Test - 1914 – The Great War : 1914 – The Great War
- PC
Viele Jahre ist es her, da überraschte der damals noch eigenständige Spielentwickler Blue Byte mit einem rundenbasierten Strategiespiel auf Basis der 'Battle Isle'-Idee, das den Spieler den Ersten Weltkrieg strategisch nachbereiten lies. Mit '1914 – The Great War' bringt TriNodE Entertainment nun diese Ideen unter den Hut einer selbst entwickelten 3D-Engine, welche schon in 'RIM' ihren Einsatz fand. Inzwischen mussten die Bochumer Entwickler Insolvenz anmelden, so dass '1914 – The Great War' das letzte Werk der Programmierer bei TriNodE war.
|
Rundenbasiert – langweilig und out?
Der historisch angehauchte Titel, welcher euch in die Geschehnisse von Anfang bis Ende des Ersten Weltkriegs hineinziehen möchte, kommt zwar in neuem 3D-Gewand daher, die Spielprinzipien wurden allerdings fast Eins zu Eins vom altehrwürdigen 'History Line' bzw. 'Battle Isle' abgekupfert. Zu Beginn jeder Mission habt ihr einige, manchmal auch viele, Einheiten zur Verfügung, welche je nach Vormissionen schon Erfahrung gesammelt haben oder als Kanonenfutter in die Schlacht gehen. Nun seid abwechselnd ihr oder der Computergegner am Zuge, eure Einheiten zu bewegen und/oder einen Feuerbefehl zu erteilen. An diesem simplen Spielprinzip und diesen Mechaniken hat sich seit anno dazumal auch im TriNodE-Titel praktisch nichts geändert. Im Gegenteil: spielten im altehrwürdigen 'History Line' noch die Konstellationen der Einheiten ein Rolle, zum Beispiel konnte man strategische Zangenangriffe koordinieren und so Defensiv- bzw. Offensiv-Boni einfahren, bleibt es in '1914' dabei, eure Soldaten zu positionieren und dann auf den Gegner zu schießen. Warum man nicht auch andersherum zuerst schiessen und dann laufen kann, bleibt wohl das Geheimnis des nicht mehr existenten Entwicklers aus Bochum. Auch das im ähnlichen 'Battle Isle IV: Der Andosia Konflikt' eingeführte passive Zurückfeuern, sowie das ebenfalls sinnvolle 'Aktionspunkte'-System, sucht ihr in '1914' vergeblich. Ihr könnt grundsätzlich die maximale Strecke zurücklegen und dann immer noch feuern.
|
Löbliche Ausnahme: Schwere Artillerie hat wenigstens einen Malus, in dem sie nach dem Ziehen einen Zug braucht, um aufgebaut zu werden. Mit der leichten Artillerie könnt ihr hingegen taktieren wie Meister Napoleon vor noch längerer Zeit auf dem echten Schlachtfeld.
Wenigstens ein Erfahrungsmodell hielt Einzug, ihr müsst also mit euren Einheiten möglichst heil die nächste Mission erreichen, um diese gestärkt erneut einsetzen zu können. Gut gefallen hat mir die anschließende Armee-Verwaltung, mit der ihr Einheiten in die Reserve stecken oder reaktivieren könnt.
Insgesamt zeigt sich das rundenbasierte Modell, vor allem in der Einfachheit, wie es '1914' darstellt, als äußerst träge und wenig spannend. Man merkt einfach, dass ein so puritäres System nicht mehr zeitgemäß ist, was wohl auch der Grund war, warum Blue Byte zum Beispiel 'BI IV' einen Echtzeit-Aufbaupart spendiert hat.
Kommentarezum Artikel