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Preview - Tomb Raider : Verjüngungskur

  • PC
  • PS3
  • X360
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Zeit wird's. Knapp ein Jahr ist seit Laras letztem Lebenszeichen und unserer letzten Vorschau zum vielversprechenden Neustart der überaus erfolgreichen Tomb-Raider-Serie vergangen. Nach einer solch langen Wartezeit steigt natürlich die Erwartungshaltung. Ob die verjüngte Lara uns auch auf der diesjährigen E3 überzeugen konnte, verraten wir euch hier und jetzt.

Im Neustart der extrem erfolgreichen Serie erleben wir bekanntermaßen die 21 Jahre junge Lara auf ihrem ersten Abenteuer. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sie sich noch stark von der toughen Lara, die wir kennen und lieben gelernt haben. Die ″neue″ Lara zeigt Schwächen und ist sich ihrer Fähigkeiten noch weitgehend nicht bewusst. So lenken wir sie nach einem Schiffbruch über eine rätselhafte und bedrohliche Insel, stellen uns zusammen mit ihr meist schmerzvollen Gefahren und sehen auf diese Weise, wie sie überhaupt zu der starken Lara aus den Vorgängerspielen wurde.

Zu Beginn der halbstündigen, live gespielten Präsentation befindet sich unsere angehende Abenteurerin hoch oben auf einem Felsen. Ein gnadenloser Sturm peitscht sie fast in den Abgrund, während sie sich an schmalen Vorsprüngen entlanghangelt. Sie stöhnt angestrengt und hat bereits deutlich sichtbare Verletzungen am ganzen Körper. Wir erfahren, dass sie sich gerade auf der Suche nach jemandem befindet. In Tomb Raider steht ihr nämlich nicht komplett alleine gegen eure Feinde. Einige weitere Schiffbrüchige begegnen euch im Laufe des Spiels und begleiten euch zum Teil durch bestimmte Abschnitte.

Mörderisch

Das neue Tomb Raider legt einen starken Fokus auf den Survival-Aspekt. Das heißt, dass ihr beispielsweise im wütenden Sturm einen sicheren und trockenen Unterschlupf für Lara finden müsst oder Essen jagt. Letzteres wird erst möglich, nachdem Lara Bogen und Pfeile bei einer an einem Baum aufgehängten Leiche findet. Das führt kurz darauf zu ihrer ersten Tötung: Ein Reh muss dran glauben. Als sie sich ihm nähert, liegt es schnaubend am Boden, mit Laras Pfeilen im Körper. Die Szene wird absichtlich emotional belastend präsentiert – schließlich sollen wir nachvollziehen können, dass Lara nicht von Geburt an eine Killerin war, sondern durch die Umstände im Laufe ihres ersten Abenteuers dazu gezwungen wurde.

Tomb Raider - E3 2012 Video-Interview mit Karl Stewart
Felix sprach auf der E3 mit Karl Stewart, einer der Entwickler bei Crystal Dynamics. Brutale Finishing-Moves, Erkundung der linearen Levels und das Überleben von Lara Croft waren die Themen.

Irritierenderweise passt das nicht ganz mit den brutalen Szenen zusammen, die während der Pressekonferenz gezeigt wurden. Darin wirkte Lara ganz und gar nicht wie jemand, dem das Töten schwerfällt. Mit Sicherheit nicht schwerfallen wird die Orientierung. Wisst ihr nicht weiter, reicht ein Blick auf die Karte oder das Einschalten des Instinktmodus, der euch auf wichtige Dinge im Umfeld aufmerksam macht. Unterwegs solltet ihr allerdings ab und an Rast an Lagerfeuern einlegen. Diese dienen nämlich nicht nur als Checkpoints im Spiel, sondern bieten euch auch verschiedene Upgrade-Möglichkeiten.

In der Präsentation fanden wir beispielsweise eine Spitzhacke, die wir nicht nur als Waffe nutzen konnten, sondern auch zweckentfremden: Ein Türschließmechanismus ließ sich damit dank Hebelwirkung bedienen – aber erst nachdem wir die Spitzhacke durch das Einsammeln von passenden Bauteilen und das Aufwerten unseres neuen Werkzeugs am Lagerfeuer verstärkt hatten.

Weibliche Laute

An solch einer Rastmöglichkeit wurden wir Zeuge einer spannenden Zwischensequenz mit einer weiteren jungen Frau und einem suspekten Kerl, der zudem noch ein Messer in der Hand hielt. Wie zu erwarten eskalierte die Situation schnell und führte letztendlich zur Gefangennahme von Lara. Mit auf den Rücken gebundenen Händen musste sie sich ungesehen durch ein feindliches Lager in die Freiheit schleichen. Dennoch endete die Situation unvermeidlich mit der Entdeckung und einem intensiv inszenierten Nahkampf. Aus diesem kam Lara – wie in fast allen bislang gesehenen Szenen – nicht ungeschoren davon. Die Entwickler lassen sie nicht nur emotional, sondern auch körperlich enorm leiden. Ihr solltet deshalb definitiv nichts gegen schmerzerfülltes Frauenstöhnen haben – das werdet ihr im neuen Tomb Raider nämlich reichlich zu hören bekommen.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Tomb Raider macht nach wie vor einen sehr guten Eindruck. In den hinter verschlossenen Türen gezeigten Szenen wusste insbesondere der deutliche Schwerpunkt auf den Überlebenskampf zu gefallen – inklusive notwendiger Jagd nach Nahrung und des Findens von sicheren Unterschlüpfen. Wie offen die Spielwelt sein wird, lässt sich noch nicht sagen. Bislang verlief alles linear, wenn auch zumindest auf mehrere Wege zu einem bestimmten Ziel hingewiesen wurde. Die Inszenierung der Nahkämpfe und das Leiden der jungen Lara gehen dem Betrachter ordentlich an die Nieren. Ob Laras Gestöhne und Selbstgespräche aber auf Dauer möglicherweise auf den Keks gehen könnten, werden wir voraussichtlich erst mit dem Eintreffen einer ersten Vorschauversion feststellen können.

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