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Test - Until Dawn Remake : PS5-Test: Der Horror-Blockbuster ist jetzt so schön wie nie zuvor

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Erstaunlich: Die Neuauflage von Until Dawn für PS5 und PC ist tatsächlich ein richtiges Remake. Und keineswegs bloß ein Remaster, das den einstigen PS4-Exklusivtitel mit höherer Auflösung, schnellerer Framerate und ein paar DualSense-Sperenzchen für den schnellen Euro lustlos auf die aktuelle Konsolen-Generation hievt. Hier wurde wirklich alles neu gemacht. Die Texturen, die Umgebungen, die Lichteffekte, sogar Teile der Musik und des Gameplays.

Dabei stellte sich mir im ersten Moment die Frage: Tut das wirklich Not? Zumindest in meiner Erinnerung sieht das Original von Until Dawn noch immer ziemlich passabel aus. Die schneeverhangenen Berge, die detailliert ausstaffierte Lodge, die grausig entstellten Biester, allein schon diese unvergessliche, malerische Szene mit dem Hirschrudel im verwunschenen Blau des Mondlichts – das kann man doch heute noch unverändert spielen. Viel besser sehen die aktuellen Spiele von Entwickler Supermassive Games auch nicht aus, The Quarry (Test) oder The Devil in me (Test) zum Beispiel.

Dachte ich zumindest. Bis ich dann nochmal einen Blick ins Original von 2015 warf. Das wirkt schon deutlich anders als in meiner Erinnerung: der Schnee wie Plastik, die Felsen allzu glatt und konturlos, die schummrige Beleuchtung schon lange nicht mehr auf dem Stand der Technik. Das kann man heutigen PS5-Spielern nicht mehr zumuten, dachte sich Publisher Sony wohl, und ließ das ganze Spiel in zeitgemäßer Grafik von Grund auf neu in Unreal Engine 5 erstellen.

Sicherlich auch, um damit neue Fans für einen Nachfolger zu locken und die Vorfreude der alten darauf anzustacheln. Denn ja, auch wenn dieser noch nicht offiziell angekündigt wurde und derzeit nur als Gerücht durchs Netz geistert, macht eine neue Cliffhanger-Szene am Ende unmissverständlich klar: Until Dawn 2 wird definitiv kommen. Daran dürfte kein Zweifel mehr bestehen.

Grafik: alles neu und schöner

Im Remake sieht der erste Teil nun so aus, wie es das Original in meiner Erinnerung immer noch tut. Ich weiß, das mag widersprüchlich klingen, aber daran lässt sich gut beobachten, welch Streiche einem das eigene Gedächtnis spielt, in dem Spiele immer hübscher scheinen, als es in Wirklichkeit der Fall war. Erst unlängst sprach ich in meinem Test zum Remake von Baphomets Fluch darüber.

Wer die beiden Versionen nicht direkt miteinander vergleicht, der wird die Unterschiede daher womöglich erstmal gar nicht bemerken. Am auffälligsten wirken noch die Veränderungen bei der Beleuchtung: Die Anfangsszene etwa mit der Ankunft in der Berghütte ist nicht wie im Original ins immer gleiche Monoton des bläulichen Mondlichts getaucht. Stattdessen wirft die untergehende Abendsonne ihre letzten glänzenden Strahlen über die benachbarte Gebirgskette und breitet eine trügerisch sanfte Wärme über den ahnungslosen Jugendlichen aus. Lichtquellen im Dunkel der Nacht lassen nun die Haarspitzen der Protagonisten leuchten und zeichnen derartig ihre dezenten Umrisse vor die finstere Kulisse, wie es mittlerweile fast zum ästhetischen Markenzeichen der Supermassive-Spiele geworden ist. Generell entwerfen die Schauplätze nun eine durchdachte Lichtstimmung und nicht bloß Räume mit hellen und dunklen Stellen.

Das Schneegestöber, das Fell der Tiere, die Stoffe der Kleidung und die Hautporen jedes einzelnen Protagonisten - hält man Original und Remake einander im direkten Vergleich gegenüber, merkt man nicht nur, welchen beeindruckenden Fortschritt Computergrafik in den letzten zehn Jahren gemacht hat, sondern auch, dass Sony mit dieser Neuauflage richtig großen Aufwand betrieb.

