Test - V-Rally 2 Expert Edition : V-Rally 2 Expert Edition
- PC
Ein heisser Sommer bahnt sich an. Während Codemasters darauf aus ist, sich mit "Colin McRae Rally 2.0" nach dem PSX-Erfolg auch auf dem PC die Krone der Rallye-Titel zu schnappen, kommt aus dem Hause von Infogrames direkte Konkurrenz namens "V-Rally 2 Expert Edition".
Auch Infogrames kann mit der Lizenzkeule schwingen und hat sich für den neuen Racer originale Daten der 99"er Saison von der Rally-Weltmeisterschaft kosten lassen. Für euch bedeutet das im Klartext 16 originale "World Rally"-Wagen und zehne klassische, etwas angestaubte Bonuswagen zusätzlich.
Wie bei der Dreamcast-Version besteht "V-Rally 2 Expert Edition" zunächst einmal aus vier grundlegenden Spielmodi: "Arcade", "Rally Championship", "V-Rally Trophy" und "Time Trial", welche sich in verschiedene Schwierigkeitsstufen einteilen lassen. "Time Trial" ist ein einfaches Zeitfahren und bekommt erst durch den direkten Vergleich mit anderen Rennfahrern über das Internet einen Sinn. Ihr könnt Bestzeiten downloaden wie auch uploaden - gleiches gilt übrigens auch für die Rennstrecken. Der "Arcade"-Modus besteht wie bereits erwähnt aus verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die eine unterschiedliche Streckenanzahl offenbaren. In der ersten Stufe sind es vier, in der zweiten ganze sechs und in der Expertenstufe insgesamt acht Strecken, die ihr meistern müsst. Die anderen Spielmodi sind ähnlich aufgebaut, nur mit dem Unterschied, das am Ende eine Auszeichnung und viel Ruhm und Ehre lockt. Weiterhin lockt der mögliche Zwei-Spieler-Modus via Splitscreen, aber einen kompletten Mehrspieler-Modus über LAN oder Internet wird das Rennspiel nicht bekommen.
Zuerst wählt ihr den Rennfahrer und sein Auto, dann geht"s zum Feintuning der Wagen. Modifiziert werden können Chassis, Schaltung, Reifen, ABS, Bremsen und auch der Co-Pilot ist als Männlein oder Weiblein bestimmbar.
Das eigentliche Spielgeschehen findet in zwölf verschiedenen Ländern und auf über 80 Strecken unter verschiedenen Wetterbedingungen statt. Eine hohe Langzeitmotivation ist damit garantiert. Ein besonderes Feature ist der Streckeneditor, welcher mitgeliefert wird. Mit ihm seid ihr in der Lage, in wenigen Minuten aussergewöhnliche Abschnitte zu erstellen, die ihr anschliessend abgrasen könnt. Damit sind schier unmögliche Strecken denkbar und falls ihr selber keine Zeit dazu habt, Strecken zu entwerfen, dann saugt euch welche aus dem Internet. Auf der offiziellen Webseite sollen genügend angeboten werden und auch Bestzeiten veröffentlicht werden.
Die grafische Darstellung der Rennwagen und der Spielumgebung sieht schon klasse aus. Jeder Wagen besteht aus rund 2"200 Polygonen mit eigener Reflektion. Dadurch sehen sie sehr plastisch und exakt wie die realen Vorbilder aus. Ecken und Kanten sind schwer auffindbar
In der "Expert Edition" kommt ihr endlich auch in den Genuss einer brauchbaren Cockpit-Perspektive. Viele Schalter sind erkennbar, ihr könnt die Handbewegungen des Fahrers verfolgen und auch die Spiegeleffekte von innen sind prächtig gelungen. Wie es sich für aktuelle Rennspiele gehört, sind auch die Scheiben von aussen betrachtet endlich durchsichtig und gleichfalls reflektierend. Vor allem im möglichen Replay kommen diese Effekte sehr schön herüber. Ihr könnt sogar die Gesichter der Rennfahrer und Co-Piloten erkennen.
Auch die Landschaft hinterlässt Spuren am Fahrzeug. Bei Schneestrecken vereist die Stossstange, während sie im Schlamm so richtig verdreckt. Die Spielumgebung wirkt dagegen eintönig und wenig abwechslungsreich. Es gibt viele Bäume und Sträucher oder gar komplette Gebäude, dennoch nichts Umwerfendes. Das Publikum ist immer noch platt, aber beweglich. So werdet ihr im Rennen von Fotoblitzen überrascht und seht die Paparazzi weglaufen.
Etwas, was dem Spiel das Genick brechen könnte, ist das fehlende Schadenssystem. Die Wagen sind unzerstörbar. Sicherlich ist es Geschmackssache, ob das ein Vor- oder Nachteil ist. Zumindest erleichtert es den Spieleinstieg.
Versprochen sind eine konstant hohe Frame-Rate und eine glaubwürdige Fahrzeugphysik. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Entwickler die Fehler aus der Dreamcast-Umsetzung zu Herzen nehmen und bezüglich der Engine noch Änderungen vornehmen, denn sonst sitzt ihr am Steuer von Hoppelkisten, welche bei jedem kleinen Stein aus der Bahn geraten und sich schwer unter Kontrolle bringen lassen.
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