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Special - 10 Years After : Vampire the Masquerade: Redemption

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Pen-&-Paper-Rollenspiele sind die Urväter des heutigen Rollenspielgenres auf Computer und Konsolen. Ich selbst habe in früheren Zeiten so manchen Abend damit verbracht, mich durch Fantasiewelten zu bewegen, die nur im Kopf der Spieler zu sehen und mit mehr oder minder strengen Regelwerken unterlegt waren. Seit es Videospiele gibt, werden immer wieder Pen-&-Paper-Titel für PC oder Konsole umgesetzt, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Im Jahre 2000 kam ein ganz besonders ambitioniertes Projekt auf den Markt, das zudem den Grundstein für eine Legende unter den Rollenspielen lieferte - die Rede ist von Vampire the Masquerade: Redemption.

Basis für das Spiel ist das 1991 ins Leben gerufene Pen-&-Paper-Regelwerk des Verlags White Wolf. Dieser Verlag hat sich seinerzeit viel mit mystischen Kreaturen beschäftigt und neben „Vampire" noch eine ganze Reihe weiterer Regelwerke und Systeme erschaffen. Diese zeichnen sich allesamt durch umfangreiches Hintergrundmaterial und die Konzentration auf den erzählerischen Aspekt der Abenteuer aus und weniger durch ein enges Korsett aus Regeln. Entstanden ist der Verlag White Wolf übrigens seinerzeit aus dem Verlag Lion Rampart und dem damaligen White-Wolf-Magazin. Mittlerweile hängt der Verlag mit dem isländischen Spielentwickler CCP Games (EVE Online) zusammen. Aber genug davon, zurück zum Spiel.

Vampire the Masquerade schuf eine ganz eigene Vampirwelt, bestehend aus verschiedenen Clans mit speziellen Eigenheiten, die sich im Grunde kontinuierlich miteinander im Konflikt befinden. Die Clans der traditionellen Camarilla sind ständig im Kampf mit den fast schon tierischen Mitgliedern der Sabbat-Clans. Vor allem das recht offene Regelwerk mit der ausgefeilten Spielwelt, was die Organisation und Geschichte der Kainskinder angeht, erschien wie gemacht für die Entwicklung eines Computer-Rollenspiels. Nihilistic Software, gegründet von einigen ehemaligen LucasArts-Mitarbeitern, nahm sich im Auftrag von Activision der Sache an.

Der angenagte Kreuzritter

Im Spiel selbst übernehmt ihr die Rolle des Kreuzritters Christof Romuald. Der gerät in den Wirren des 13. Jahrhunderts in die Fänge von Ecaterina der Weisen, einer Vampirin des Brujah-Clans. Die Folge ist klar: Unser Kreuzritter wird gebissen und findet sich auf einmal auf der dunklen Seite wieder. Im Prag und Wien des Mittelalters geht Christof einen schweren Weg, vor allem als seine Geliebte von einem gegnerischen Clan entführt wird und er nicht nur mit seiner neuen Existenz ringt, sondern auch noch einen Konflikt mit den anderen Vampiren austragen muss.

Das kann nicht gutgehen. Beim Endkampf mit Erzfeind Vukodlak wird Christof verschüttet und erwacht erst im Jahre 1999 wieder. Dort geht die wilde Jagd weiter, diesmal allerdings nicht in Prag und Wien, sondern in London und New York. Denn sowohl Vukodlak, mächtiger denn je, als auch seine Geliebte Anezka haben die Jahrhunderte überdauert. Interessant: Je nachdem welche Entscheidungen man im Verlauf des Spiels getroffen hat, stehen drei verschiedene Enden zur Verfügung. Immerhin ein wenig Verzweigung im ansonsten eher linearen Verlauf des Spiels.

Typisch und trotzdem ungewöhnlich

Das Spiel beinhaltete viele typische Bestandteile von Rollenspielen. So konntet ihr mit mehreren Begleitern durch die Schauplätze wandeln. Das Fertigkeits- und Charaktersystem wurde - mit einigen Anpassungen hinsichtlich der Spielbarkeit - gut aus dem Pen-&-Paper-Regelwerk umgesetzt. Allerdings mochte der Riesenberg an Ausrüstung und das sehr Hack-&-Slay-ähnliche Kampfsystem da nicht so ganz ins Bild passen. Ungewöhnlich war allerdings die Möglichkeit, online in einem Storyteller-Modus zu spielen, in welchem wie in einem Pen-&-Paper-Spiel ein Spieler die Rolle des Spielleiters übernehmen durfte. Schade nur, dass das einfallsreiche System sich nicht bei den Spielern durchsetzen konnte.

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