News - World of Tanks : Creative Director fristlos gefeuert

Wargaming, Entwickler von World of Tanks, hat den hauseigenen Creative Director fristlos auf die Straße gesetzt. Der hatte sich zuvor positiv zur russischen Invasion in der Ukraine geäußert.

Creative Director Sergey Burkatovskiy von Wargaming muss sich einen neuen Job suchen. Burkatovskiy hatte in einem mittlerweile gelöschten Facebook-Posting seine Unterstützung für den Einsatz des Militärs der russischen Föderation, der DPR (Donetsk People's Republic) und der LPR (Luhansk People's Republic) geäußert.

Wargaming fand das überhaupt nicht lustig, zumal das Studio über 550 Mitarbeiter in einer Niederlassung in Kiev beschäftigt, und hatte schnell ein Statement abgegeben, nachdem es sich bei den Äußerungen von Burkatovskiy um eine persönliche Meinung handelt, die nicht mit der Position des Unternehmens übereinstimmt. Die Kündigung des Creative Directors kam dann quasi gleich im Anschluss.

Wargaming arbeitet zudem an einer Überarbeitung der Werbemittel für World of Tanks, nachdem etwaige Anzeigen weltweit bereits komplett gestoppt wurden. Dabei geht es vor allem um die Entschärfung der Darstellung von angreifenden Panzern und Militärfahrzeugen, die das Studio im Rahmen der Situation in der Ukraine als unangemessen ansieht. Parallel hat die Niederlassung von Wargaming in Kiev rune eine Million US-Dollar an das Ukranien Red Cross gespendet.

Des weiteren bemühe man sich um die Unterstützung der Mitarbeiter in der Ukraine hinsichtlich der Bereitstellung alternativer Unterkünfte, vorzeitige Gehaltszahlungen sowie zusätzliche Mittel zur Unterstützung von Reisen und Umzügen in benachbarte Länder.

Der russische Einmarsch in die Ukraine trifft die Spieleentwicklerszene hart. Das Land hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Standort entwickelt. Nicht wenige internationale Publisher betreiben dort Niederlassungen und Studios, darunter Ubisoft, Crytek oder eben Wargaming. Mit GSC Game World (S.T.A.L.K.E.R. 2), Frogwares (Sherlock Holmes Chapter One) oder Sengi Games hat die Ukraine aber auch etliche eigene Entwicklerstudios.

Nicht wenige Entwickler und Publisher spenden derzeit an humanitäre Einrichtungen. Die polnischen Entwickler des Anti-Kriegs-Spiels This War Of Mine spenden die kompletten Erlöse des Spiels, was übrigens die Spielerzahlen ordentlich nach oben getrieben hat. Die schwedische Embracer Group, Mutterfirma unter anderem von THQ Nordic und Koch Media, spendete eine Million Dollar an humanitäre Einrichtungen.