anderem einem sprechenden Fuchs, Geistern und einem Drachen, die euch nicht immer wohlgesonnen sind.
Das Spiel ist ein typisches Adventure, das mit der Maus gesteuert wird. Ihr untersucht Gegenstände, kombiniert sie mit anderen und steckt sie in euer Inventar. Das könnt ihr auf Tastendruck oder mit dem Mausrad öffnen. Die Rätsel sind logisch aufgebaut, jedoch nicht immer sofort zu lösen. Manche Gegenstände, die ihr auf eurer Reise in euren Beutel steckt, benötigt ihr erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Anna ist jedoch nicht darauf beschränkt, nur mittels gefundener Objekte Rätsel zu lösen. Das Mädchen wurde von der Hexe entführt, da sie eine besondere Begabung besitzt. Anna beherrscht nämlich die Telekinese und mit der ist es ihr und damit auch euch möglich, Objekte zu manipulieren. Ein Gegenstand hängt zu weit oben und ihr kommt nicht an ihn ran? Dann nutzt die Telekinese und ihr gelangt in den Besitz des gewünschten Gegenstands. Immer wieder müsst ihr diese Fähigkeit in den Rätseln einsetzen. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, Annas Fähigkeit geschickt zu nutzen.
Wunderschöne zweidimensionale Reise
Zu allen Gegenständen könnt ihr in gewohnter Art und Weise Informationen abrufen. Einfach mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Objekt klicken und schon gibt euch Anna die passende Beschreibung. Diesbezüglich hat das kleine Mädchen einiges auf dem Kasten und denkt auch gerne mal um die Ecke. Zudem ist Anna von Grund auf lieb und würde nie bewusst anderen Schaden zufügen. Das zeigt sie immer wieder, beispielsweise wenn ihr mit einem Objekt nach einer Ratte werfen wollt. Die Umgebungen sind handgezeichnet und die Animationen der zweidimensionalen Figuren mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.
Der Soundtrack wirkt zu jeder Zeit passend, auch wenn er sehr neutral im Hintergrund bleibt. Nehmt ihr euch die Zeit, euch auf die Musikstücke zu konzentrieren, werdet ihr das nicht bereuen. Einen kleinen Unterschied zu bisherigen Daedalic-Adventures gibt es allerdings: Die Sprachausgabe gibt es nur auf Englisch. Die Sprecher machen ihre Arbeit allerdings so gut, dass eine deutsche Synchronisation absolut überflüssig ist. Und keine Angst, natürlich wird das Gesprochene auf Wunsch als deutscher Text eingeblendet.
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