Test - Thrustmaster TMX Force Feedback : Alltagstaugliches Lenkrad
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- One
Lenkräder machen moderne Rennsimulationen noch vergnüglicher, fühlt sich das Zocken damit doch beinahe wie richtiges Autofahren an. Das Blöde ist nur, dass die Kurbeln in der Anschaffung alles andere als günstig sind. Gute Lenkräder saugen schnell mal 400 Euro oder mehr aus der Geldbörse, richtige High-End-Wheels haben sogar satte vierstellige Preise. Was tun, wenn man also nur gelegentlich mal an einem Rennspiel sitzt oder nicht so viel Geld ausgeben möchte? Eine Option ist das neue TMX Force Feedback für PC und Xbox One von Thrustmaster, das für knapp 200 Euro zu haben ist.
Beim TMX Force Feedback handelt es sich um ein recht einfaches Set-up, bestehend aus Basis nebst Lenkrad sowie einem Pedalset mit Gas- und Bremspedal. Kupplung oder Ganghebel gibt es nicht. Wer das möchte, kann das TMX aber problemlos mit den kompatiblen Komponenten aus dem Hause Thrustmaster, wie dem TH8A-Shifter oder dem T3PA-Pedalset, nachrüsten. Für 200 Euro bekommt man natürlich keinen Luxussimulator und die meisten Hobby-Piloten fahren ohnehin gern mit Automatik. Zudem erlauben die metallenen Schaltwippen am Lenkkranz durchaus Fahren mit Schaltung.
Ein paar kleine Schönheitsfehler
Von der Verarbeitung darf man bei dem Preis natürlich keine Wunder erwarten und so steht Kunststoff im Vordergrund. Sowohl das Gehäuse der Basis als auch das Pedalset sind aus diesem Material gefertigt, aber insgesamt solide und robust verarbeitet. Die Basis wird mittels einer Befestigung an einem Tisch verschraubt. Hier missfällt uns ein wenig der Schraubmechanismus, bei dem man sich schnell mal die Finger einklemmen kann – also Vorsicht. Dafür hält das Lenkrad erfreulich sicher, wenn es festgezurrt ist.
Weniger schön: Während am Pedalset Bohrungen für die Befestigung an einem Rennsitz vorhanden sind, fehlen sie bei der Basis komplett. Das Pedalset selbst wirkt ebenfalls hinreichend solide. Bei den Pedalen ist sogar die Neigung in drei Stufen verstellbar. Allerdings steht das gute Stück nicht ganz rutschfest auf Teppichboden, die Gummipuffer haben dafür zu wenig Grip.
Das Anschließen des Lenkrads ist kinderleicht: Pedale mit der Basis koppeln, Netzstecker rein und das Ganze noch via USB-Kabel mit PC oder Xbox One verbinden. Allerdings müssen beim PC noch Treiber von der Thrustmaster-Website installiert werden. Aber auch das geht zackig und problemfrei. Schade nur, dass die Anschlusskabel mit etwa 2 Metern ein wenig kurz sind für den Betrieb vorm heimischen Fernseher. Aber das ist ein Problem, das sich mit einer USB-Verlängerung beheben lässt. Das Lenkrad wurde von den meisten Spielen problemlos erkannt und wenn nicht, konnten wir einwandfrei mit den Einstellungen des Thrustmaster T150 arbeiten.
Gutes Force Feedback und präzise Lenkung
In der Basis arbeitet ein kräftiger Motor mit einem gemischten Riemenscheiben- und Gangsystem sowie einer Kugellager-Achswelle aus Metall nebst kräftigem Motor fürs Force Feedback. Das Lenkrad mit 28 cm Durchmesser bietet guten Grip dank gummierter Grifffläche und einen einstellbaren Lenkeinschlag von 270 bis 900 Grad. Alle notwendigen Tasten sind gut erreichbar an Basis und Lenkkranz vorhanden und erfreulicherweise sogar farblich stimmig und mit Buchstabenkennungen entsprechend der Xbox-One-Belegung markiert. Sie wirken von der Haptik her jedoch ein wenig billig – ein altbekanntes Thrustmaster-Problem.
Im Einsatz mit verschiedenen Spielen gab es nichts zu bemängeln. Das Lenkverhalten ist ruhig und aufgrund des optischen Sensors und der 12-bit-Abtastung präzise und einwandfrei. Dank des Antriebs gibt es keine spürbare Totzone. Das Force Feedback ist kräftig und vermittelt Lenkwiderstand oder Unebenheiten gut, allerdings ohne die brachiale Kraft der teureren Kurbeln zu haben. Profis dürfte das etwas zu wenig sein, aber Einsteiger und selbst fortgeschrittene Spieler können damit sehr glücklich werden.
Wir hatten Assetto Corsa, DiRT Rally, Project CARS und Forza Motorsport 6 im Einsatz und waren bei allen vier Spielen sehr zufrieden mit dem TMX. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, man bekommt einen guten Gegenwert für vergleichsweise wenig Geld.
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