Test - The Talos Principle : Brainhurthausen
- PC
Erinnert ihr euch an die Portal-Spiele? Diese genialen Rätseljuwelen gehören immer noch zum Besten, wenn es darum geht, die Gehirnwindungen anzustrengen. Doch mit The Talos Principle bekommt Portal deftige Konkurrenz. Zum Glück, denn gerade für Rätselfreunde gibt es aktuell wenig Alternativen.
Im Endeffekt ist The Talos Principle schnell erklärt. Ihr schlüpft in die Rolle eines humanoiden Roboters und rätselt euch ähnlich wie bei Portal durch diverse Testkammern. Diese Testkammern sind aber keinesfalls grau und wirken nicht wie ein Labor, sondern sehen aus wie Ruinen in Griechenland oder Ägypten. Das ist bewusst so gewählt, dreht sich bei The Talos Principle storytechnisch schließlich viel darum, was es heißt, Mensch zu sein. Es ist also passend, Szenarien zu wählen, die früheste menschliche Kulturen repräsentieren.
Willkommen in Brainhurthausen
Bei jeder Testkammer gibt es am Ende einen großen Tetris-Stein, den ihr einsammeln müsst. Wie man an diesen kommt, müsst ihr selbst herausfinden. Genau darin liegt auch die Schwierigkeit. Anfänglich ist alles noch recht simpel. Zwar gibt es schon früh tödliche Drohnen, die ihre festen Bahnen ziehen, und stationäre Geschütztürme, doch mit einem „Jammer“, einem Blockadestativ, könnt ihr diese wunderbar außer Gefecht setzen - auch aus der Distanz.
Mit dem Jammer könnt ihr auch Energiebarrieren lahmlegen, die euch den Weg versperren. Allerdings müsst ihr den Jammer dann stehen lassen und er kann immer nur ein Ziel haben. Nutzt ihr den Jammer, um ein Energietor zu stören, könnt ihr zwar auf die andere Seite des Tores gehen, den Jammer aber nicht einfach mitnehmen. Denn sobald ihr ihn aufhebt, fährt das Energietor wieder hoch. So müsst ihr euch genau überlegen, wie ihr den Jammer einsetzt, um den Weg zum Levelende freizumachen.
Doch bleibt es natürlich nicht nur bei den Jammern. Nach und nach werden mehr Gegenstände und somit komplexere Rätsel geboten. Nach den Jammern kommen Energiesteckdosen, deren Energiestrahl ihr über Kristallstative weiterleitet. Von den Energiestrahlen gibt es zweierlei: rote und blaue. Eine Tür mit einem roten Empfänger kann natürlich nur von einer roten Energiequelle gespeist werden. Und als wäre das noch nicht problematisch genug, dürfen die Strahlen der unterschiedlichen Farben sich nicht kreuzen. Später kommen noch Kisten, Ventilatoren und sogar eine Maschine hinzu, die auf Knopfdruck eure Aktion aufzeichnet und dann wieder abspielt. So erschafft ihr ein Double, das euch bei den Schalterrätseln hilft.
Tolle Geschichte
Neben der Rätselkomponente gibt es auch noch eine Story. Immer wieder ertönt eine allmächtige Stimme, die euch Anweisungen gibt und Vorschriften macht. Als Kontrast stoßt ihr immer wieder auf Computer-Terminals, die Informationen geben und regelrecht philosophische Gespräche mit euch führen. In diesen Gesprächen fängt man durchaus mal an, seine eigenen Ansichten und Einstellungen zu hinterfragen. Das ist richtig clever gemacht. Relativ schnell merkt man aber, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Dieser Sache gilt es natürlich, auf den Grund zu gehen.
Optisch macht The Talos Principle eine gute Figur. Die Grafik ist hübsch und steht dem Spiel. Der Stilmix aus Ruinen und Robotern passt wunderbar, weil die Story funktioniert. Musikalisch bekommt ihr Klänge geboten, die sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen und deshalb nicht von den Rätseln ablenken.
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