Preview - World of Tanks : Kolossale Japaner
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Da hat man einmal in World of Tanks nicht aufgepasst, schon endet man als kokelndes Panzerwrack. Gerade noch walzten wir mit 30 Tonnen japanischem Stahl durch den Fluss, da gucken wir keine zehn Sekunden später ungläubig auf einen Trümmerhaufen – unsere Stahlwanne, zerbröselt von einem Gegner, der feige hinterm Kirschbaum hockte. Aber aller Anfang ist schwer, vor allem mit den neuen japanischen Ungetümen, die zusammen mit einer neuen Karte im kommenden Update 8.10 des Online-Spiels für fernöstliche Atmosphäre sorgen. Wir durften vor der Veröffentlichung schon mal die Kanonen krachen lassen.
Der neue Patch 8.10 soll in den Weihnachtsferien erscheinen und hat neben zahlreichen Fehlerverbesserungen einen komplett neuen Forschungsbaum im Gepäck – endlich walzen auch die Maschinen der Japaner übers Schlachtfeld. Die mittlerweile siebte Fraktion hat insgesamt 14 neue Panzer in der Garage, darunter vier leichte und zehn mittlere. Und was ist mit dem schweren Kaliber? Das gibt es schlicht und ergreifend nicht, weil die Stahlwannen der Japaner in erster Linie für unebenes Inselterrain entworfen wurden und zugunsten einer besseren Manövrierbarkeit auf eine starke Panzerung verzichten. Unterm Strich bringen die Brummer deutlich weniger auf die Waage und entpuppen sich im Kampf als überraschend wendig, halten aber deutlich weniger Treffer aus. Der STB-1 als Tier-X-Monstrum etwa verkraftet nur 1950 Trefferpunkte, ehe er in seine Einzelteile zerfällt – da gibt es weitaus widerspenstigere Kraftpakete.
Unterm Kirschbaum lässt es sich aushalten
Neben dem erweiterten Fuhrpark enthält das Update 8.10 außerdem die neue Karte "Verstecktes Dorf", die mit japanischen Tempeln, kleinen Hütten und den typisch violetten Kirschbäumen fernöstliche Atmosphäre auf den Bildschirm zaubert. Das besagte Dörfchen liegt in einem Tal im Westen des 1 Quadratkilometer großen Schlachtfelds und wird an der östlichen Grenze von einer Bergkette umsäumt - somit findet ihr an jeder Stelle genügend Deckung. Während offensive Naturen den Feldweg wählen und Richtung Feindflagge rauschen, lungern hinterhältige Panzergeneräle im Schatten der üppigen Vegetation und ballern aus dem Hinterhalt. Das Gesamte Gebiet wird von einem breiten Fluss geteilt, so dass Angreifer von außen, die das Dorf infiltrieren wollen, erst einmal ausgebremst werden.
Die Entwickler haben es aber nicht beim japanischen Acker belassen und fünf bereits bekannte Karten teils grundlegend überarbeitet. So thront im Zentrum von "El Halluf" nun ein gigantischer Erdhügel – vorbei die Zeiten also, in dem ihr wehrlos im Tal zerpflückt wurdet. Die Karte war Fans schon immer ein Dorn im Auge, weil sie viel zu wenig Deckungsmöglichkeiten bot. Auch "Karelien", "Minen", "Flugfeld" und "Steppen" wurden an einigen Stellen abgeändert. Auf diese Weise lockt Wargaming selbst Veteranen, die alle Schlachtfelder auswendig kennen, auf die alten Karten, die nun eine völlig andere Spielerfahrung bieten.
Hübsche Panzerschlachten
Am meisten wurde aber unter der Haube gewerkelt. Insbesondere die Grafik macht dank der überarbeiteten Engine, die auch beim hauseigenen World of Warplanes zum Einsatz kommt, einen großen Sprung nach vorn: dichtere Vegetation, sattere Farben, verbesserte Lichteffekte und schärfere Texturen – World of Tanks sieht hübscher aus als jemals zuvor. Derweil sorgt der dezente Blooming-Effekt trotz tonnenschwerer Stahlgiganten für ein besseres Geschwindigkeitsgefühl. Wer alle Grafikregler voll aufdrehen möchte, sollte aber womöglich seinen Rechner aufrüsten - während unserer Proberunden sackte immer wieder die Bildrate in den Keller. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler noch etwas Feinschliff vornehmen. Panzergeneräle dürfen sich schon mal auf ein spannendes sowie umfangreiches Update gefasst machen.
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