Im direkten Vergleich erkennt man das vor allem auch daran, dass die gesamte Spielwelt für das Remake tatsächlich völlig neu erstellt und nicht bloß mit höher aufgelösten Texturen und ein paar Lichteffekten übertüncht wurde. Manche Umgebungen fallen größer aus, manche kleiner, alle aber irgendwie anders, Gegenstände und Möbel stehen an anderer Stelle, Räume sind anders geschnitten und verfügen über manchen Winkel mehr, in dem dann ein Sammelobjekt liegt.

Alles neu, aber warum?

Denn auch sowas wurde kurioserweise geändert: Die Totem-Collectibles liegen nun allesamt an anderen Orten verstreut - warum auch immer. Womöglich um Kennern des Originals fadenscheinig einreden zu können, dass es jetzt was Neues gibt, das den Vollpreis des Spiels rechtfertigt. Für zehn neue, vollkommen irrelevante Collectibles gibt es sogar eine neue Trophäe.

Drei Mal stand nun das Wörtchen „neu“ im letzten Absatz, nur um auszudrücken, dass abgesehen von der Grafik eigentlich nicht so richtig irgendetwas daran neu ist, die Entwickler aber einen geradezu bizarren Aufwand betrieben haben, das Gegenteil zu behaupten. Etliche Szenen laufen nun nämlich minimal anders ab als im Original, was aber nur denjenigen auffallen wird, die das Spiel noch bis ins letzte Detail auswendig im Kopf haben oder beide Versionen einer unmittelbaren Vergleichsanalyse unterziehen.

Im Original zum Beispiel klettert der Held in einer Szene über ein Fass, im Remake schiebt er es vorher noch in Position. Dass sich überhaupt jemand die Arbeit für solcherlei unmerkliche Änderungen macht, statt den einfachen Weg zu gehen und einfach nur das Originalspiel visuell aufzuhübschen, ist einerseits zweifellos beachtlich, mutet andererseits aber ebenso merkwürdig, weil unnötig an und wirft daher die Frage auf: warum? Vermutlich einfach: darum. Weil man ohnehin gerade dabei war, alles neu zu machen.

Womöglich aber trägt schlicht die Summe vieler dieser kleinen Anpassungen dazu bei, dass sich Until Dawn im Gesamtbild nun authentischer, lebendiger, echter anfühlt, wo das Original mitunter genau in solchen Nebensächlichkeiten etwas steif und künstlich wirkte, eben mehr wie ein Videospiel als ein interaktiver Film.

Zu kritisieren ist daran sowieso nichts, allenfalls lässt sich an diesem Beispiel symbolhaft der einerseits lobenswerte, andererseits inkonsequente Zustand dieses Remakes versinnbildlichen, das sich lieber mit unbedeutenden Nebensächlichkeiten brüstet, um damit zu verschleiern, dass man trotz des beachtlichen Aufwands nicht bereit war, die letzte entscheidende Meile zu gehen.

Denn so famos Until Dawn auf der PS5 zweifellos aussieht, mittlerweile ginge da noch mehr. Das erst kürzlich erschienene The Casting of Frank Stone (Test) von Supermassive Games spielt grafisch jedenfalls schon eine ganze Liga darüber. Zudem mieden die Entwickler von Ballistic Moon, die im Auftrag von Sony die Produktion dieses Remakes übernahmen, bedauerlicherweise ausgerechnet den größten Kritikpunkt am Original anzutasten: Noch immer wirkt die Mimik der Charaktere in Situation extremer Emotionen maskenhaft verzerrt. Wenn man schon mit großem Aufwand alles neu macht, warum dann nicht mit letzter Konsequenz?

Story: Nach wie vor das beste Spiel von Supermassive Games

Inhaltlich ist das Spiel ansonsten vollkommen identisch mit dem Original, mit dem Entwickler Supermassive Games seinerzeit den Grundstein für seine Laufbahn als Experte für interaktive Horrorgeschichten legte, dessen Erfolg und Qualität aber nie wiederholen konnte. Neun Jahre nach seiner Veröffentlichung lädt das Remake daher geradezu ein, darüber zu sinnieren, was den späteren Spielen des Studios fehlte und warum Until Dawn bis heute ihr bestes Spiel ist. Denn dass es das definitiv ist, kristallisiert sich beim erneuten Durchspielen schnell heraus.

