Preview - Victoria II : 100 Jahre Mikromanagement
- PC
Die Entwickler von Hearts of Iron und Europa Universalis bringen uns ein neues Strategiespiel für Detailversessene. In Victoria II erlebt ihr die Jahre 1836 bis 1936 und kümmert euch um alles, was ein Land am Leben erhält - vom Handel über Politik bis hin zur Kriegsführung. Viel Zeit sollte man dafür allerdings mitbringen ...
Die Entwickler halten sich erst gar nicht damit auf, euch nur ein kleines Häppchen der Epoche zu servieren. Ganz im Gegenteil: Der Spielplatz von Victoria II ist die ganze Welt, wobei ihr rund 200 verschiedene Länder übernehmen könnt. Die Gebiete, in denen ihr euch als Herrscher eures kleinen Reiches austoben könnt, sind vielfältig: Produktion, Finanzen, Technologie, Politik, Handel, Bevölkerung, Diplomatie und Militär. Und wenn man etwas tiefer in die Features einsteigt, sieht man, dass es hier ums kleinste Detail geht.
Produktion und Politik
Es gibt Unmengen von Produktionsstätten und weit über 50 Produkte, die in ein volles Ökonomiesystem mit Geld- und Warenkreislauf einfließen. Steuern wollen festgelegt, Löhne bestimmt und die Kaufkraft möglichst hoch gehalten werden, ohne die Staatseinnahmen zu sehr absacken zu lassen. 150 Technologien in verschiedenen Kategorien wie Chemie/Elektro, Militär oder Infrastruktur warten auf ihre Entdeckung und verändern das Geschehen über die 100 Jahre, die das Spiel umfasst.
Aber auch Politik, Ideologien und Religionen kommen nicht zu kurz. Es gibt fast alle politischen Ausrichtungen der Epoche, auch hier jeweils um reale Neuzugänge über die Jahre ergänzt. Reaktion, Konservativismus, Liberalismus, Sozialismus sowie später auch die extremeren Ausprägungen wie Kommunismus oder Faschismus tauchen auf. Das Bild wird zudem geprägt von den Wünschen und politischen Neigungen der Bevölkerung, die sich natürlich entsprechend euren Handlungen verändern. So gibt es unzählige Aspekte, auf die ihr Einfluss nehmen könnt. Prinzipiell wird jeder einzelne Bewohner der Spielwelt simuliert.
Diplomatie und Kriege
Viel Tiefe zeigt auch das Diplomatiesystem, denn ohne gute Beziehungen zu anderen Staaten habt ihr fast keine Überlebenschance. Prestige, Militär und industrielle Stärke spielen eine wichtige Rolle dabei, ob ihr irgendwann zu den acht Großmächten oder zu den Zweitmächten gehört und entsprechenden Einfluss auf eure Nachbarländer ausüben könnt.
Selbstverständlich werden Kriege geführt, Militärtechnologie gibt es reichlich. Angefangen wird mit normaler Infanterie oder Kavallerie, später kommen auch Flugzeuge und andere Mittel hinzu. Zudem könnt ihr Heerführer anheuern, die im Kriegsfall eingreifen. Kriege selbst müssen mit definierten Zielen geführt werden, sei es zur Eroberung, Einschüchterung oder wirtschaftlichen Schwächung eines Landes.
Das augenscheinlich ultrakomplexe Spiel soll über ein ausgiebiges Tutorial verfügen. Vermutlich wird allein das schon locker so viel Zeit kosten, wie manch anderes Spiel an Spieldauer bietet. Wem das noch nicht reicht, der kann sich mit bis zu 32 Spielern im Mehrspielermodus austoben, wobei ihr die Geschicke eines Landes sogar kooperativ verwalten könnt. Eine visuelle Schönheit ist Victoria II allerdings nicht gerade. „Zweckmäßig" ist für die nüchterne Präsentation wohl das passende Wort.
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