Preview - World of Warships : Panzer auf hoher See

Granatensalven donnern unablässig heran, während wir mit unserem Zerstörer mit äußerster Kraft einen verzweifelten Zickzackkurs fahren, um dem Beschuss zu entkommen. Der Ozean bietet keinerlei Versteck für die Kriegsschiffe in World of Warships, dem neuesten und gleichzeitig nassesten Ableger der Free-to-play-Fahrzeugscharmützel des Entwicklers Wargaming.net, der mit World of Tanks bereits den Boden und mit World of Warplanes die Lüfte erobert hat. Wie es sich anfühlt, über die Meere dieser Erde zu schippern, lassen wir euch in unserer Vorschau wissen.

Wie bei Wargaming üblich stehen auch in World of Warships die Team-Gefechte im Vordergrund, bei denen zufällig zusammengewürfelte Teams mit ungefähr gleich starken Flotten gegeneinander antreten. Dabei sollt ihr euch zwischen Kreuzern, Zerstörern, Schlachtschiffen und sogar Flugzeugträgern entscheiden können. Ob es später auch U-Boote geben wird, konnten die Entwickler allerdings noch nicht sagen: Man wisse noch nicht, wie die Torpedos verschießenden Tauchboote sinnvoll ins Spiel eingebaut werden können, wolle sich aber alle Optionen offen halten.

Die ungepanzerten Zerstörer müssen sich auf ihre Geschwindigkeit und ihre starke Torpedobewaffnung verlassen, um zu überleben. Eine Gewichtsklasse darüber sind die Kreuzer angesiedelt, die immer noch einigermaßen schnell sind, gleichzeitig aber auch mit ordentlicher Artillerie und Panzerung aufwarten. Könige in der Disziplin Austeilen und Einstecken sind dagegen die Schlachtschiffe - schwere Brocken, die mit ihren Kanonen bis hinter den Horizont schießen können. Flugzeugträger setzen dagegen nicht auf Granaten, sondern auf Fliegerstaffeln aus Jägern, Sturz- und Torpedobombern, die sie vorausschauend auf Feindflug beordern müssen.

Verstecken auch auf hoher See

Anstatt sich wie die Panzer in World of Tanks zwischen Häusern und hinter Büschen zu verstecken, entziehen sich die Schiffe ihren Gegnern schlicht dadurch, dass sie sich in der Weite des Meeres verlieren. Kleinere Schiffe haben es dabei leichter, aber nur solange sie nicht durch Feuern auf sich aufmerksam machen. Um ihren Suchbereich kurzzeitig zu vergrößern, lassen Kreuzer und Schlachtschiffe Aufklärungsflieger per Katapult starten. Zwischen den kurzen Einsätzen basteln erfolgreiche Kriegsschiffkapitäne in der Werft an ihren Schmuckstücken, bauen bessere Feuerleitanlagen ein, verstärken die Panzerung oder reparieren Gefechtsschäden. Das funktioniert mit den üblichen Erfahrungspunkten, die ihr beim Abschuss gegnerischer Schiffe verdient.

Löcher im Stahl

Das Schießen mit der dicken Schiffsartillerie müsst ihr glücklicherweise nicht ganz alleine bestreiten - die Feuerleitautomatik hilft beim Anvisieren eines Feindschiffs insofern, als sie die grundlegende Schussweite für einen Treffer automatisch berechnet. Ihr könnt dann aber die Erhöhung eurer Geschütze noch minimal verändern, um entweder Treffer an der Wasserlinie oder an den Aufbauten zu erzielen. Verwundbarster Bereich sind übrigens die Rumpfpartien unter den Geschütztürmen, da sich dort die Munitionslager befinden.

World of Warships kann sich den Vorurteilen gegen ein Team-Gefechtsspiel mit langsamen, trägen Schlachtschiffen sehr leicht entziehen: Da die Entwickler dem Umstand der langsamen Pötte Rechnung tragen und die Geschwindigkeit aller Wasserfahrzeuge auf Speedboat-Niveau angehoben haben, spielen sich die Schlachten sehr fix und dynamisch.

Fazit

von Marcus Rätzke

Zu Land, zu Wasser und in der Luft

Die Weißrussen von Wargaming werden mit ihrem neuesten Sprössling der Militärsimulationen alle Bereiche der gepflegten Seekriegsführung abdecken. In der jetzigen Betaphase hinterließ die Grafik einen guten Eindruck. Zwar ist World of Warships keine beinharte Simulation, in der ihr um jeden Abschuss zittern müsst, es ist aber auch weit davon entfernt, ein gewöhnliches Free-to-play-Spiel zu sein. Nach dem eher mäßig erfolgreichen World of Warplanes scheint das Team von Wargaming wieder auf dem richtigen Weg zu sein.