Das liegt zum einen an diesem tolldreisten und dadurch recht gewitzten Ritt durch unterschiedlichste Subgrenes des Horrorfilms, der so verwegen über sämtliche Schlaglöcher aus hanebüchenen Situationen und triefenden Klischees hinweg holpert und dabei so erfrischend unverblümt zwischen den Leitplanken aus genüsslich ziselierter Hommage und peinlichem Trash taumelt, dass einem schwindelig wird und man das eine vom anderen irgendwann nicht mehr zu unterscheiden weiß.

Until Dawn beginnt als Mischung aus Slasher-Movie und Backwoods-Terror, wird dann zum Torture-Porn nach Vorbild von Saw und schließlich noch zu etwas ganz Anderem, das aus Spoilergründen besser ungenannt bleibt. Dazwischen zieht es auch mal kurz klassischen Gespenster-Spuk heran, macht einen Abstecher ins surreale Schreckenskabinett des Caligari, und ist sich nicht einmal zu fein, für eine seiner zahlreichen wilden Story-Wendungen ganz unverfroren Scream zu zitieren.

Das ist schon mitunter blühender Unsinn, fällt aber gerade deswegen so unterhaltsam aus, weil sich Until Dawn mit seinen 10 Stunden Spieldauer ausgiebig Zeit nimmt, die unterschiedlichen Handlungsstränge elegant ineinander zu verweben, wohingegen die kürzeren Dark-Pictures-Episoden diese am Ende meist einfach nur roh abschneiden. Dass die erste Hälfte der Spiele vorwiegend aus Jumpscares, die zweite aus Wegrennen besteht, hat sich hingegen über die Jahre kaum verändert.

Dadurch zeigte Until Dawn seinerzeit aber eindrücklich, wie vorzüglich das von Quantic Dream mit Heavy Rain einst geschaffene Genre des interaktiven Films für Horror-Geschichten geeignet ist. Denn während andere Nachahmer wie Telltale mit The Walking Dead auf die schicksalhafte Schwere der Entscheidungen setzten und Don’t Nod mit Life is Strange im Gegensatz dazu auf die Wehmut der Erkenntnis, dass Schicksale unausweichlich seien, bezog Until Dawn seine Spannung aus etwas reichlich Banalem und genau deswegen höchst Effektivem, weil es fürs Horrorgenre essenziell ist: dem schlichten Nervenkitzel, wer überlebt und wer stirbt.

Dass es diesen überhaupt auszulösen vermag, wirkt rückblickend durchaus bemerkenswert. Denn in der ersten Hälfte des Spiels tritt diese Gruppe von Jugendlichen, deren Rollen man im Wechsel übernimmt, derartig unsympathisch auf, dass man im Grunde schon hofft, sie mögen doch bitte alle schnell dem Killer zum Opfer fallen. Ein Wochenende quartieren sie sich auf einer einsamen Berghütte ein, um zweier verstorbener Freundinnen zu gedenken, haben aber eigentlich nichts Anderes als pubertäre Streiche und sexuelle Prahlereien im Kopf. Doch wie sie schließlich im Angesicht des Schreckens allmählich zu Helden reifen, lässt einen dann doch mit ihrem Schicksal mitfiebern.

Auch weil Supermassive Games in Until Dawn erstmals etwas gelang, was andere Entwickler im Genre der interaktiven Geschichten immer nur versprechen, aber nur leidlich einlösen: dass jede Entscheidung merkliche Konsequenzen hat. Meist zwar nur nebensächliche, die im Verlauf der Geschichte keine grundlegend andere Richtung einschlagen, aber fortwährend zumindest dergestalt spürbar sind, dass das, was gerade eben passiert, als unmittelbare Folge meines Handelns ersichtlich ist. Weil mich eine Person, die ich vor zwei Stunden beleidigt habe, plötzlich zickig zurechtweist. Oder sich die Freundin abweisend verhält, weil ich in der Verfolgungsjagd lieber meine eigene Haut gerettet habe, statt ihr zu Hilfe zu eilen. Und am Ende stirbt womöglich gar ein wichtiger Charakter, weil ich der Tierwelt der Wildnis ganz am Anfang nicht den nötigen Respekt erwiesen habe.

