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Test - The Crew: Wild Run : Mit Spaß durch Amerika

  • PS4
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Ein gutes Jahr ist es her, dass mit The Crew ein MMO-Rennspiel auf PC und Konsolen erschien. Die Spieler sollten Tag für Tag an den Bildschirm gelockt werden, um sich heiße Rennen mit anderen Fahrern zu liefern. Leider klappte das nicht so ganz, was zum einen an zu wenig Abwechslung, zum anderen an der recht schwachen Grafik und dem fast überflüssigen Crew-System lag. Jetzt ist die erste große Erweiterung The Crew: Wild Run da. Sie soll die Schwachstellen des Hauptspiels ausmerzen.

Schon nach dem Start fällt die erste große Änderung im Vergleich zum Hauptspiel auf: die überarbeitete Grafik. Die Weitsicht wurde erhöht, das Kantenflimmern gehört der Vergangenheit an und überhaupt wirkt alles ein wenig schöner und schärfer. Jede Menge Details werten die Landschaft auf, auch wenn das bei schnellen Rennen kaum zur Geltung kommt. Die Bildrate bleibt stabil, ihr müsst euch keine Sorgen wegen eventueller Ruckler machen. Die gibt es selbst dann nicht, wenn plötzlich das Wetter umschwenkt und die Sonne dichten Regenwolken weicht.

Nasses Vergnügen

Regen? Ja, Regen. Denn auch an Wettereffekte, die es im Hauptspiel noch nicht gab, wurde endlich gedacht. Dabei wirkt sich der Regen nicht nur optisch auf das Spiel aus, sondern verlangt euch zudem fahrerisches Können ab. Nach und nach bilden sich große Pfützen auf dem Asphalt und die Fahrzeuge verlieren leicht an Grip. Daher müsst ihr eure Fahrweise dem Wetter anpassen, was mitten im Renngeschehen leichter gesagt als getan ist. Da das Fahrverhalten der Autos nicht mehr so träge ist wie im Hauptspiel, werdet ihr mit der Zeit auch bei schlechtem Wetter die Kontrolle über eure Boliden behalten.

Gleich vier neue Fahrzeugvarianten schickt Entwickler Ivory Tower im Add-on auf die Strecke. Monstertrucks, Dragster, Drift-Fahrzeuge und Motorräder können ab sofort bei den neuen Händlern in der Spielwelt erworben werden. Mit jenen nehmt ihr dann nicht etwa an den altbekannten Rennen teil, sondern startet bei speziellen Events. Euer eigentliches Ziel ist jedoch, euch für „The Summit“ zu qualifizieren. Regelmäßige Wettbewerbe des Entwicklers sollen euch immer wieder ins Spiel locken, denn nur so könnt ihr ganz oben auf dem Treppchen stehen.

Vier neue Fahrzeugtypen

Wer beim Summit ganz vorne mit dabei ist, gewinnt nicht nur die Anerkennung der anderen Fahrer, sondern mit ein wenig Glück auch exotische Wagen oder Bauteile, mit denen ihr euren Fuhrpark aufwerten könnt. Die Wettbewerbe, an denen ihr teilnehmen könnt, unterscheiden sich je nach Fahrzeugtyp. Dragster-Rennen sind hierbei wohl die am wenigsten interessante Rennart. In einer Art Minispiel brettert ihr wenige Sekunden über eine gerade Strecke. Heizt hierfür die Reifen vor, gebt im richtigen Moment Gas und schaltet punktgenau, schon brecht ihr den Streckenrekord. Das richtige Timing ist daher der entscheidende Faktor.

Ganz anders geht es bei den Monstertrucks zu. Ihr sammelt ausreichend Punkte auf Hindernisparcours, die extra für die Monstertrucks gestaltet wurden, rast über Rampen, fahrt Treppen auf und ab und führt Sprünge aus, um an Punktemarken zu gelangen. Das klingt leichter, als es ist, denn die Steuerung der wuchtigen Fahrzeuge ist alles andere als simpel. Schnell verliert man die Kontrolle, da die schweren Fahrzeuge nach einem Sprung gerne mal zur Seite ausbrechen. Übung ist daher das A und O.

