Test - The Legend of Zelda: Spirit Tracks : Zelda ist tot, lang lebe Zelda!
- DS(i)
Link ist im aktuellsten Zelda-Abenteuer ein Lokomotivführer. Das hindert das Spitzohr aber nicht daran, ein neues Epos in bekannter Manier zu erleben. Wir haben überprüft, ob Nintendos DS-Titel The Legend of Zelda: Spirit Tracks ein Muss für jede lange Zugfahrt ist oder ob es vielleicht nicht mal in der zweiten Klasse eine Daseinsberechtigung hat.
In Hyrule nichts Neues?
Während Wii-Besitzer sich noch bis zum Jahr 2010 gedulden müssen, um als Link einmal mehr Zelda zu retten, dürfen nach The Legend of Zelda: Phantom Hourglass (2007) erneut die DSi-Besitzer an Nintendos Vorzeigereihe ran. Und wenig überraschend handelt es sich bei Spirit Tracks um eine direkte Fortsetzung zum letzten Teil. Das beginnt bei der Steuerung und reicht bis zur Präsentation. Dies bedeutet, dass der Look des Spiels wieder sehr kindlich ausfällt und in Cel-Shading-Grafik im Cartoon-Stil erstrahlt. Damit steht das Action-Adventure in der Tradition des GameCube-Klassikers The Legend of Zelda: The WindWaker.
Wer also bereits ein versierter Zelda-Spieler ist, wird sich sofort zu Hause fühlen - kritische Naturen werden hingegen die wenigen wirklich großen Neuerungen bemäkeln. Einmal mehr erkundet ihr als Jüngling Hyrule und helft Prinzessin Zelda aus der Patsche. Dabei kämpft ihr gegen wenig gruselige Gegner, löst kleinere Rätsel mithilfe von nach und nach eingesammelten Gegenständen, durchforstet verschlungene Kerker und haltet die Augen nach Schatzkisten offen. So weit, so gut und altbekannt. Immerhin dürfen sich Fans des grüngewandeten Nintendo-Charakters auf eine neue Geschichte, neue Dungeons und neue Gegner freuen. Außerdem hat es eine Reihe neuer Items ins Spiel geschafft. Dass dies nicht nur positiv ist, lest ihr an anderer Stelle.
Geistreiche Eisenbahnfahrt
Die Industrialisierung im Königreich Hyrule scheint langsam, aber doch stetig voranzuschreiten. Denn das Fortbewegungsmittel der Stunde ist die Dampflokomotive. Die Eisenbahn hat fast schon einen religiösen Stellenwert für die Menschen. Ihr schlüpft in die Rolle eines Knaben, der während einer Zeremonie zum neuen Lokführer ernannt wird. Das ist dann auch schon der Startschuss ins Abenteuer, denn irgendwas scheint in Hyrule nicht zu stimmen: Die wichtigen Eisenbahnschienen verschwinden Stück für Stück und Monster bevölkern die Gegend. Als sich der Jüngling, nennen wir ihn einfach Link, mit der Prinzessin Zelda aus dem Palast zum Turm der Götter schleicht, geschieht das Unfassbare: Der Minister Glaiss entpuppt sich als teuflischer Schurke, der Prinzessin Zelda tötet, um mit ihrem Körper den Dämonen Marardo wiederzubeleben.
Zelda mag tot sein, ist aber damit längst nicht weg vom Fenster. Im Gegenteil. Die zähe Lady begleitet Link fortan als Geist durch das Abenteuer. Das ist besonders in den Dungeons praktisch: Das körperlose Wesen kann über Dornen schweben, Link über Lavatümpel tragen und sogar in den Körper von Phantomrittern schlüpfen. Hierbei kommt die größte Neuerung zum Tragen: In einigen Passagen dürft ihr Zelda befehligen, indem ihr einen Pfad per Stylus vorzeichnet. Diesen läuft sie dann ab und betätigt beispielsweise Schalter auf ihrem Weg. Dieses Buddy-Feature mag nicht neu sein, ist aber eine willkommene Abwechslung zum restlichen Spielgeschehen.
Abwechslung sollen auch die Zugfahrten bringen. Während ihr in Phantom Hourglass und WindWaker noch mit einem Schiff unterwegs wart, ist es diesmal die Eisenbahn. Zunächst zeichnet ihr auf einer Karte den Weg entlang den Schienen ein, dann geht es los. Unterwegs könnt ihr bloß die Geschwindigkeit regulieren, per Lokomotivtröte Tiere von den Gleisen scheuchen oder Weichen stellen. Sonderlich spannend sind die Fahrten allerdings nicht, zumal eure Bewegungsfreiheit durch die Schienen weit mehr einschränkt ist als noch in den beiden Vorgängern. Frei herumlaufen könnt ihr übrigens auch zu Fuß nicht: Die Schauplätze wie Wälder, Wüsten, Tempelanlagen, Graslandschaften und Schlösser sind eher übersichtlich gehalten, zwischen diesen „Levels" reist ihr per Zug. Wie im vorangegangenen Teil wird der Zug natürlich immer wieder mal mit neuen Fähigkeiten ausgebaut.
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