News - Ubisoft Quartz : Spieler laufen gegen Krypto-Vorstoß Sturm
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Mit Ubisoft Quartz wagte Ubisoft unlängst den Start in ein neues Krypto-Experiment in AAA-Spielen. Das stößt unter Spielern aber auf wenig Gegenliebe und die Frage darf durchaus erlaubt sein, ob Ubisoft wirklich alle Konsequenzen durchdacht hat.
Ubisoft will ins sogenannte NFT-Business mit Kryptowährungen einsteigen und hat zuletzt mit Ubisoft Quartz ein eigenes Modell zum Einsatz in AAA-Spielen vorgestellt. Die Experimentierphase wird in Ghost Recon Breakpoint durchgeführt, wo es im Dezember für verdiente Spieler exklusive kosmetische In-Game-Gegenstände mit Seriennummer als Krypto gibt.
Während das Unternehmen so verdiente Spieler belohnen will, auch indem man sie an der Wertentwicklung seltener und exklusiver Gegenstände in Kryptoform beteiligt, stößt das Modell bei Spielern aus vielen Gründen aber auf wenig Gegenliebe. Ergebnis: Ein echter Shitstorm breitet sich schon wieder aus.
Das äußerte sich vor allen Dingen bei YouTube, einer für Spieler leicht zugänglichen Plattform, um ihren Unmut zu äußern. Das Ankündigungsvideo wurde derart häufig mit negativen Kommentaren und Dislikes geflutet, dass Ubisoft den Clip zwischenzeitlich nicht mehr öffentlich zugänglich auf der Plattform anbietet. YouTube zeigt zwischenzeitlich zwar keine Dislikes mehr frei zugänglich an, Quellen wie Kotaku berichten aber, dass es bei knapp 150.000 Videoansichten zuletzt rund 25.000 Bewertungen gegeben habe. Nur 1.000 davon waren Likes, wohingegen sich 24.000 (nicht öffentlich sichtbare) Dislikes ansammelten. Die Dislike-Ratio lag damit bei rund 96 Prozent.
Die Frage darf daher erlaubt sein, ob Ubisoft wirklich alle Konsequenzen der Ankündigung und eigenen Pläne so durchdacht hat. Abgesehen von der grundsätzlichen Frage, ob Kryptowährungen etwas in Videospielen zu suchen haben, stoßen auch diverse andere Umstände den Spielern sauer auf. Im Kleingedruckten finden sich Passagen, dass Ubisoft quasi keinerlei Eingriffsmöglichkeiten besitze und damit auch Betrug möglicherweise Tür und Tor geöffnet wäre.
In Auszügen heißt es beispielsweise, dass Ubisoft keinerlei Möglichkeit habe "Transaktionen umzukehren oder zu canceln"; für entstandene Schäden übernehme man "keine Gewährleistung". Und: Man sei sich dessen bewusst, dass die Blockchain-Technik "möglicherweise spezifische Schwächen vorweise, die sie zu möglichen Zielen für bestimmte Cybersecurity-Bedrohungen machen". Auch hier heißt es: Man übernehme "keine Gewährleistung in Bezug auf die Risiken in Zusammenhang mit der Nutzung dieser neuen Technologie".
Große Teile der Community bringen zum Ausdruck, dass sich Krypto in Videospielen gar nicht erst wollen und sich in Anbetracht der Passagen im Kleingedruckten vom Unternehmen nicht unbedingt wertgeschätzt sowie allein gelassen fühlen.
Eine Frage, die auch ungeklärt scheint ist, wie es eigentlich mit den NFTs weitergehen soll, wenn Spiele wie Ghost Recon Breakpoint irgendwann ihren Zenit überschritten haben und die Server vom Netz genommen werden. Werden diese dann gänzlich wertlos?
Losgelöst vom Entfernen des Ankündigungsvideos auf YouTube hat sich das Unternehmen im Übrigen bis dato aber noch nicht vom Krypto-Experiment verabschiedet oder weitergehend zur Kritik geäußert.
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