Wie in allen ihren Spielen bedienen die Entwickler von Supermassive Games dabei genüsslich die bekannten Klischees, um sie dann im unerwarteten Moment zu brechen oder gegen den Strich zu bürsten. Und auch wenn es dabei regelmäßig poltert und kracht wie in einer klapprigen Geisterbahn und die Charaktere nicht mehr Persönlichkeit besitzen als die animatronischen Puppen darin, kann man den Machern die Sachkenntnis und Liebe zum Genre nicht absprechen, für das sie durchaus über das gewisse Fingerspitzengefühl verfügen: Achtet mal zum Beispiel allein auf die Hauptfigur Mike und wie es den Entwicklern auf subtile, kaum merkliche Weise gelingt, die Wandlung, die er im Verlauf der Geschichte durchmacht, allein durch seine Kleidung kenntlich zu machen: Solange er die angeberische College-Weste trägt, verhält er sich wie ein prolliger Vollpfosten, im ärmellosen Feinripp mausert er sich dann aber zum tapferen Actionhelden und ab dem Moment, wo er die olivgrüne Jeansjacke überstreift, wird er auf einmal wider aller Erwartung doch noch zum unbestreitbaren Sympathieträger.

Sonstige Neuerungen im PS5-Remake

Den anderen Teil seines Nervenkitzels speist Until Dawn aus seinen Quicktime-Events, die noch deutlich häufiger und kniffliger ausfielen als in neueren Spielen des Entwicklers und darum oftmals maßgeblich über das Wohlergehen oder Ableben der Protagonisten entschieden. Über die Jahre sind diese plumpen Reaktionstests zur Spannungserzeugung gottlob seltener in solcherlei Games geworden. Wer daran wenig Freude empfindet, kann sie daher nun im Remake in verschiedenen Stufen der eigenen Leidensbereitschaft anpassen und auf Wunsch gar ganz abschalten.

Auch die Steuerung der Charaktere wurde komplett überarbeitet und folgt nun modernen Third-Person-Standards und weniger den regelmäßig fest installierten Kamera-Perspektiven des Originals. Trotzdem verhalten sich die Spielfiguren noch immer mitunter etwas störrisch. Beibehalten wurde leider auch das Speichersystem, das euch zwar nach dem Durchspielen einzelne Kapitel direkt anwählen lässt, um andere Entscheidungen zu treffen. Dabei ist es aber nicht möglich, alternative Durchläufe zu speichern, sodass ihr das Spiel in einem Rutsch beenden müsst und keine Pause einlegen dürft, wenn ihr nicht komplett von vorne anfangen wollt.

Die von uns getestete PS5-Version lief im Übrigen weitgehend flüssig und fehlerfrei (bis auf einen kleinen Bug bei den Sammelobjekten). Die PC-Version soll zum jetzigen Zeitpunkt noch massive Probleme mit bestimmten Grafikeffekten haben, was ihr zeitweise eine Steam-Zufriedenheit von lediglich 50% einbrachte. Aus eigener Erfahrung können wir dazu aber nichts sagen.

Abschließend darf auch das Schauspieler-Ensemble von Until Dawn nicht unerwähnt bleiben, das mit Peter Stormare (Fargo) als Erzähler sowie Hayden Panettiere (Heroes) und Brett Dalton (Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.) gleich mehrere namhafte Hollywood-Darsteller in den Hauptrollen vorzuweisen hatte. Aus heutiger Sicht darf aber vor allem als bemerkenswert gelten, dass Until Dawn den damals noch weitgehend unbekannten Schauspieler Rami Malek entdeckte, bevor diesem in der Serie Mr. Robot der Durchbruch gelang und er mit dem Freddie-Mercury-Biopic Bohemian Rhapsody zum Star avancierte, der mittlerweile gar einen Eintrag in der exklusiven Liste der James-Bond-Bösewichte vorweisen kann.

Greift zu, wenn...

