Test - Virtua Tennis 2009 : Aufschlag, Satz und Sieg Plus?
- Wii
Die Zeiten für deutsche Tennisfans sind hart, seit Boris und Steffi lieber am Altar als auf dem grünen Rasen punkten. Aber im Moment zeigt nicht nur Tommy Haas, dass es wieder aufwärts geht. Wii-Spieler dürfen auch mal wieder zum Erfolgsschläger greifen und der internationalen Konkurrenz die Bällchen um die Ohren jagen. Denn mit Virtua Tennis 2009 greift der Champion nun auf Nintendos Konsole zur Trophäe und fordert euren Tennisarm dabei eventuell mehr. als der Arzt erlaubt.
Aus bewährt mach neu?
Auf den ersten Blick bleibt bei Virtua Tennis 2009 alles beim alten Erfolgsrezept. Ihr zimmert euch einen eigenen Sportler, spielt ein schnelles Match gegen einige der besten Filzballkünstler des Planeten und widmet euch bei der World-Tour dem Aufstieg an die absolute Weltspitze. Dabei trefft ihr nicht nur auf Stars wie Federer und Nadal, sondern auch auf Legenden wie Boris Becker. Die virtuellen Athleten wären im realen Wimbledon wahrscheinlich immer noch chancenlos, kommen dank einer starken KI aber immerhin möglichst nahe an die lebenden Vorbilder heran.
Die motivierenden Trainingsspielchen und ein Shop mit modischen Accessoires dürfen daneben natürlich nicht fehlen. Bei Filzball-Billard und sportlicher Tierfütterung verbessert ihr die Werte eures Alter Egos, bevor ihr euch für all den Schweiß mit einem frischen Outfit belohnt. Insgesamt zwölf Minispiele und eine Vielzahl verschiedener Schläger, Shirts und Shorts stehen zur Auswahl. In all diesen Punkten unterscheidet sich die Wii-Variante dann auch kaum von den Konsolenbrüdern und bietet Kennern der Serie damit wenig Neuerungen.
Dass ihr euch auf Nintendos grünem Rasen auch über Wi-Fi mit der weltweiten Wii-Konkurrenz messen dürft, ist alles andere als selbstverständlich. Denn bei Virtua Tennis 2009 müsst ihr euch nicht mehr gegenseitig die Wiimote im engen Kämmerchen gegen die Stirn schmettern, um spannende Mehrspielerduelle auszutragen!
Lohnt sich ein Schläger-Upgrade?
Das eigentliche Ass will SEGA aber mit der Steuerung schlagen. Denn Virtua Tennis 2009 unterstützt Nintendos neue Motion-Plus-Technologie und könnte damit an die Spitze der virtuellen ATP-Rangliste stürmen. Da der dazu nötige Adapter allerdings nicht mitgeliefert wird, fragen wir uns natürlich, ob sich die Zusatzinvestition für den Sprung an die Tabellenspitze lohnt.
Ohne Motion-Plus-Aufsatz funktionieren Slice und Volley jedenfalls auch ganz ordentlich, wobei präzise Schläge teils schwierig und mit viel Glück verbunden sind. Denn für einen gezielten Treffer ist das richtige Timing beim Schwung entscheidend und Laufen mit gleichzeitigem Schlagen will erst einmal gelernt sein. Als Hilfe zeigt euch ein Balken an, in welche Richtung die Filzkugel fliegen wird - eine insgesamt funktionale Lösung, die mit dem realen Sport aber relativ wenig zu tun hat.
Das ändert sich nach dem Anstöpseln von Motion Plus deutlich. Denn für den perfekten Ballwechsel dürft ihr nun sportlich zwischen Vor- und Rückhand wechseln und müsst Slice, Volley und Stopp über entsprechende Bewegungen des Controllers über das Netz schnippeln. Perfekt ist diese Alternative sicher noch nicht, da nicht jede Bewegung zum gewünschten Big Point führt - aber da weitere Spiele für den Adapter kommen werden, lohnt sich das Schläger-Upgrade hier auf jeden Fall.
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