Test - Ultimate Marvel vs. Capcom 3 : Das ultimative Prügelpaket

Zum vierten Mal bereits treffen die Comic-Helden von Marvel und die Videospielikonen von Capcom aufeinander, auch wenn es sich dabei nicht um Marvel vs. Capcom 4 handelt. Stattdessen ist Ultimate Marvel vs. Capcom 3 eine erweiterte Version des dritten Teils, der erst vor einem halben Jahr erschienen ist. Euch erwarten also neue Kämpfer, neue Arenen, neue Spielmodi, neue Boni – auch mehr Spielspaß?

Frank West aus Dead Rising, Phoenix Wright aus Ace Attorney, Firebrand aus Ghosts and Goblins, Nemesis aus Resident Evil 3, Ghost Rider, Hawkeye – das sind nur sechs der insgesamt zwölf Neuzugänge, die es in Ultimate Marvel vs. Capcom 3 geschafft haben. Dadurch ist die Kadergröße auf satte 50 Kämpfer angewachsen. Das ist auch die auffälligste Neuerung beziehungsweise Veränderung gegenüber Marvel vs. Capcom 3, das in unserem Test im Februar mit sehr guten 86 Prozent abgeschnitten hat.

Detailkosmetik statt Neuerfindung

Abgesehen von inhaltlichen Erweiterungen, wie den neuen Kämpfern und ein paar frischen Arenen, bietet Ultimate Marvel vs. Capcom 3 wenig, was das Original nicht schon zu bieten hatte. Die grundlegende Spielmechanik ist gleich geblieben, dazugekommen sind lediglich einige neue Kombos und Spezialangriffe. Das bedeutet, dass auch Qualität und taktische Tiefe nach wie vor in großem Maße vorhanden sind. Wer mit MvC 3 gut zurechtkam, wird auch mit UmvC 3 glücklich. Auch Einsteiger finden immer noch unheimlich schnell ins Spiel, was auf der anderen Seite aber auch das Button-Mashing fördert.

Wenn ihr mehr über das Kernelement des Titels, das Kampfsystem, erfahren wollt, dann schaut ihr am besten mal rüber in unseren Test zu Marvel vs. Capcom 3, in dem wir ausführlicher auf die Eigenarten und Möglichkeiten eingehen. Zusammenfassend kann man festhalten, dass das System auch in der Ultimate-Fassung nichts von seinen taktischen Reizen eingebüßt hat. Noch immer macht es großen Spaß, etliche Angriffe zu mächtigen Kombos aneinanderzureihen und die Gegner zu verkloppen. Die bildschirmfüllenden Spezialangriffe sind weiterhin die Glanzlichter der optischen Präsentation: Sie sehen super aus, sie sind abwechslungsreich und sie schaden dem Gegner enorm.

Der ultimative Mehrspielerspaß?

Gefeilt hat Capcom am Mehrspielermodus, der online etwas mehr bietet und auch Lag-freier läuft. Nun ist es möglich, gerade stattfindende Online-Duelle mit anzusehen, was die Wartezeiten in der Lobby wesentlich spannender gestaltet. Wer lokal spielt, bekommt den gleichen Spaß geboten wie schon im Original. Solisten werden nach wie vor gut, wenn auch nicht lange unterhalten: Der Arcade-Modus verspricht zwar spaßige Stunden, der nun auch spielbare Endboss Galactus ist aber immer noch eine Qual und nervigerweise sehr unfair – schade, dass Capcom nicht auch hier die Balance etwas verbessert hat. Darüber hinaus gibt es für Einzelspieler eine Vielzahl an leider viel zu schweren Missionen sowie ein paar Boni freizuschalten, was jedoch nicht lange motivieren kann. Wer richtig viel Zeit investieren will, wagt sich an die zusätzlichen Trophäen und Erfolge.

Was immer noch begeistern kann, ist die grafische Gestaltung mit ihren markanten Schattierungen, die den ansprechenden Stil auszeichnen. Das brachiale Effektgewitter auf dem Bildschirm sieht zwar toll aus, wird einige aber mit Sicherheit abschrecken. Hier sollte man vorher abwägen, ob die eigenen Augen dieses Spektakel auch verarbeiten können. Der Soundtrack wurde um einige Melodien erweitert und hält das gute Niveau des Originals. Das komplette Paket bekommt ihr trotz allem dann aber doch nicht geboten: Die DLC-Kämpfer Jill Valentine und Shuma Gorath sind enttäuschenderweise nicht enthalten und außerdem befinden sich kostenpflichtige Download-Inhalte schon auf dem Weg.