Test - World of Final Fantasy : Final Fantasy trifft auf Pokémon
- PS4
Anfang des Monats durften wir ja schon einen kleinen Blick auf das kommende World of Final Fantasy werfen. Nun erreichte uns die Vollversion des diese Woche erscheinenden Monsterfang-RPGs. Ob die fertige Version den guten Eindruck unserer Vorschau bestätigen kann und wie es Square Enix schafft, sowohl Einsteiger als auch erfahrene Spieler mit ihrem neuen Rollenspiel zu bedienen, erfahrt ihr natürlich in unserer Review.
Euer Abenteuer beginnt ihr in Neunwaldbergen, einem beschaulichen kleinen Städtchen, in dem sich die beiden Protagonisten Reynn und Lann wiederfinden. Schnell wird allerdings klar, dass hier etwas nicht stimmt, denn die Stadt scheint vollkommen ausgestorben zu sein. Die einzige Person, die sich außer euch noch dort aufhält, ist die mysteriöse Enna Kros, die euch offenbart, dass beide Helden nicht nur ihre Erinnerungen verloren haben, sondern auch in das Fantasieland Grymoire aufbrechen müssen, um selbige wiederzuerlangen.
Zur Seite stehen euch dabei das kleine Fuchswesen Tama sowie die Sylphe Serafie. Diese zwei gehören zu den sogenannten Miragen: Wesen und Monster, die die Welt von Grymoire bevölkern und die ihr im Verlauf des Spiels fangen und weiterentwickeln müsst, um eurem Ziel näher zu kommen. Auch andere, teils bekannte Charaktere aus der Serie werden euch im Verlauf des Spiels in der Stadt besuchen und euch helfen. Welche das sind, verraten wir aus Spoilergründen natürlich nicht.
Eine fantastische Welt
Sobald die zwei Protagonisten Grymoire betreten, erblickt ihr die wunderschöne Welt. Während die Demoversion nur einen kurzen und unfertigen Abschnitt des Gesamtpakets zeigte, kann die finale Version mit einem durch und durch hochwertigen und ansehnlichen Grafik-Design punkten. Rein technisch betrachtet ist World of Final Fantasy zwar nicht der Höhepunkt der aktuellen Konsolengeneration, der Grafikstil macht das aber locker wett.
Im Verlauf eurer Abenteuer in Grymoire trefft ihr früher oder später auf die winzig kleinen Murkel, zu denen auch viele bekannte Gesichter der gesamten Final-Fantasy-Serie gehören. Interessanterweise hat sich Square Enix aber nicht nur dazu entschlossen, den bekanntesten Charakteren des Final-Fantasy-Universums einen Auftritt zu geben, sondern auch einige unbekanntere Helden und Helfer aus Spielen wie Final Fantasy: Dirge of Cerberus zurückzuholen.
Diese Charaktere wurden zum Glück alle sinnvoll in die Geschichte integriert, ohne ihre grundlegenden Charakterzüge zu verändern. Dadurch werden sie zu mehr als nur purem Fan-Service, nämlich zu einem wichtigen Teil der Geschehnisse. Die Hauptgeschichte nimmt sich selbst, dem Grafikstil entsprechend, nicht immer ernst, hat aber besonders in der zweiten Hälfte durchaus ihre ernsteren und traurigeren Momente. Für einen normalen ersten Spieldurchlauf ohne optionale Quests solltet ihr euch knapp 35 bis 40 Stunden Zeit nehmen.
World of Final Fantasy besitzt sowohl eine englische als auch eine japanische Sprachausgabe sowie deutsche Untertitel. Die englischen Stimmen sind absolut empfehlenswert, denn das Spiel ist gespickt mit unfassbar witzigen Dialogen, die bis zum Rand vollgestopft mit Wortwitzen sind. In den deutschen Untertiteln geht da leider ein wenig Charme verloren, da sich viele davon nur schwierig in die deutsche Sprache übertragen lassen.
Auf zur Monsterjagd
Natürlich seid ihr aber in Grymoire nicht unterwegs, um die schöne Umgebung zu besichtigen, sondern um massenweise Monster zu fangen und sie euren Gegnern entgegenzuwerfen. Wie das Stapelsystem in dem ansonsten recht klassischen Kampfsystem funktioniert, könnt ihr in unserer Preview zu World of Final Fantasy nachlesen, in der wir ausführlich darüber berichtet haben. Allerdings hatten wir nun auch Zugriff auf das Entwicklungssystem, mit dessen Hilfe ihr eure Monster immer weiter verbessern könnt.
Jede Entwicklungsstufe hat eigene Voraussetzungen, um sie freizuschalten. Hat eine Mirage mehrere Stufen, könnt ihr zwischen diesen jederzeit frei wechseln. So könnt ihr einige Monster in gänzlich andere Monster der gleichen Familie verwandeln, um euch auf die unterschiedlichen Elementarschwächen und -stärken jederzeit neu einzustellen. Das sorgt für ordentlich Dynamik im Gruppensystem.
Solange ihr euch um eure Miragen kümmert und auf die richtigen elementaren Eigenschaften und Fähigkeiten achtet, solltet ihr keine größeren Probleme mit euren Gegnern haben. Vor allem anfangs könnt ihr noch recht viel herumexperimentieren, ohne vom Spiel dafür bestraft zu werden. Bei den späteren Dungeons solltet ihr aber bereits ein fortgeschrittenes Verständnis des Monster- und Stapelsystems entwickelt haben, um von den stärkeren Gegnern nicht verprügelt zu werden.
Nebenbei erwarten euch optionale Quests und Dungeons, die auch erfahrenen Spielern einiges abverlangen dürften. Sie bieten nicht nur weitere interessante Story-Elemente, sondern geben auch Zugriff auf neue Miragen, Gegenstände und Entwicklungsstufen, die ihr ansonsten im regulären Spielverlauf nicht finden würdet.
Wenn man den Schwierigkeitsgrad etwas erhöhen möchte, kann man zusätzlich auf das aktive Kampfsystem in der höchsten Geschwindigkeit wechseln, mit dem ihr keine Wartezeiten mehr zwischen euren Aktionen habt und wesentlich schneller reagieren müsst. Durch die optionalen Inhalte und das anpassbare Kampfsystem schafft es Square Enix tatsächlich, sowohl neue Spieler an die Materie heranzuführen als auch fortgeschrittene Spieler nicht zu unterfordern. Keine einfache Aufgabe, die das Entwickler-Team aber sehr kompetent bewältigt hat.
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