Special - Nintendo 3DS XL - Hardware-Check : Bigger is better?
- 3DS
Bereits zwei Wochen nach der E3 kündigte Nintendo völlig überraschend eine neue Variante des Nintendo 3DS an, die parallel zum bisherigen Modell verkauft wird. Seit Kurzem sind wir im Besitz des neuen 3DS XL und wollen euch nun verraten, ob sich die Investition von rund 199 Euro lohnt.
Auf den ersten Blick wird deutlich, dass der Nintendo 3DS XL seinen Namen völlig zu Recht trägt. Wer das Gerät das erste Mal in den Händen hält, wird einen spürbaren Unterschied feststellen, was Maße und Gewicht angeht. Im aufgeklappten Zustand fällt der Größenunterschied noch deutlicher aus. Zum Vergleich: Während der gewöhnliche 3DS mit den Maßen von 13,5 x 7,5 x 2 cm daherkommt, ist der 3DS XL 15,5 x 9,1 x 2,1 cm groß und ist mit seinen 335 Gramm circa 100 Gramm schwerer als sein kleinerer Bruder und damit auch ungleich schwerer als die PlayStation Vita. Nichtsdestotrotz ist der Nintendo 3DS XL damit noch keinesfalls zu schwer und liegt angenehm in den Händen.
Die Größe widerspricht zwar ein wenig dem Mobilitätsgedanken einer portablen Konsole, da so der Transport in der Hosentasche nicht mehr gewährleistet ist. Auf der anderen Seite wird dadurch aber ein komfortableres Spielgefühl ermöglicht. Dafür sorgen auch die abgerundeten Ecken des Handhelds. Gerade bei längeren Spielsitzungen machen sich diese angenehm bemerkbar. Besitzer eines Nintendo 3DS werden die Problematik kennen: Sobald ein Spiel regen Gebrauch von den beiden Schultertasten macht, kann das schon mal zu verkrampften Händen führen. Was die Ergonomie anbelangt, ist der Nintendo 3DS XL dem klassischen 3DS also deutlich überlegen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf den Bildschirmen des neuen Geräts. Und diese sind mit 10,6 x 6,4 cm (3-D-Bildschirm) und 8,5 x 6,4 cm (Touchscreen) um circa 90 Prozent größer als beim Nintendo 3DS. Damit geht natürlich einher, dass alle Spiele ein wenig pixeliger wirken. Das fällt hauptsächlich bei Schriftzügen auf, ansonsten sind die größeren Bildschirme eindeutig eine Wohltat für eure Augen und erzeugen ein angenehmeres Spielerlebnis. Gleichzeitig gewinnt der 3-D-Effekt an Mehrwert hinzu. Durch die größeren Bildschirme wirkt der Tiefeneffekt noch um einiges besser. Das ändert leider nichts daran, dass ihr weiterhin frontal auf den Bildschirm schauen müsst, um in den Genuss räumlicher Tiefe zu kommen.
Keine Schmierereien mehr
Eine weitere äußerliche Änderung neben den größeren Dimensionen des Nintendo 3DS XL ist die matte Oberfläche des Handhelds. Während der Nintendo 3DS mit seinem Klavierlackgehäuse Fingerabdrücke wie ein Magnet anzieht, ist der 3DS XL gegen solch negativen Begleiterscheinungen fast vollständig gewappnet. Neben dieser kosmetischen Korrektur lassen sich weitere kleine Details entdecken. Zum einen wären da die größeren Schultertasten, die einen besseren Druckpunkt bieten. Aber auch der 3-D-Schieberegler hat eine kleine Anpassung durchgemacht. So ist ein kleiner Widerstand spürbar, wenn man zwischen 3-D und 2-D-Modus wechseln möchte.
Die kleine, leuchtende 3-D-Anzeige des bekannten Modells ist dagegen verschwunden. Der Stylus ist erhalten geblieben, hat aber seine Position verändert. Ähnlich wie beim Nintendo DSi befindet sich dieser nun an der rechten Seite des Geräts, sodass ihr nicht mehr umgreifen müsst, wenn ihr den Touchpen zur Hand nehmen wollt. Das Schiebe-Pad wurde ebenfalls leicht verändert und bietet jetzt besseren Halt für den Daumen. Übrigens: Entgegen vielen Erwartungen bietet der 3DS XL kein zweites eingebautes Schiebe-Pad. Den genauen Grund dafür wird wohl nur Nintendo selbst kennen.
Wer in Zukunft zum Beispiel Resident Evil: Revelations oder Kingdom Hearts mit zweitem Schiebe-Pad spielen möchte, muss auf die Veröffentlichung des Pro-Schiebepads für den 3DS XL warten, das bereits bestätigt wurde. Ebenso seltsam ist der Umstand, dass der Nintendo 3DS XL ohne Ladekabel geliefert wird. Das heißt: Alle, die keinen DSi (XL) oder Nintendo 3DS ihr Eigen nennen (und so im Besitz eines kompatiblen Kabels sind), müssen sich wohl oder übel noch ein Ladekabel dazukaufen. Positiv ist hingegen die um 30 Prozent längere Akkulaufzeit.
Problematik: Datenübertragung
Besitzer eines Nintendo 3DS haben die Möglichkeit, mittels der Datenübertragung bereits heruntergeladene Spiele, Fotos, eShop-Konto-Einstellungen und so weiter auf den 3DS XL zu übertragen. In unserem Praxistest hat das wunderbar geklappt. Allerdings vermelden manche Spieler, dass bei ihnen Probleme aufgetreten seien und nur stellenweise Daten übermittelt wurden. So heißt es, dass zwar Spiele übertragen wurden, diese aber erneut im eShop heruntergeladen werden mussten. Dementsprechend seien auch Spielstände nicht mehr vorhanden. Wir behalten das Thema im Auge und werden diesen Artikel gegebenenfalls aktualisieren.
Für wen lohnt sich die Anschaffung des Nintendo 3DS XL nun? Wer noch nicht im Besitz des Nintendo 3DS ist, sollte zur XL-Variante greifen. Die größeren Bildschirme, die bessere Ergonomie sowie die längere Akkulaufzeit sprechen eine eindeutige Sprache und sorgen dafür, dass man den 3DS XL dem 3DS eindeutig vorziehen sollte. 3DS-Besitzer sollten sich überlegen, ob ihnen eine leicht modifizierte Variante des Handhelds 199 Euro wert ist. Das fehlende Ladekabel ist auf jeden Fall ärgerlich.
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