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Test - Viva Piñata : Ein kleines Stückchen Paradies

  • DS(i)
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Jeder hat eine andere Vorstellung vom Paradies. Mit 'Viva Piñata' bringen die Allrounder von Rare (unter anderem bekannt für das Jump'n'Run 'Banjo-Kazooie' und den Shooter 'Perfect Dark') eines kleines Stück davon auf den Nintendo DS. Schon vor einiger Zeit erschienen Fassungen für PC und Xbox 360, konnten aber mit ihrem Design trotz überraschend komplexen Gameplays nicht die breite Masse ansprechen.

Das Problem mit dem Image

Und da müssen wir gleich das Image-Problem von 'Viva Piñata' anschneiden, denn von außen sieht das Spiel ohne Zweifel nach einem anspruchslosen Kinderspiel aus. Weiteres Problem: Entwickler und Publisher tun einfach nichts gegen dieses falsche Image. Dabei entpuppt sich das Spiel schon nach wenigen Momenten als durchaus komplexer Genre-Mix, der viele unterschiedliche Spielertypen ansprechen dürfte, besonders die Organisationstalente. Wie auf der Packung versprochen, soll das Spiel komplett auf Deutsch vorliegen. Das trifft auf Handbuch und Bildschirmtexte zu, die lustigen Videos gibt es jedoch nur in englischer Sprache.

Lebendiges Pappmaché

Piñatas - das sind im wahren Leben bunte Tiere aus Krepppapier, die mit allerlei Leckereien gefüllt sind und aufgehängt werden. Dann wird mit Stöcken darauf eingeschlagen, bis die Figur zerbricht und den leckeren Inhalt preisgibt. Besonders in Mexiko und Spanien ist dieser Brauch Tradition. In 'Viva Piñata' jedoch werden die niedlichen Tierchen lebendig. Die ersten vier Episoden im Spiel stellen Tutorials dar, die in aller Kürze die Grundeigenschaften des Gameplays erklären, etwa wie sich die Piñatas auf dem Touchscreen steuern lassen, wie die Werkzeuge funktionieren und so weiter. Danach erst startet das eigentliche Spiel, in dem es gilt, einen prächtigen Garten mit möglichst vielen Tierchen aufzubauen und in Schuss zu halten. Der marode Platz muss quasi von Grund auf saniert werden, denn Müll und Haufen von unbepflanzter Erde gehören einfach nicht in einen schönen Garten.

Mit wenigen Handgriffen per Touchpen wird dann die trockene Erde bewässert und besamt, sodass schon im nächsten Augenblick die schönsten Pflanzen und Bäume sprießen. Und das ködert letzten Endes die Piñatas, von denen es möglichst viele anzulocken, einzugliedern und zu züchten gilt. Dabei ist natürlich zu beachten, dass diese auch ihre Bedürfnisse haben: Eine Ente lässt sich beispielsweise nicht wie ein x-beliebiger Wurm anlocken. Speziell für diesen Fall sollte ein kleiner Teich schon Erfolg versprechen. Ein Blick in das nützliche Tierlexikon hilft dabei ungemein, um sich ein funktionierendes Ökosystem aufzubauen, wobei natürlich bei aller Tier- und Pflanzenliebe immer wirtschaftlich gedacht werden muss. Geldbäume gibt es leider nicht, trotzdem wollen die Bedürfnisse der insgesamt 67 integrierten Piñata-Arten befriedigt werden.

Optik hui - Übersicht pfui

Optisch macht der Titel einiges her, die Tiere mit ihrem Aussehen und Animationen sowie die Landschaften sind einfach nur schön anzusehen und stilsicher. Leider springt der viel zu kleine Bildausschnitt direkt ins Auge, da kann schon mal schnell die Übersicht verloren gehen. Dies wäre sicherlich vermeidbar gewesen, denn die Piñatas nehmen genauso viel Platz in Anspruch wie die neuen Alterskennzeichnungen der USK auf den Verpackungen. Da hätte man doch lieber die Tiere ein wenig kleiner gestalten können beziehungsweise eine kleinere Zoomstufe einbauen müssen. Zumindest bietet das Spiel dafür eine anwählbare Übersichtskarte.

Fazit

von Christian Schmitz
Ich muss zugeben: Die PC- und die Konsolenversion hatten mich immer abgeschreckt wegen des etwas abgedrehten und kindlichen Aussehens. Hiermit kann ich aber bestätigen: Der Schein trügt – und zwar gewaltig. Diese kleinen fetzigen Wesen haben es nicht nur faustdick hinter den Ohren, sondern drum herum noch eine recht komplexe Spielmechanik, die für lange Zeit motivieren kann. So, entschuldigt bitte, aber ich muss jetzt weiterspielen.

Überblick

Pro

  • umfangreicher Genre-Mix
  • stilsichere Präsentation
  • komplexe Spielmechanik
  • hübsche Grafik
  • fetzige Musik
  • sieben neue Piñata-Arten

Contra

  • grob aufgelöste Videos
  • wenig Neues gegenüber PC und Konsole
  • Bildausschnitt zu klein
  • später hektisch
  • nur englische Sprachausgabe

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