The Crew: Wild Run - Launch Trailer
Ubisoft veröffentlicht die Wild Run Edition zum Rennspiel The Crew. Es erscheint für PC, Xbox One und PS4.

Das gilt auch für die Drift-Fahrzeuge. Welche Aufgabe ihr mit denen zu bewältigen habt, dürfte klar sein. Mit quietschenden und qualmenden Reifen rast ihr um Drift-Strecken und sammelt dabei möglichst hohe Drift-Punktzahlen. Die Motorräder bieten pures Fahrvergnügen. Sie liegen sehr gut auf der Straße, eignen sich jedoch weniger für Offroad-Ausflüge. Bis ihr alle Fahrzeuge euer Eigen nennen und mit ihnen alle Bauteile sammeln könnt, wird einige Spielzeit vergehen. Durch die vielen neuen Events ist für ausreichend Abwechslung gesorgt, Langeweile kommt so bald keine auf.

Sollte das doch passieren, könnt ihr euch mit dem Streckeneditor mit wenigen Klicks eure eigenen Rennen erstellen. Ob ihr lieber kurze Rennen erstellt oder gleich zum Beispiel von der West- zur Ostküste rast, bleibt euch überlassen. Eine Story, wie ihr sie noch im Hauptspiel erleben durftet, braucht ihr in der Erweiterung nicht zu erwarten. Das ist aber auch nicht schlimm, denn die klischeehafte Gangster-Posse hat wohl kaum einen interessiert. In The Crew: Wild Run ist das Ziel, am Summit teilzunehmen und dort gut abzuschneiden, was für ein Rennspiel vollkommen ausreichend ist.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Abwechslungsreicher Arcade-Racer

Mit dem Hauptspiel konnte ich damals nicht viel anfangen. Nach weniger als einer halben Woche landete das Spiel in der Ecke und kam aus ihr auch nie mehr raus. Mit The Crew: Wild Run ändert sich das, denn viele Schwachstellen wurden ausgemerzt. Das fängt bei der Grafik an, die jetzt endlich zum Hinschauen einlädt. Kein störendes Kantenflimmern, eine ausreichende Weitsicht, viele kleine Details und nicht zuletzt das Wettersystem bringen neuen Schwung. Der kommt ganz klar auch durch die vier neuen Fahrzeugtypen ins Spiel.

Beim Event „The-Summit“ könnt ihr Woche für Woche an speziellen Herausforderungen des Entwicklers teilnehmen, durch die ihr euch für das finale Event qualifiziert. Je besser ihr abschneidet, umso größer eure Chance auf exotische Fahrzeuge und Bauteile. Mit dem Editor könnt ihr eigene Rennen erstellen, ganz egal, ob kurze Etappen oder epische Fahrten von Küste zu Küste. Zu tun gibt es jetzt definitiv genug, Langeweile kommt hier keine mehr auf. Nur der Preis der Erweiterung ist einen Tick zu hoch. Einsteiger dürfen sich hingegen über eine günstige Komplettedition freuen.

An ein Forza Horizon 2 kommt The Crew: Wild Run zwar noch nicht heran. Es befindet sich aber auf einem sehr guten Weg, in die obere Arcade-Racer-Klasse aufzusteigen. Ivory Tower hat seine Hausaufgaben erledigt und macht mit der Erweiterung spielerisch fast alles richtig.

Überblick

Pro

  • günstig für Einsteiger, da Hauptspiel und Erweiterung in einer preiswerten Edition zu bekommen sind ...
  • Wetterwechsel
  • stark aufgewertete Grafik
  • vier neue Fahrzeugtypen
  • leicht verbessertes Fahrverhalten
  • jede Menge neue Events
  • leicht zu bedienender Editor

Contra

  • … dafür kostet die reine Erweiterung nicht viel weniger als die komplette Edition
  • Punktesystem noch immer recht undurchsichtig
  • Blitzreisemöglichkeiten unpassend für ein Rennspiel

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