Test - Yo-Kai Watch 2 : Wir sind be-geist-ert: Das bessere Pokémon?
- 3DS
Knapp ein Jahr, nachdem mit Yo-kai Watch endlich der erste Teil der japanischen Spieleserie auch bei uns in den Handel kam, geht es im Nachfolger des Spiels weiter. Erneut werdet ihr auf die Jagd nach jeder Menge seltsamer Geister geschickt, die sich immer wieder in den Alltag der Menschen einmischen. Das Essen ist angebrannt? Die zweite Socke ist in der Waschmaschine abhandengekommen? Ihr findet euren Schlüssel nicht? Daran können nur Yo-kai Schuld sein, schließlich finden Menschen für alles eine „logische Erklärung“ ...
Eines Nachts tauchen zwei seltsame Yo-kai auf und fliegen zum Haus, in dem Nathan wohnt. Durch das offene Dachfenster schnappen sie sich Nathans Yo-kai Watch und löschen seine Erinnerungen an die Geschehnisse, die der Junge im ersten Teil der Spieleserie, Yo-kai Watch, erlebt hat. Als Nathan am nächsten Morgen aufwacht, kann er sich weder an seinen Yo-kai-Freund Whisper noch an die vielen anderen Geistwesen erinnern. Unbeschwert geht er mit seinen Freunden spielen, schließlich sind gerade Sommerferien.
Déjà-vu
Als er bei einem Ausflug in die Stadt auf einen seltsamen neuen Laden stößt, gelangt Nathan nicht nur abermals in den Besitz der Yo-kai Watch, sondern auch seine Erinnerungen kehren nach und nach zurück. Damit aber nicht genug, denn schon bald wird er in eine neue mysteriöse Geschichte in die Welt der Yo-kai gesogen und reist dabei sogar durch die Zeit. Das ist die Geschichte, die euch in Yo-kai Watch 2: Knochige Gespenster/Kräftige Seelen erwartet. Statt mit Nathan zu spielen, könnt ihr auch in die Rolle von Katie schlüpfen, genau so, wie es bereits im Vorgänger möglich war.
Nathan und Katie wohnen nach wie vor in Lenzhausen und auch ihre Freunde Freddy und Bär sind wieder mit von der Partie. Habt ihr den Vorgänger nicht gespielt, müsst ihr keine Angst haben, der Geschichte nicht folgen zu können. Immer wieder gibt es kleinere Rückblicke, was damals passiert ist, und auch das Spielsystem wird euch im neuen Teil der Serie ausführlich erklärt. Diese Ausführlichkeit sorgt jedoch dafür, dass sich all die, die den Vorgänger gespielt haben, eventuell ein wenig langweilen.
Die ersten Spielstunden bestehen daraus, das Spielsystem zu erlernen. Zudem bereist ihr nur Teile der Stadt, die es auch im Vorgänger gab, viel Neues entdeckt ihr hier als Kenner der Serie anfangs nicht. Lasst ihr euch davon nicht abschrecken, werdet ihr jedoch schon bald belohnt, denn Yo-kai Watch 2: Knochige Gespenster/Kräftige Seelen bietet nicht nur Recyclingware aus dem ersten Teil, sondern eine Menge mehr. Kaum seid ihr in der Geschichte weit genug vorangeschritten, dürft ihr die Nachbarstädte Lenzhausens besuchen. Orte also, die es im Vorgänger nicht gab.
Zeitreisen
Weiterhin erhaltet ihr nach einiger Zeit die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen und das Lenzhausen von vor 60 Jahren zu besuchen. Damals sah es natürlich noch ganz anders aus – wo heutzutage dicht bebaute Gebiete zu finden sind, befanden sich damals vielleicht nur Wiesen und Felder. Die Spielwelt ist inzwischen dermaßen groß, dass es viel zu lange dauern würde, sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Daher steht euch ein komplettes Schienennetzwerk zur Verfügung und ihr könnt mit dem Zug zwischen den Gebieten hin- und herreisen.
Das ist jedoch nicht von Beginn an möglich. Wie im Vorgänger werden neue Bereiche erst nach und nach freigegeben, eine offene Spielwelt steht daher erst ab einem gewissen Fortschritt in der Geschichte zur Verfügung. Das Schienennetz ist sehr komplex. Jeder, der schon in Japan war und dort in Tokio mit der U-Bahn gefahren ist, weiß, wie verworren die Fahrpläne für westliche Augen sind. Achtet ihr jedoch auf die verschiedenen Farben, findet ihr euch sehr schnell zurecht. Gleiches gilt auch für den Fahrplan im Spiel, auch dort sind unterschiedliche Zonen an verschiedenen Farben zu erkennen.
Der wichtigste Bestandteil von Yo-kai Watch 2 sind jedoch natürlich nicht irgendwelche Fahrpläne, sondern die Yo-kai und eure Yo-kai-Watch. Dank dieser speziellen Uhr habt ihr die Möglichkeit, die Yo-kai genannten Geistwesen zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren. Damit aber nicht genug, denn ihr könnt euch mit beinahe allen Yo-kai anfreunden. Gelingt euch das, schenken sie euch ihre Medaille und ihr könnt sie jederzeit herbeirufen.
Nicht nur, um sie in eurem Team kämpfen zu lassen, sondern auch, um eure direkte Umwelt zu beeinflussen. Steckt ein Mensch in Schwierigkeiten, könnte ein Yo-kai helfen. Bleibt euch der Zugang zu einem Ort verwehrt, könnte ihn vielleicht ein Yo-kai öffnen. Daher ist es wichtig, euch mit möglichst vielen von ihnen anzufreunden, denn nur dann habt ihr immer den richtigen Yo-kai „zur Hand“, wenn ihr ihn benötigt. Nahezu alle Yo-kai beschreiten jedoch keinen Kuschelkurs, sondern sind eher kämpferischer Natur. Ihr müsst sie erst im Kampf besiegen, bevor ihr die Chance erhaltet, euch mit ihnen anzufreunden.
Lieblingsspeisen
Bei diesem Vorhaben helfen euch unterschiedlichste Lebensmittel, denn jeder Yo-kai hat seine ganz besondere Leibspeise. Der eine mag gerne Bonbons, der andere trinkt am liebsten Tee und wieder ein anderer bevorzugt einen deftigen Braten. Mit all diesen Dingen könnt ihr euch in den vielen Geschäften eindecken, die die Spielwelt bietet.
Im ersten Teil von Yo-kai Watch war ein großer Nachteil, dass man nicht wusste, welcher Yo-kai welche Lieblingsspeise hatte. Damals musstet ihr mühsam herumprobieren, um das rauszufinden. Das wurde in Yo-kai Watch 2 wesentlich besser gelöst. Wählt ihr die Zielfunktion an und fahrt mit dem Cursor über einen eurer Gegner, wird ab sofort ganz klar angezeigt, welches seine Lieblingsspeise ist. Das erleichtert gerade bei seltenen Yo-kai das Fangen, auch wenn das Füttern noch immer kein Garant dafür ist, dass ein Yo-kai Freundschaft mit euch schließt. Die Chancen steigen jedoch, es lohnt sich daher, immer genug zu Essen im virtuellen Beutel mitzunehmen.
Kommentarezum Artikel