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Preview - Ad Infinitum : Angespielt: Psycho-Horror im Stile von Layers of Fear

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Viele Soldaten kehren mit einer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem Einsatz zurück. Die PTBS sorgt für realitätsnahe Flashbacks an einschneidende Erlebnisse und treibt die Betroffenen nicht selten in den Wahnsinn. Das deutsche Studio Hekate versetzt euch mit seinem Debüt in die Haut eines Veteranen des Ersten Weltkriegs und lässt dabei die Grenzen zwischen Realität, Wahnsinn und Albtraum verschwimmen. Die erste Stunde baut zu diesem Zweck bereits eine bedrohliche Atmosphäre auf, lässt einen an manchen Punkten aber im Nebel stochern.

Der Auftakt von Ad Infinitum legt nahe, dass der Soldat sich als Funker verdingt. Zu Beginn finde ich mich vor einer Morsecode-Tabelle wieder. Bereits hier sorgt die dichte Audiokulisse für Beklemmung: In der Ferne schlagen Bomben ein, Soldaten schreien, Schüsse peitschen durch die Luft – und dann geht der Alarm los und ich muss in die Schützengräben laufen. Nach einigen Minuten schlägt eine Bombe direkt neben mir ein und schleudert mich in einen Stacheldraht. In der Ferne vernehme ich noch die Silhouette einer mysteriösen Gestalt, bevor mein Kämpfer das Bewusstsein verliert.

Klassische Gruselvilla

Nach diesem intensiven Auftakt finde ich mich im Anwesen meiner Familie wieder – dieser Schauplatz kehrt in Ad Infinitum immer wieder zurück. Das alte Haus erinnert an Resident Evil, bei mir kamen aber auch wohlig-schaurige Erinnerungen an das erste Layers of Fear hoch. Ganz allgemein musste ich immer wieder daran denken: Ähnlich dem modernen Klassiker von Bloober Team, wird auch in der ersten Stunde von Ad Infinitum vornehmlich Stimmung aufgebaut. Es geht durch ungemütlich anmutende Gänge und Action bleibt außen vor – ganz typisch für Psycho-Horror.

Im Haus höre ich immer wieder die eigene Mutter schreien, gelegentlich huscht gar ihr Schatten über den Gang und ich bilde mir ein, flüsternde Stimmen zu vernehmen. Ob sie Wirklichkeit sind oder nicht – keine Ahnung, ehrlich gesagt. Das beweist, wie gekonnt die Entwickler von Hekate mit meiner Psyche spielen, wie fantastisch die Audiokulisse funktioniert und welches Potenzial in Ad Infinitum steckt.

Ad Infinitum - Gameplay Overview Trailer

In einem neuen Trailer verschafft euch NACON einen Überblick über das Gameplay von Ad Infinitum.

Blicke ich hingegen auf den reinen Spielablauf, so bleibt ein fader Beigeschmack. Unter anderem gilt es, eine Séance im Musikzimmer abzuhalten, weil die Frau Mama nicht nur ein paar Tassen im Schrank vermissen lässt, sondernt auch eine Leidenschaft für Spirituelles hegt. Für die Beschwörung der Geister meiner verstorbenen Brüder benötige ich fünf Kerzen, Streichhölzer und Salz. Also wandere ich durch das Herrenhaus, um die benötigten Objekte zu sammeln. Leider gestaltet sich dieser Vorgang weniger spannend als vielmehr lästig, weil die Abläufe sehr langgezogen werden.

Die übernatürliche Seite

Nur wenig erfahre ich in meiner Stunde mit Ad Infinitum von der verdrehten Gedankenwelt der Hauptfigur. Die daraus resultierenden Psychotrips und Monster bleiben ebenfalls außen vor. Im Gespräch verraten die anwesenden Entwickler immerhin, dass die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn immer weiter verschwimmen sollen. Einen ersten Hinweis darauf liefert mir das Spiel, kurz nachdem ich aus dem Schützengraben-Albtraum erwache. Ich blicke mich in meinem Zimmer um und sehe einen zerbrochenen Spiegel. Als ich ihn untersuche, heißt es lediglich: „Du siehst nur einen Schatten deiner selbst“. Ein cleverer Rückbezug auf das übergeordnete Thema der posttraumatischen Belastungsstörung, bei der Betroffene sich oftmals psychisch von sich selbst entfernen, im Fachjargon Dissoziation genannt.

Im Spielverlauf sollen auch immer wieder Monster auftauchen, die sich an Elemente und Folgen des Krieges anlehnen. In meinem Fall deutet sich „Hunger“ zumindest an: Nach der Séance vernehme ich seltsame Geräusche aus dem Bad. Bei der Untersuchung der Badewanne zieht mich plötzlich eine ungesund aussehende Hand in die Tiefe. Wieder erwacht, finde ich mich in den Ruinen einer zerbombten Stadt wieder. Diverse Zettel deuten an, dass ich zu einer Kirche gehen soll. In Kombination mit den verteilten Flugblättern, die hungrige Opfer des Krieges in Richtung Gotteshaus lotsen, kommt bei mir ein sehr mulmiges Gefühl auf. Denn Hunger soll mit einem Maul voller scharfer Zähne auf seine Opfer losgehen ...

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