… ihr das beste Spiel der Horror-Experten von Supermassive Games in einer kompetent völlig neu gemachten Neuauflage erleben wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr das Original noch im Kopf habt oder von plumpen Klischees und flachen Charakteren abgeschreckt werdet.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Bemerkenswert kompetent gemachtes Remake, das trotz beachtlichem Aufwand die letzte Konsequenz vermissen lässt

Braucht Until Dawn wirklich ein Remake? Zumindest in meiner Erinnerung sieht der einstige PS4-Exklusivtitel immer noch ganz passabel aus. Doch wie so häufig trügt das eigene Gedächtnis. Im direkten Vergleich offenbaren sich meilenweite Qualitätsunterschiede zwischen dem neun Jahre alten Original und dieser von Grund auf neu entwickelten Überarbeitung.

Der Aufwand, den Entwickler Ballistic Moon beim Umzug auf die aktuelle Unreal Engine 5 im Auftrag von Sony dafür betrieb, fällt höchst beachtlich aus. Die Lichteffekte, die Oberflächen, die Hautporen, das Fell der Tiere – Until Dawn erstrahlt in seiner PS5- und PC-Version in zeitgemäßem Glanz und stattlichen Details. Dass dafür nicht lediglich das alte Spiel mit frischen Texturen übertüncht wurde, sondern tatsächlich alles von Grund auf neu erstellt wurde, deutet sich Kennern des Originals in vielen kleinen Änderungen an, die den Umgebungen eine neue Architektur verleihen, Gegenstände an unterschiedliche Orte verlegt und sogar ganze Szenen in Nuancen variieren.

Dieser Umstand weist aber auch auf den leicht irritierenden Zustand dieses Remakes hin. Denn ein Großteil der Änderungen spielt fürs Gesamterlebnis keinerlei Rolle und wird allenfalls denjenigen Hardcore-Fans auffallen, die das Original noch in- und auswendig im Kopf haben. Zehn neue Sammelobjekte – ernsthaft? Wenn sich die Entwickler schon eine solch ausufernde Arbeit machen, hätten sie sich, statt unmerkliche Nebensächlichkeiten abzuändern, besser der wesentlichen Kritikpunkte an der Grafik annehmen, wie der immer noch bisweilen maskenhaft verzerrten Mimik der Figuren, und sie auf das Niveau hieven sollen, das Entwickler Supermassive Games kürzlich mit The Casting of Frank Stone (Test) auf eine neue Messlatte im Genre setzte, die dieses Remake nicht ganz erreicht.

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Inhaltlich ist Until Dawn natürlich identisch mit dem Original. Abermals vollführt die Geschichte über eine Gruppe Jugendlicher, die in einer einsamen Berghütte auf die Abschussliste eines Psychopathen geraten, einen ebenso tollkühnen wie bisweilen hanebüchenen Ritt durch verschiedenste Untergenres des Horrorfilms, vom Teenie-Slasher zum Backwoods-Terror, vom Torture-Porn zu … noch so einigem mehr, das ihr selber herausfinden dürft. Until Dawn schwankt dabei stets auf dem schmalen Grat zwischen genüsslicher Hommage und plumpem Trash, wie es mittlerweile zum Markenzeichen von Supermassive Games gehört. Ebenso wie die große beeindruckende Variation im Geschehen, in dem jede eurer Entscheidungen zumindest kleine, aber immer spürbare Auswirkungen nimmt.

Wer das Original damals nicht gespielt hat, der findet mit dem Remake eine kompetent gemachte und zeitgemäße Fassung des eindeutig besten Spiels des Studios vor, das trotz aller Klischees und erzählerischer Holprigkeit gute Unterhaltung für Fans des Genres verspricht. Wer es schon kennt, kann problemlos darauf verzichten, falls ihr nicht das Bedürfnis verspürt, die Erinnerung an diesen Horrorklassiker aufzufrischen. Zumal ich ja eingangs erwähnte: In dieser verklärten Erinnerung stellt ihr euch das Original vermutlich eh immer noch genau so vor, wie jetzt das Remake aussieht.

Überblick

Pro

  • unterhaltsame interaktive Horror-Geschichte
  • richtiges Remake mit komplett neuer Grafik in zeitgemäßem Gewand
  • jede Entscheidung bewirkt mindestens subtile Variationen im Handlungsverlauf
  • mehrere namhafte Hollywood-Darsteller
  • viele kleine Detailverbesserungen bei Steuerung, Barrierefreiheit etc.

Contra

  • beim Grafik-Update wäre noch mehr gegangen
  • flache Charaktere und jede Menge Klischees

Awards

  • Technik
    • PS5
  • Sound
    • PS5

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