Test - TrackMania 2 Canyon : Die perfekte Runde
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Die Idee ist so simpel wie genial: Man nehme ein Rennspiel, reduziere das Spielprinzip auf das Wesentliche und gebe der Community mächtige Werkzeuge zur Erstellung eigener Rennkurse sowie zur Gestaltung der Fahrzeuge. Genau das tat das Entwicklerstudio Nadeo vor acht Jahren und traf damit den Nerv der Zeit. Nach diversen Ablegern ist nun die offizielle Fortsetzung mit dem Zusatztitel Canyon erschienen. Doch kann die puristische Jagd nach der besten Rundenzeit heute noch begeistern oder geht dem Community-Liebling langsam die Puste aus?
TrackMania 2 Canyon macht kurzen Prozess mit langen Einführungen und verschachtelten Menüs: Habt ihr euch entschieden, ob ihr lieber alleine oder online fahren wollt, kann die Jagd auf Bestzeiten auch schon beginnen. Dabei dürft ihr beliebig oft an die Startlinie zurückkehren und euer Glück versuchen. Jedenfalls so lange, bis das knapp bemessene Zeitlimit abgelaufen ist. Daraufhin gibt es einen kurzen Blick auf die Rangliste, bevor die Strecke gewechselt wird und das Spiel von Neuem beginnt. Kenner der Serie werden sich sofort heimisch fühlen.
Wenn man allerdings ehrlich ist, dient der Einzelspielermodus nur als Mittel zum Zweck. 65 Strecken in fünf Kategorien stehen zur Auswahl, die nach und nach freigeschaltet werden. Ziel ist es, die bestmögliche Zeit zu erreichen und eine Goldmedaille zu kassieren. Dazu lassen sich auch die Geister der jeweils vorgegebenen Fahrzeiten einschalten. Die besten Versuche der TrackMania-Gemeinde könnt ihr ebenfalls optional hinzufügen. Damit eure beste Zeit in der Rangliste auftaucht, müsst ihr euren Versuch vorher offiziell per Tastendruck bekannt geben. Fünf Minuten stehen euch dann zur Verfügung, um einen möglichst guten Versuch auf die Räder zu stellen. Wenn ihr mit Freunden und Nachbarn ein paar Runden drehen wollt, könnt ihr das im LAN- oder Hot-Seat-Modus und nun auch im geteilten Bildschirm machen.
Die Herausforderung wartet im Internet
Wenn ihr allerdings die ultimative Herausforderung sucht, dann betretet einen Server und messt euch mit den anderen TrackMania-Spielern. Drei Spielmodi stehen dafür aktuell zur Auswahl: In der aus den früheren Teilen bekannten Hatz nach der schnellsten Zeit rast ihr nun mit bis zu 199 anderen Fahrern auf einer zufällig ausgewählten Strecke von A nach B. Die anderen beiden Modi beschränken sich darauf, als Erster die Ziellinie zu erreichen oder möglichst viele Kontrollpunkte zu überqueren. Ein Zeitlimit sitzt euch dabei immer im Nacken.
Das klingt zugegebenermaßen nach wenig Abwechslung. Der eigene Anspruch ist es, der euch jedoch immer wieder an den Ort des Geschehens zurückkehren lässt. Schnell macht sich der Gedanke in eurem Kopf breit, dem aktuellen Kurs noch mal eine Chance zu geben, um vielleicht doch noch ein paar Plätze in der Rangliste gutzumachen. Durch die Tatsache, dass jeder Fahrer die gleiche Rennmaschine nutzt, entscheiden nur die eigenen Fähigkeiten über Sieg oder Niederlage.
Der ultimative Baukasten
Auch TrackMania 2 Canyon gibt den kreativen Köpfen unter euch wieder die Möglichkeit, nach Lust und Laune Rennstrecken zu basteln. Dabei dürft ihr auf zwei Arten von Editoren zurückgreifen: Im Karteneditor könnt ihr aus Hunderten von verschiedenen Streckenblöcken ganz einfach eure persönliche Traumstrecke basteln, die Tageszeit anpassen und die Siegesbedingungen einstellen. Der erweiterte Karteneditor bietet euch mehr Vielfalt, was die Gestaltung betrifft, erfordert aber auch ein wenig mehr Fleiß.
Im Media-Tracker rückt ihr eure Werke ins rechte Licht. Aus diversen Kamerafahrten und mit den unterschiedlichsten Effekten erstellt ihr kleine Videos, die wahlweise am Anfang als Einführung abgespielt werden oder am Ende als Outro. Dieses Werkzeug kann allerdings noch mehr: Schnappschüsse anfertigen steht genauso auf dem Programm wie die Möglichkeit, Wiederholungen aus den spannendsten Rennen zu schneiden.
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