Test - Ultimate Spider-Man : Ultimate Spider-Man
- PC
Peter Parker kehrt mit einem neuen Abenteuer in die Spielewelt zurück. Ob 'Ultimate Spider-Man' ein netter Vorgeschmack auf den dritten Kinofilm ist oder sich die Spinnweben nach dem Kauf schnell über der Verpackung breit machen werden, klärt unser Review.
Ich habe kein Problem mit richtig schlechten Spielen, die sind schnell getestet und meinen Spaß hab ich bei der Schreiberei danach. Aber was mich aufregt, sind Fälle wie 'Ultimate Spider-Man': Hier wurde massig Potential (dank sehenswerter Präsentation und viel versprechendem Spielkonzept) durch ärgerliche Fehler bei Design und Steuerung verschenkt.
Superheld und SuperschurkeZuerst die gute Nachricht: Ihr übernehmt nicht nur die Rolle vom allseits beliebten Spinnenmann, sondern auch die des fiesen Venom. Der lila Mutant kann besonders kräftig zuschlagen, meterweit und -hoch springen und Banditen wie unschuldige Passanten gleichermaßen zur Energieregeneration verschlucken. Größere Distanzen überbrückt er mit seinen langen Tentakeln, allerdings hat Spider-Man diesbezüglich die Nase vorne dank seiner universell einsetzbaren Netze. Des Weiteren sind beide recht fit im Klettern und Prügeln.
Das Spielkonzept ist zweigeteilt: Zum einen hüpft ihr mit Spider-Man 'GTA'-like durch New York und erledigt kleinere Spielziele, wie z.B. Symbole sammeln, Zeitrennen bestreiten oder Gangster vermöbeln. Habt ihr eine bestimmte Anzahl davon erledigt, dürft ihr zum Story-Modus übergehen, wo ihr verschiedenen Endgegnern in Form von weiteren Marvel-Helden begegnet. In diesem Part kommt auch Venom zum Zuge; erst wenn ihr das Spiel komplett durch habt, könnt ihr mit ihm die Stadt frei erkunden.
Wie man ein gutes Spiel kaputt macht ...Am meisten Spaß macht Spider-Mans Schwingerei von einem Wolkenkratzer zum nächsten: Geschwindigkeit und Atmosphäre sind vorbildlich, auch wenn der eine oder andere Frame dabei verschluckt wird. Die ständigen Prügeleien mit einfachen Schurken haben mich dagegen schnell gelangweilt, auf Dauer fehlt es an Abwechslung. Da sind die Endgegner im Story-Modus bedeutend aufregender, leider vermiesen Kamera und Schwierigkeitsgrad einiges an Spielspaß.
Erstere wabbelt bei unbedachten Mausschlenkern wie Wackelpudding über den Bildschirm, weil das Programm sie ständig korrigieren möchte. Besonders auffällig wird dies, wenn ihr durch die Häuserschluchten schwingt und die Automatik mit des Spielers Reflexen kollidiert. Hinzu kommt, dass ein durchschnittlicher Marvel-Charakter alles andere als einfach zu besiegen ist, woran deren hohe Ausdauerkraft mit Schuld ist.
Richtig stressig wird 'Ultimate Spider-Man' ab der Ersten von insgesamt vier Verfolgungsjagden. Der Gegner (in diesem Fall Electro) darf sich nicht zu weit von euch entfernen, was aber dank seiner kräftigen Standardattacke in der Hektik schnell passiert. Ein Pfeil zeigt euch immerhin die richtige Richtung an, doch spätestens wenn dieser steil gen Himmel deutet und die Kamerasteuerung wieder Zicken macht, ist es vorbei mit der Übersicht. Ich habe jedenfalls mehr als zwanzig Versuche gebraucht und hatte meines Erachtens beim geglückten einfach nur Dusel. Kurz darauf bereitete mir die zweite Verfolgungsjagd ähnliche Schwierigkeiten, wenigstens haben die Programmierer hier mittendrin einen Rücksetzpunkt gesetzt.
Die PC-Version kämpft darüber hinaus mit einer hoffnungslos überladenen Steuerung, eine übliche Krankheit unter Konsolenportierungen. Was sehr schade ist: Die Comic-Grafik ist wirklich sehenswert, besonders angetan bin ich von den fantastisch animierten Zwischensequenzen, deren Regie sich mit ausgewachsenen Zeichentrickfilmen messen kann. Auch der Sound gefällt, hier stört nur die deutsche Synchronisation inklusive semi-professioneller Sprecher.
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