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Test - Tomb Raider: Legend : Tomb Raider: Legend

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Sie kommt wieder, Lara Croft, die Videospiel-Ikone der ersten Stunde. Drohung oder Versprechen? Nach dem katastrophalen letzten Teil der Reihe hatte Eidos ein Einsehen, warf Core Design raus und setzte mit Crystal Dynamics ein anderes Team an 'Tomb Raider: Legend'. Erste Eindrücke? Gibt's bei uns.

Ich muss ja gestehen, dass mich bei der ersten Ankündigung eines erneuten Teils der 'Tomb Raider'-Serie so etwas wie nackte Panik ergriff. Schließlich endete der letzte Ausflug des abenteuerlichen Weibchens in einer kruden Mischung aus Indiana Jones und Sam Fisher mit Mutanten-Möpsen und grausamer Steuerung, sodass quasi fast jeder Fan der Ur-Lara schon mit dem Klappspaten bereitstand, um die zerbröckelnde Ikone in irgendeiner Gruft einzuscharren. Publisher Eidos hatte ein Einsehen, warf Core Design raus und setzte mit Crystal Dynamics ein anderes Team an den neuen Teil der Reihe, 'Tomb Raider: Legend'. Sogar Toby Gard, Schöpfer der Ur-Lara, wurde wieder mit ins Boot geholt, um dem doch arg heruntergekommenen Frauenchen wieder zu neuer Frische zu verhelfen.

Die setzten sich auch gleich daran, alle Teile der Reihe unter die Lupe zu nehmen, Lob und Kritik zu sammeln und schlicht alles zu tun, um die Fehler der Vergangenheit ad acta zu legen. Und schon der erste Blick auf die auf der GC gezeigte Version macht klar, dass das neue 'Tomb Raider' tatsächlich richtig gut werden könnte und sich einiges getan hat. Das geht los bei der neuen Grafik-Engine, die in der Tat sehr ansehnliche Umgebungen auf den Bildschirm zaubert. Nicht bahnbrechend, aber auf jeden Fall eine Steigerung zu den Vorgängern. Sehr schön sind auch die vielen Kamerafahrten, vor allem beim Betreten neuer Locations, die dem Spieler viele Hinweise auf Rätsel, Objekte oder Gegner geben, sodass man nicht völlig ratlos durch die Gegend stiefelt.

Und man staune: Lara selbst sieht endlich mal aus wie ein Mensch und nicht wie ein Silikon-Mutant. Zwar ist die berühmte Oberweite immer noch über dem Durchschnitt, aber die Proportionen wirken endlich mal natürlich und sehr sportlich, zudem hat Lara ein neues und hübscheres Gesicht bekommen. Auch bei den Animationen haben sich fast schon Wunder getan – mit enorm abwechslungsreichen und vor allem sehr flüssigen und neuen Moves hüpft, springt, rollt und hechtet die abenteuerliche Dame nun durch die Gegend. Da werden einem Gegner schon mal per Hechtsprung die Beine weggerissen, um ihn dann am Boden liegend in Ruhe auszuschalten.

Was noch viel besser ist: Die Steuerung, immer ein Manko der Reihe, wurde extrem verbessert und vereinfacht, vor allem das frustrierende Trial-&-Error-Prinzip der Vorgänger beim Springen und Überwinden von Hindernissen ist Geschichte. Bei einem Fehlversuch oder falschen Schritt rappelt Lara nicht gleich in den nächsten Abgrund, sondern hält sich automatisch an der Felskante fest oder klettert nur an dafür bestimmten Wänden mit Doppelsprung hoch, statt permanent an irgendeiner Mauer zu kleben. Und wenn dann doch mal was nicht klappt, ist nicht gleich Ende im Gelände, sondern dank verschiedener Reset-Orte kann man fast nahtlos weiterspielen.

Und auch bei den Rätseln tut sich etwas – vorbei die Zeiten, als Lara noch zentnerweise Schalter drücken und Felsen schieben musste. Natürlich wird so etwas auch wieder dabei sein, aber insgesamt wird mehr Abwechslung geboten. Sogar ein Physiksystem für verschiedene Objekte in den Umgebungen ist vorhanden, was ebenfalls für ein paar neue Ideen sorgen dürfte, zumal es auch vielfältigere Lösungsmöglichkeiten für einzelne Aufgaben ermöglicht. Hinzu kommen einige neue Tools und Gadgets, wie eine Wurfschlinge mit Magneten dran, wobei alle Tools und Waffen auch an Laras Körper zu entdecken sind und nicht in eine unsichtbare Handtasche wandern, die neben Parfüm und Lippenstift auch eben mal die 38er und die Brechstange enthält.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
OK, so ganz ist meine Skepsis noch nicht verschwunden, Jahre der Enttäuschung lassen sich nicht in 30 Minuten wegwischen. Aber alles, was in Leipzig zu sehen war, zeigt Ansätze dafür, dass 'Tomb Raider' tatsächlich wieder zu neuer Größe erblühen und vielleicht, ganz vielleicht, sogar Konkurrenten wie 'Prince of Persia' etwas Angst machen könnte. Schade nur, dass von der Story bisher wenig verraten wird, außer das ein alter Gegner seinen überraschenden Wiederauftritt feiern soll. Warten wir mal ab, was in den nächsten Monaten noch so zu sehen sein wird, ich bin vorsichtig optimistisch.

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