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Test - The UnderGarden : Tiefsee-Bärchen-Rocker

  • PS3
  • X360
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Gerade einmal ein winziges Prozent ist bislang von der Tiefsee erforscht. Wer weiß, welche faszinierenden Geschöpfe uns in den stockfinsteren Abgründen der Meere noch erwarten? Vielleicht ja ein knuffiger Untergrundgärtner und eine plüschbärenähnliche Musikertruppe. Das jedenfalls will uns der Downloadtitel The UnderGarden auf charmante Art weismachen.

Lust, mal vom Alltagsstress abzuschalten und euch einfach mal treiben zu lassen? Dann besucht doch den UnderGarden. Dort erwartet euch ein putziges, koalabärähnliches Wesen, das ihr durch tiefe, finstere Gewässer schwimmen lasst. Das klingt nur im Text leicht beunruhigend. In der Praxis verzaubert die kleine Download-Perle mit wunderschönen Neonpflanzen und einem Spielablauf, der gute alte Erinnerungen an Ecco the Dolphin ins Gedächtnis ruft.

Während es beim Klassiker aber durchaus auch mal hektisch werden konnte, orientiert sich The UnderGarden vom Tempo her eher an dem hypnotisch-kunstvollen Flower. Ihr lasst in beiden Spielen Pflanzen sprießen, indem ihr an ihnen vorbeitreibt - diesmal eben nur unter Wasser und aus einer seitlichen Ansicht statt in der Egoperspektive. Der Rest orientiert sich wieder am Delfin-Oldie: Hier und da versperren euch Felsen den Weg oder ihr trefft auf ähnliche Hindernisse, die ihr mit den beschränkten Mitteln, die euch zur Verfügung stehen, aus dem Weg räumen müsst. Und hier kommt wieder die leuchtend schöne Flora ins Spiel.

Seinen Samen verteilen

Um diese zum Sprießen anzuregen, benötigt ihr Samen, die ihr aus kleinen Pflanzensäckchen drückt, die in den einzelnen Levels verteilt sind. Einfach kurz anstoßen und schon füllt sich eine runde Anzeige, die wieder abnimmt, wenn ihr den eingesammelten Samen unter den Pflanzen verteilt habt. Manche der prächtigen Unterwassergewächse spendieren euch sogar Früchte. Diese sollt ihr aber nicht verdrücken, sondern möglichst clever einsetzen. Einige treiben nach dem Pflücken sofort nach oben, andere sind so schwer, dass sie absinken. Später stoßt ihr noch auf einige wenige weitere Varianten, wie explodierende Nüsse oder elektrische Früchte. Diese verschiedenen Varianten nutzt ihr, um Schalter zu betätigen oder auf andere Weise weiterzukommen.

The UnderGarden - Make Flowers Not War Trailer
Auch zu The UnderGarden für PC, PS3 und X360 gibt es den mittlerweile dritten Trailer nun bei uns.

Die Rätsel fordern euch nicht allzu viel Hirnschmalz ab. Bis auf wenige Ausnahmen im späteren Spielverlauf ist die Lösung immer sehr naheliegend. Zudem wiederholen sich die meisten Vorgänge sehr oft. Das macht aber nicht viel aus, denn bei The UnderGarden zählen ähnlich wie beim ruhigen Flower mehr das Drumherum und das Gefühl, das euch beim entspannten Dahintreiben angenehm durchflutet. Nichts zwingt euch zu irgendetwas. Wenn ihr wollt, schwebt ihr einfach durch die steinernen Höhlen und seht den Blumen beim Blühen zu.

Musikalische Ergüsse

Oder ihr verändert die Hintergrundmusik. Dank einer netten Idee der Entwickler begegnet ihr nämlich nicht nur jeder Menge Flora, sondern auch ein wenig Fauna auf euren Wegen durch die unterirdischen Gärten. Und diese Tierchen entpuppen sich als äußerst musikalisch. Jedes von ihnen beherrscht ein bestimmtes Instrument. Kommt ihr in ihre Nähe, fügt sich ihr kunstvolles Spiel nahtlos in die Hintergrundmusik ein. Wenn ihr sie mit euch nehmt, könnt ihr auf diese Weise sogar eine ganze Band kreieren. Ob ihr sie bei euch haben wollt, bleibt wie vieles in diesem Spiel rein optional - obwohl euch der atmosphärische Titel mit Bonuspunkten belohnt, solltet ihr alle Musiker bis zum Levelausgang transportieren.

Das gilt auch für die wenigen Sammelobjekte wie spezielle versteckte Pflanzen, die euch dazu motivieren sollen, die einzelnen Spielstufen wiederholt zu be- und durchsuchen. Bei den gerade einmal 14 Levels ist das aber durchaus nötig, um euch auch später noch zurück ins Spiel zu locken. Mehr als knapp über vier Stunden werdet ihr kaum benötigen, um das Ende zu sehen. Fühlt ihr euch dabei einsam, kann euch ein Mitspieler kooperativ begleiten. Zu zweit geht aber viel von der beruhigenden Wirkung verloren.

Und worum geht es eigentlich? Was soll das Ganze denn nun? Tja, diese Fragen werden nicht beantwortet. Die Entwickler erwarten, dass wir ihre faszinierende Spielwelt als gegeben hinnehmen und nicht hinterfragen. Viel wissen müsst ihr ohnehin nicht, denn sterben ist nicht möglich und alles Weitere findet ihr schnell durch selbstständiges Ausprobieren heraus. „Wieso?" und "Weshalb?" sind Fragen, die in der verträumten UnderGarden-Welt keinen Platz finden.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
In dunklen Höhlen alles besamen, was nicht rechtzeitig flüchten kann? Dass Spieleredakteure – die ja bekanntermaßen den ganzen Tag kein natürliches Licht sehen und soziale Kontakte nur untereinander knüpfen – so ein Spielkonzept toll finden, war wohl von vornherein nicht schwer zu erraten. Viel mehr gibt es hier allerdings auch nicht zu tun. Die stark wiederholungsanfälligen Rätsel und die sehr ähnlichen Höhlenlevels könnten bei manchen auch einfach nur zu purer Langeweile führen. Andere wiederum werden begeistert sein von der friedlichen Ruhe, die der Titel ausstrahlt. The UnderGarden ist eines dieser polarisierenden ″besonderen″ Spiele, die abseits der üblichen Bewertungskriterien funktionieren. Wenn ihr euch in die neonleuchtenden Tiefen fallen lassen könnt, ist The UnderGarden der perfekte Stress-Killer für die Abendstunden.

Überblick

Pro

  • hypnotische Atmosphäre
  • schöne Neoneffekte
  • putzige Spielfiguren
  • entspannender Spielablauf

Contra

  • geringer Umfang
  • keine echten Herausforderungen
  • viele Wiederholungen

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