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Special - The Legend of Zelda – TV-Serien-Review : 13 Folgen und kein Kuss – legendär schlecht?

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    PIDAX FILM hat erstmals die „The Legend of Zelda“-Animationsserie hierzulande auf DVD veröffentlicht. Wir haben nochmal reingeschaut. 13 Folgen später sind wir weder weiser, mutiger noch mächtiger, dafür aber trotz einiger Abstriche gut unterhalten worden.

    1989, also vier Jahre nach der Veröffentlichung von The Legend of Zelda für das Nintendo Entertainment System und zwei Jahre nach der bockschweren Fortsetzung, produzierte DiC Entertainment eine von diesen Klassikern inspirierte Animationsserie, die über einen Zeitraum von rund drei Monaten in den USA ausgestrahlt wurde. Mit den ungeliebten Spielen für das CDi-System hat die Serie trotz einer gewissen Ähnlichkeit nichts zu tun. Die kamen erst wenige Jahre später in den Handel. Bei genauerer Betrachtung fällt auch direkt auf, dass es sich um eine hochwertigere Produktion handelt – und natürlich nicht um ein Spiel.

    Der Zeichenstil erinnert stark an den der Schwesterproduktionen, die ebenfalls unter der Ägide von DiC Entertainment das Licht der Welt erblickt haben: Prominente Beispiele sind „Captain Planet and the Planeteers“ und „Inspector Gadget“. Die Referenzen zur Vorlage sind lose, jedoch gibt es einige bekannte Monster, Gegenstände, Orte und sogar Sound-Effekte, die jeder Zelda-Fan aus den Spielen kennt. Retro-Gefühl in Reinform, hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass Link nicht nur sprechen kann, sondern auch noch über eine ziemlich offenkundige Libido verfügt, deren Ziel die alles andere als wehrlose Zelda ist.

    In der Serie ist das Triforce eher ein „Zwei-Force“. Es besteht, wie im ersten Zelda-Spiel, aus dem Triforce der Weisheit und dem Triforce der Macht. Das Triforce des Mutes existiert nicht. Wer beide magischen Artefakte besitzt, wird ewig über Hyrule herrschen. Klar, dass der fiese Zauberer Ganon immer und immer wieder versucht, an das gute Gegenstück zu seinem Triforce der Macht zu kommen. Diese Grundprämisse wird bekanntermaßen vor jeder Episode im Vorspann nochmals ausführlich erklärt, bevor die Handlung rund 15 Minuten lang erzählt wird.

    Zuvor wird noch als netter Bonus das Intro der „Super Mario Super Show“ abgespielt. Wer die beiden Schauspieler in den Kostümen von Mario und Luigi herumhampeln sieht, merkt schnell, wie fließend die Übergänge zwischen schönen Kindheitserinnerungen und Fremdscham sein können. Das ändert sich auch nicht mit den eigentlichen Episoden. Die Handlung jeder der 13 Folgen ist abgeschlossen und besteht nahezu jedes Mal daraus, dass Ganon oder seine Schergen versuchen, das Triforce der Weisheit zu stehlen, Zelda zu entführen oder Hyrule auf andere Art unter Kontrolle zu bringen. Eine episodenübergreifende Erzählung gibt es nicht. Im Hinblick auf die ursprünglich junge Zielgruppe wäre das vermutlich auch nicht zweckmäßig gewesen.

    Da es sich nun, fast 30 Jahre später, mehr um ein Retro-Objekt für die Zelda-Sammlung handelt und die wenigsten in Zeiten von Netflix und Co. ihr Kind vor diese alte Serie setzen würden, mangelt es für den inzwischen erwachsenen Zuschauer an einem gewissen Anspruch. Zu den anderen Eigenheiten von „The Legend of Zelda“ zählen darüber hinaus zahllose Running Gags, die teilweise arg überstrapaziert werden, aber insgesamt doch sehr zum Charme der Serie beitragen. Links Phrase „Ich tuuuuu mein Bestes!“ wird in 13 Episoden doch glatt 29 Mal gesagt. Dazu zählt auch der immer wieder von Link eingeforderte, aber nicht ein einziges Mal zustande kommende Kuss zwischen den beiden Hauptcharakteren. Bis auf ein paar schlüpfrige Bemerkungen ist die Serie erwartungsgemäß keusch.

    Auf technischer Seite hat Pidax Film, das Unternehmen, dem wir die deutsche DVD-Veröffentlichung verdanken, „The Legend of Zelda“ genau so belassen, wie sie damals im Fernsehen lief. Wer sich eine digitale Überarbeitung erhofft hat, wird freilich enttäuscht. Etwas schmerzlicher vermissen wir allerdings in Zeiten größerer Fernsehgeräte einen 16:9-Modus. Im altbackenen Original-4:3-Format quetschen die schwarzen Randbalken das Bild unschön. Dafür ist der Ton erstklassig. Glasklar sind die Stimmen der Synchronsprecher zu hören. Der bekannteste unter ihnen ist Willi Röbke, der Ganon spricht. Ihn werdet ihr aus vielen anderen Zeichentrickserien der damaligen Zeit wiedererkennen.

    Insgesamt ist die Zeichentrickserie zu The Legend of Zelda alles andere als ein Meisterwerk und hat sicherlich nicht zu Unrecht seinerzeit keinen Blumentopf verdient. Das bedeutet nicht, dass ihr keinen Spaß haben werdet. Die wenigen Folgen sprühen vor 80er-Charme und etwas anderes wird wohl kaum jemand erwarten, der von der Produktion auch nur vom Hörensagen weiß. Trotz der redundanten Handlung hätten es ruhig mehr als 13 Episoden sein dürfen.

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