Test - Skyrim Switch : Himmelsrand zum Mitnehmen
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Ihr habt noch nie einen Fuß in die unwirtlichen Weiten von Himmelsrand gesetzt? Seid noch nicht Hunderte Stunden durch Dungeons gestöbert? Habt euch noch nicht zum Erzmagier oder Anführer der Dunklen Bruderschaft hochgearbeitet? Sofern ihr eine Nintendo Switch besitzt, gibt es nun die ultimative Gelegenheit, das nachzuholen. Ihr habt all das schon getan? Dann fangt einfach noch mal von vorne an.
Wenn ihr ein grundlegendes Interesse an westlichen Rollenspielen habt, dürftet ihr die Story von Skyrim mittlerweile im Schlaf runterbeten können. Für die später Dazugestoßenen – schließlich sind sechs Jahre eine kleine Ewigkeit in Videospielzeitrechnung – hier die grobe Rahmenhandlung: Kurz vor eurer Hinrichtung sucht ein Drache die Festung Helgen heim und brutzelt alles nieder. Als einer der wenigen Überlebenden sollt ihr dem zuständigen Jarl Bericht erstatten. Es stellt sich heraus, dass ihr ein „Drachenblut“ seid, die Inkarnation eines legendären Kriegers, der über magische Schreie verfügt und quasi der Einzige ist, der den Oberdrachen Alduin aufhalten und das Ende der Welt verhindern kann. Das Übliche halt.
Es wäre natürlich kein Elder-Scrolls-Spiel, wenn neben der Hauptquest nicht noch unzählige Nebenbeschäftigungen auf euch warten würden. Neben den verschiedenen Gilden gibt es an jeder Ecke ein Diebesversteck, eine Höhle oder irgendeinen anderen Ort, der mit Loot lockt. Am Ende – falls es das bei so einem Spiel überhaupt gibt – seid ihr das mit Abstand mächtigste Lebewesen auf dem Kontinent Tamriel, werdet aber trotzdem noch unerbittlich von den Stadtwachen gejagt, sobald ihr versehentlich eine Karotte geklaut habt. Vor dem Gesetz sind hier alle gleich.
Im Norden nichts Neues?
„Ist ja alles schön und gut, Hoppi“, mag jetzt der eine oder andere von euch denken. „Aber das wissen wir schon alles. Was macht die Switch-Version denn anders?“ Nun, auch auf der Nintendo-Konsole fühlt sich Skyrim an wie Skyrim und sieht aus wie Skyrim. Soll heißen: Welt und Atmosphäre sind nach wie vor top, grafisch ist da aber mittlerweile freilich mehr drin. Das zeigt sich vor allem bei den ausdruckslosen Gesichtern der Charaktere und regelmäßig auftauchenden platten Texturen. Wenn ihr durch die weite Tundra oder die herbstlichen Birkenwälder in der Nähe von Rifton wandert, stellt sich aber immer noch ein erhabenes Gefühl ein. Bethesda weiß, wie man Spielwelten mit Langzeiteffekt generiert.
Die Switch-Version von Skyrim basiert auf der im letzten Jahr veröffentlichten Special Edition des Spiels. Die drei Zusatzinhalte Dawnguard (Vampire töten), Dragonborn (ein anderes Drachenblut töten) und Hearthfire (ein eigenes Haus töt..., äh, aufbauen) sind somit von Anfang an mit dabei. Der größte Bonus auf der Switch ist aber freilich die Mobilität. Nun könnt ihr auch in der U-Bahn Drachen erlegen und draußen im Park auf Schatzsuche gehen. Letzteres gerät aber leicht zum Problem, denn ein nicht geringer Teil von Skyrim spielt sich in dunklen Gegenden ab. Bei Lichteinfall lässt sich gerade an solchen Orten kaum was auf dem Bildschirm erkennen.
Die weiteren Features des Switch-Ablegers sind die obligatorische Bewegungssteuerung für Aktionen wie Nahkampf oder Schlösserknacken (wer's mag) sowie die Möglichkeit, mit Links Wams, Schwert und Hylia-Schild ins Abenteuer zu ziehen (wer's braucht). Das Zelda-Crossover sehe ich allerdings eher kritisch, denn für mich passt das nicht zur sehr kohärenten Spielwelt von Skyrim, die in sich sehr schlüssig und glaubwürdig ist. Mods werden auf der Switch leider nicht unterstützt.
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