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Test - Ankh : Ankh

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Steuerung mit Schwächen

Auch technisch ist 'Ankh' leider kein Meisterwerk: Zwar steuert ihr Assil wie in einem alten 2D-Adventure per Point & Click, was in 3D wie schon bei 'The Westerner' aber nicht immer ganz fehlerfrei funktioniert. Mal rennt Assil in die falsche Richtung, dann sorgt ein Kameraschwenk oder -wechsel für einen falschen Klick, ein anderes Mal will sich Assil überhaupt nicht von der Stelle bewegen. Sicher keine schwerwiegenden Probleme, aber störend sind sie allemal. Insbesondere wenn ihr Thara, Assils Freundin, als spielbaren Charakter in zwei Abschnitten steuern dürft, kommt es zu Schwierigkeiten, da sich die beiden gerne im Weg stehen.

Eine seltsame Designentscheidung ist zudem ein Shortcut, mit dem ihr bei einem Marsch durch die Wüste schnell zurück zu eurem Schiff springen könnt, um nach Kairo zurückzukehren: Die Abkürzung funktioniert nämlich nur in manchen Abschnitten der Wüste, gerade in den meist entfernt gelegenen Teilen aber nicht. In Kairo selbst fehlt ein solcher Shortcut hingegen völlig, obwohl ihr ebenfalls lange Wege zurücklegen müsst.

Mehr für die Ohren als für die Augen

Dass 'Ankh' auf einer Open-Source-Engine basiert und das Entwicklungsbudget wohl nicht das größte war, sieht man dem Spiel stellenweise an: Animationen werden zu schnell dargestellt, sodass sich Assil vereinzelt wie ein 100-Meter-Läufer bewegt, die Berechnung von Licht und Schatten ist nicht ganz fehlerfrei und manchmal schwebt Assil sogar über Abgründen, anstatt auf den vorgegeben Pfaden zu laufen. Ein paar mehr Feinheiten statt eckigen Klötzen hätten der Grafik zudem gut getan. Immerhin verstehen es aber die Figuren, mit weitgehend gelungenen Animationen und einem recht hohen Detailgrad zu gefallen. Zudem verfolgt 'Ankh' einen eigenen, durchgängigen Stil, was man nicht von jedem Spiel behaupten kann.

Adventure-typisch wurden für 'Ankh' selbstverständlich prominente Sprecher ans Mikrofon gebeten: Ben Stillers deutsche Stimme spricht Assil, Thara klingt wie Renée Zellweger und der deutsche Sprecher von John Cleese hat gleich mehrere Rollen übernommen. Ohne Ausnahme kann die Sprachausgabe überzeugen.

Fazit

von Fabian Walden
'Ankh' macht vieles richtig, was Adventures in der Vergangenheit falsch gemacht haben. 'Ankh' macht aber auch vieles falsch, das zuvor schon unzählige Spiele richtig gemacht haben: Die nicht immer nachvollziehbare Steuerung, einige technische Unzulänglichkeiten und vor allem die schwache zweite Hälfte nagen nach den beiden starken ersten Kapiteln an dem überzeugenden Gesamteindruck. Auf der anderen Seite stehen aber die humorvolle Geschichte und die zu Beginn sehr ausgeklügelten Rätsel, welche 'Ankh' zu dem machen, was es letztendlich ist: Das beste Comic-Adventure des Jahres und eine schöne Erinnerung daran, warum wir alle noch heute 'Monkey Island' so lieben.

Überblick

Pro

  • anfangs durchdachte Rätsel
  • sehr humorvoll
  • gute Sprecher
  • unverbrauchtes Setting

Contra

  • lässt in der zweiten Hälfte stark nach
  • recht kurze Spielzeit
  • kleine Steuerungsmacken
  • technisch nicht einwandfrei

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