Preview - Alpha Protocol : Geheimagent im Rollenspiel
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Nicht nur beim Charakter selbst gibt es so manches zu entdecken, auch bei seiner Ausrüstung geht es kräftig zur Sache. Jede Waffe hat fünf Grundwerte wie Schaden, Genauigkeit, Rückstoß, Stabilität und Munition. Diese Werte können durch Upgrades verbessert werden, etwa durch Montage eines Schalldämpfers oder Laser-Scopes. Auch die Panzerungen dürfen optimiert werden, unter anderem durch zusätzliche Keramikplatten. Weiterhin gibt es Gadgets wie Erste-Hilfe-Kits oder verschiedene Arten von Granaten.
Der sich um Kopf und Kragen redet
Viel Wert legt Obsidian auf die Entscheidungen in den Dialogen. Bei jedem Gespräch werden bis zu vier mögliche Antworten oder Reaktionen auf den Gegenüber angeboten. Das System ähnelt sehr dem von Mass Effect und gibt euch reichlich Möglichkeiten, anderen Charakteren gegenüber freundlich, aggressiv, zurückhaltend oder kooperativ zu agieren. Mit den jeweiligen Konsequenzen. So kann es gut sein, dass ein potenzieller Gegner sich im Gespräch als Verbündeter entpuppt oder das genaue Gegenteil. Was sich auf den gesamten Verlauf einiger Missionen auswirken kann, ebenso wie die Reihenfolge, in der ihr bestimmte Missionen absolviert.
Zudem gibt es ein Ruf- und Fraktionssystem. Entscheidungen im Umgang mit NPCs haben auch darauf einen Effekt und es kann schnell passieren, dass ihr es euch mit der einen oder anderen Fraktion gründlich verscherzt. Im Gegenzug habt ihr aber durchaus die Möglichkeit, mit weiblichen Charakteren ein kleines Techtelmechtel anzufangen, wenn ihr die Dialogoptionen geschickt nutzt. Freilich können gute und schlechte Beziehungen sowohl nützlich als auch schädlich sein.
Shooter oder Rollenspiel?
Das Kampfsystem ähnelt ebenfalls ein wenig dem von Mass Effect oder Fallout 3. Ihr müsst aktiv auf eure Gegner zielen, wobei längeres Zielen einen genaueren Schuss ergibt. Ob und wie stark ihr euren Gegner in Mitleidenschaft zieht, hängt allerdings nicht von euren Fähigkeiten als Spieler ab, sondern von den hinter Thornton ruhenden Charakterwerten und Skills. Natürlich können aktive Skills eingesetzt werden, wie beispielsweise ein Takedown, bei dem ihr in Zeitlupe mehrere Gegner markiert, die dann in schneller Schussfolge aus den Schuhen gehauen werden. Wer nicht so auf Ballern steht, kann viele Missionen aber durchaus durch Dialoge oder Schleichen lösen.
So ist es möglich, sich mit der Stealth-Fähigkeit und entsprechend geräuschreduzierender Ausrüstung nahezu unsichtbar zu machen und an Gegner heranzuschleichen, um sie kurzerhand mit einem Takedown ohne langwierigen Kampf zu überwältigen. Mitunter erhaltet ihr in den Missionen Schützenhilfe durch KI-Partner, die aber nicht wie in anderen Titeln als Gruppe handeln, sondern eigenständig agieren, markiert durch grüne statt rote Symbole. Ergänzend gibt es diverse Minispiele, beispielsweise zum Öffnen von elektronischen Schlössern oder Hacken von Computern.
Technisch hinterlässt Alpha Protocol einen bis dato eher nüchternen Eindruck. Großartiges wird nicht geboten, auch wenn Obsidian durchaus ein Auge für Details hat. Die gezeigten Umgebungen in Moskau wirkten sehr farblos beziehungsweise auf ein bestimmtes Farbschema getrimmt. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig; wir sind gespannt, wie die anderen Locations in Arabien und Rom aussehen. Gut hingegen sind die Darstellung der Charaktere und Gesichter sowie die Kameraperspektiven in den Dialogen. Auch hier ist klar zu erkennen, dass die Entwickler sich mit Mass Effect beschäftigt haben und ihre Erfahrungen aus KotOR 2 einfließen lassen.
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