Test - Tank Operations: European Campaign : Rundenstrategie im zweiten Weltkrieg
- PC
Das noch junge Entwicklerstudio Linked Dimensions wagt sich mit Tank Operations an das Genre der Rundenstrategie heran. Mit wenig innovativen Ideen und einer Optik auf Sparflamme hat der deutsche Entwickler einen riskanten Weg eingeschlagen, um die Herzen der Spielerschaft für sich zu erobern. Wenig atmosphärisch, dafür jedoch mit einer umso größeren taktischen Tiefe richtet sich das Projekt Tank Operations - European Campaign vor allem an erfahrene Rundenstrategen, die wenig Wert auf schmückendes Beiwerk legen.
Geschichtsstunde
Wir erinnern uns: Am 8 Dezember 1941 erfolge nach dem Angriff auf Pearl Harbor die Kriegserklärung des Kaiserreichs Japan an die Vereinigten Staaten. Es war der Anstoß für eine Verkettung von diplomatischen Ereignissen, die das amerikanische Volk unter der Führung von Franklin D. Roosevelt zwangen, sich in den zweiten Weltkrieg einzumischen. Unter dem Codenamen "Operation Torch" Beginnt die Invasion der USA in Marokko - Der erste Testlauf für die Landung in Europa und die erste Mission des Rundenstrategiespiels Tank Operations - European Campaign. Als Kommandant der US- amerikanischen Kriegsmaschinerie obliegt es euch, den zwölf Kapitel umfassenden Feldzug gegen die Achsenmächte zu führen. Angefangen in Marokko wird das Kriegsgeschehen über Tunesien, Italien und Frankreich letztendlich mitten in das Herz Deutschlands getragen.
Große Überraschungen erwarten euch hinsichtlich der Handlung nicht. Der deutsche Entwickler Linked Dimensions hält sich an die geschichtlichen Fakten. Diese werden dem Spieler vor Missionsbeginn in kurzen - professionell vertonten - Texten leider nur sehr unspektakulär präsentiert. Schnell wird klar: Tank Operations setzt weniger auf Atmosphäre, sondern viel mehr auf ein taktisch tiefes Spielgeschehen.
Während insbesondere Genreveteranen genau diesen Umstand begrüßen, schauen Anfänger und Gelegenheitsspieler schnell in die Kanonenröhre. Zwar wird dem Spieler im Rahmen der Kriegsvorbereitungen im "Fort Bragg" die Chance geboten, sich mit der grundlegenden Steuerung vertraut zu machen, allerdings bleibenzahlreiche Fragen unbeantwortet.
Vor allem angesichts der gebotenen taktischen Tiefe stellt das lieblos präsentierte Tutorial ein großes Manko dar.
Strategie-Epos für Experten
Genreneulinge werden sich rasch überfordert und allein gelassen fühlen, wenn es darum geht, Nachschublinien für die Truppen an der Front einzurichten. Wie auch in der Realität müssen eure Soldaten mit ausreichend Munition und Treibstoff versorgt werden. Diese können einerseits in den Städten und Versorgungslager aufgefüllt werden. Alternativ transportiert ihr sie via Truck direkt zum Kampfgebiet. Zu beachten sind weiterhin die Eigenschaften des Terrain.
Der Untergrund gewährt verschiedene Deckungsgrade - der wiederum Schutz vor feindlichen Angriffen bietet - und Fortbewegungsmöglichkeiten. Während motorisierte Fortbewegungsmittel auf Straßen logischerweise schnell voran schreiten, bewegt sich die Infanterie deutlich langsamer - dafür aber durch jegliches Terrain.
Die Entfernungen auf dem Schlachtfeld sind der Schlüsselfaktor zu einem erfolgreichen Feldzug. Flugzeuge und Bomber haben aufgrund ihres begrenzten Treibstoffvorrats nur eine limitierte Reichweite. Ist der Tank leer, zerschellen diese am Boden. Nachschubtrucks kämpfen mit ähnlichen Problemen. Auch die Kenntnis über die Reichweite der Waffen der zur Verfügung stehenden Waffen solltet ihr euch schnellstmöglich aneignen. Die Kämpfe folgen dabei strickt dem Stein-Schere-Papier Prinzip.
Panzer sind anfällig für Artilleriebeschuss und Angriffe aus der Ferne. Die Artillerie wiederum hat dem Panzer und selbst einer Infanterieeinheit im Nahkampf nur wenig entgegen zu setzen. Luftkriegswaffen hingegen besitzen einen unmöglichen Stand gegenüber den Flakstellungen des Feindes.
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