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Test - xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage : The Triple X and the Furious

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    Was haben die xXx- und die Fast-&-Furious-Reihe gemeinsam? Wenn eure Antwort aus dem Namen eines muskulösen, glatzköpfigen Schauspielers besteht, der die Definition von Charakterdarsteller etwas anders auslegt als es der Duden tun würde, dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Zwei Reihen, die mit Vin Diesel gestartet sind und – die eine schneller als die andere – ohne ihn eine regelrechte Bruchlandung hingelegt haben. Doch dann kam der sympathische Recke aus New York zurück und rettete die Lage ...

    Fast & Furious mag für einige ein heikles Thema sein und es gibt mehr als genug Kinogänger, die die Reihe im besten Fall mit ordinärer Action und halbgaren Drehbüchern in Verbindung bringen. Doch schlussendlich sind die Filme endlich wieder erfolgreich und auch ziemlich beliebt. Wo Produzenten einst mit dem Namen warben und inhaltlich nur noch das Thema Autos eine verbindende Rolle spielte, konnte Diesel ein zusammenhängendes Plot-Universum schaffen, das sich einer großen Schar an Anhängern erfreut.

    Oldschool-Action

    Auf ähnlichen Pfaden bewegt sich xXx 3, der die Hauptfigur des originalen Films zurückholt und sich davon erhofft, das finanzielle Wunder von Teil 1 zu wiederholen. Und – wer hätte es gedacht – es könnte wirklich funktionieren. Der gesamte Film ist eine durchgeknallte Achterbahnfahrt, die sich aus Logik und den Gesetzen der Physik genauso viel macht wie Mäuse aus der Legende, mit Käse ihre Artgenossen fangen zu können.

    Dabei verwenden Vin Diesel und seine Crew jedoch nicht einfach nur Material, das bereits in der Vergangenheit funktioniert hat, sondern decken das Action-Genre der letzten zwei Jahrzehnte ab –ohne schlechtes Gewissen ob des offensichtlichen Abguckens und mit einem ganz eigenen Charme, der dieses Durcheinander aus anderen Filmen fast schon liebenswert macht. Ich könnte es dreist mit The Expendables vergleichen. Mit diesen Filmen sprach Sylvester Stallone eine Zielgruppe an, die sich in der Zeit der späten 1990er und 2000er Jahre am wohlsten fühlte, gab ihnen jedoch Sprengstoff, der in die frühen 80er bis 90er hineinreicht.

    Vin Diesel spielt an diesem Konzept etwas herum und prahlt auch nicht mit Legenden vergangener Tage. Er schließt Schauspieler in das Projekt mit ein, die mit seiner Figur des Xander Cage gut harmonieren, und bedient sich bei Action-Elementen, die lang genug nicht mehr verwendet wurden, um nicht als allzu ausgelutscht zu gelten, gleichzeitig aber in den Köpfen der Fan-Gemeinde verankert sind und für einen gewissen Aha-Effekt sorgen.

    Aus alt mach neu

    Obwohl die Geschichte des Films ziemlich einfach gestrickt ist und sich kaum eigenständig über Wasser halten kann, schafft Diesel etwas, das ihm bereits bei der Furious-Reihe gelungen ist: Er verbindet Teil 1 und 2 zu einem Ganzen. Auch wenn er sich nicht allzu sehr darum kümmert, dass alle losen Enden verknotet werden, und bewusst auf Verwirrung statt Aufklärung setzt, ist es doch erstaunlich, wie erfolgreich er dabei war, aus einem heillosen Durcheinander etwas zu kreieren, das beinahe schon als zusammenhängende Story bezeichnet werden kann.

    Die erfolglose Fortsetzung wird weder ignoriert noch ins Lächerliche gezogen. Stattdessen bekommt sie sogar einen neuen Wiedersehenswert. Es war ein Fehler, es überhaupt ohne die ikonische Figur des Originals zu versuchen, doch was geschehen ist, ist nun mal geschehen. Und so machen die Produzenten das Beste aus dieser Tatsache und holen einen maximalen Faktor an Spaß aus dem dritten Teil.

    Das gelingt ihnen vor allem dadurch, dass nicht mehr auf eine Figur allein gesetzt wird. Klar, Xander Cage ist der Protagonist und der Film macht zu keiner Sekunde ein Geheimnis daraus, dass Vin Diesel erneut den coolsten, abgebrühtesten, beliebtesten und erfolgreichsten Outlaw spielt, der je in CIA-Verschwörungen und das Retten der Welt verwickelt wurde.

    Nun stehen ihm jedoch einige andere Charaktere bei, die seine Größe anerkennen können, ohne sich ihrer eigenen Fähigkeiten zu schämen. Sie runden das Bild ab, zeigen genug eigenes Potenzial, um nicht langweilig zu werden, halten sich aber gleichzeitig gepflegt zurück, um das Rampenlicht derjenigen Person zu überlassen, für den die zahlende Menge überhaupt erst ins Kino gekommen ist. Sie runden ab, was zu eckig schien, und füllen, was mit einer einzigen Bezugsperson zu leer und uninteressant gewesen wäre.

    Heißes Popcornkino

    Wie schon erwähnt ist xXx 3 reines Popcornkino. Vin Diesel spielt die eine Rolle, die er wirklich beherrscht, und seine Schauspielkollegen sind kaum mehr als Schubladenmännchen mit entsprechend zweidimensionalen Persönlichkeiten. Der Plot ist … sagen wir mal: vorhanden. Und zu allem Überfluss wird bei anderen Filmen abgeguckt, bis die Hütte brennt. Das Erschreckendste dabei ist jedoch, dass dieses Werk trotzdem unterhält.

    Zum einen, weil die Darsteller feine Arbeit abliefern, zum anderen, weil sich der gesamte Film so herrlich selbstironisch präsentiert. Und das, ohne eine bemitleidenswerte Kopie des Originals zu werden. Eigene Ideen (zumindest im Vergleich mit den Vorgängern) und viel Humor, der angenehm trocken an den Zuschauer getragen wird, formen zusammen mit der spaßigen Action eine gelungene Abendunterhaltung, die man sich auch gerne zwei-, dreimal ansieht.

    Es ist witzig, wie andere Filme gleicher Qualität sich so sehr bemühen und am Ende kaum in Erinnerung bleiben, aber Vin Diesel mit der immer gleichen Figur und einer Aneinanderreihung von alten Einfällen ein Händchen dafür beweist, was der Zuschauer wirklich will. Viel Humor, Charaktere, die wir lieben können, und eine, wenigstens im eigenen Universum, annähernd stimmige, zusammenhängende Geschichte, die die einzelnen Teile nicht wie voneinander getrennt lebende Geschwister wirken lässt.

    Fazit

    Heiner Gumprecht - Portraitvon Heiner Gumprecht
    Äußerst unterhaltsames Popcornkino ohne Tiefgang

    Vin Diesel schafft es mit xXx 3, den originalen Teil und die lausige Fortsetzung miteinander zu verbinden und etwas äußerst Unterhaltsames zu schaffen. Plot und Logik mögen hier keine größere Rolle spielen, dennoch stört dies wenig. Denn der Fokus liegt darauf, Fans des ersten Teils das zu geben, was sie lautstark gefordert haben: Xander Cage. Da ein einzelner, supercooler Antiheld-Agent in den letzten Jahren etwas plagiativ zu werden schien, setzt man nun à la Fast & Furious auf ein ganzes Team an unterhaltsamen Einzelgängern. Natürlich mit Diesel an ihrer Spitze.

    Die dritte Ausgabe von xXx ist keine sonderlich clevere Klamotte, aber höchst unterhaltsam. Sie hat alles, was ein Action-Film haben muss, der diese Art von Publikum anspricht. Die Sprüche, die Action-Einlagen, die Figuren ... Wer braucht da noch allzu viel inhaltliche Stärke oder sogar tiefer gehende Persönlichkeiten? Nun, ja. Einige sicherlich. Ich zähle mich selbst dazu. Und doch kann ich mich nicht beschweren, diesen Film gesehen zu haben. Ganz im Gegenteil. Zieht daraus eure eigenen Schlüsse.

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