Preview - Super Street Fighter IV : Mehr als nur ein Add-on

Street-Fighter-Fans müssen nicht zwingend japanische Spielhallen aufsuchen, um ihr liebstes Prügelspiel zu spielen. Im Februar dieses Jahres erschien Street Fighter IV für die Xbox 360 und die PS3 und seit Juli dürfen auch PC-Spieler den Arcade-Stick entstauben. Überraschung: Capcom legt rasch nach, denn mit Super Street Fighter IV werkelt der Entwickler an einem eigenständig spielbaren Add-on. Dieses wird allerdings nicht per Download nachgeliefert, sondern im Handel erscheinen.

Super Street Fighter IV sollte zuerst als Download-Content für Street Fighter IV erscheinen, wurde dann aber doch als eigenständige Disc-Version entwickelt. Diese wird im Frühjahr zu einem Preis von knapp 40 Euro in den Handel gekarrt und sämtliche Inhalte des Hauptprogramms enthalten. Das klingt im ersten Moment schwer nach Geldschneiderei. Der Grund dafür ist allerdings der große Umfang, denn in der erweiterten Version belässt es Capcom nicht nur bei ein paar frischen Charakteren. Auch an der Spielmechanik wurde kräftig gefeilt, außerdem werden neue Spielmodi implementiert.

Zunächst haben sich die Entwickler die Kritik der Community zu Herzen genommen und an die Balance der Spielmechanik Hand angelegt. Das bedeutet, dass nun einige Charaktere einen Tick stärker sind und andere über weniger Schlagkraft verfügen. Dadurch sollen die Partien noch fairer ausfallen - gerade für Einsteiger eine willkommene Änderung. Per Download wird es die neuen Inhalte nicht geben, schließlich wäre das gerade im Online-Modus angesichts des neuen Balancings auch nicht zu bewerkstelligen.

Weibliche Reize und maskuline Muskelkraft

Ganze acht neue Charaktere werden sich zur 25-köpfigen Kämpferclique gesellen. Darunter finden sich bekannte Gesichter vom alten Schlag und gänzlich neue Charaktere. Zwei davon durften wir bereits in Aktion erleben und selbst anspielen. Zum einen hätten wir da Dee Jay, einen jamaikanischen Kickboxer mit Capoeira-Einschlag, der vor allem im Nahkampf ordentlich austeilt. Aus der Entfernung hat der Boxer wenig zu melden. Dee Jay sollte ursprünglich in Street Fighter IV einen Auftritt haben, wurde allerdings dann wieder aus dem Konzept gestrichen.

Juri hingegen punktet mit weiblichen Reizen und vertraut auf den Taekwondo-Kampfstil. Das koreanische Prachtweib ist ziemlich flink, sehr wendig und trumpft mit akrobatischen Einlagen, wie Radschlagen, auf. In einer Spezialattacke wirbelt sie ihren Kontrahenten in die Luft und pfeffert ihn grob gen Boden, ehe sie ihn kurz vor dem Aufprall auffängt. Daraufhin streichelt sie zärtlich seinen Kiefer und gibt ihm den Rest.

Der dritte bisher enthüllte Protagonist ist der Indianer T-Hawk, der aus Street Fighter 2 bekannt ist. Freuen werden sich Street-Fighter-Veteranen zudem über die Bonus-Stages, in denen man Autos oder von oben herabfallende Fässer unter Zeitdruck zerstören muss. Hinzu kommen neue Ultra-Kombos für die Kämpferriege. Welche das im Detail sind, durfte Capcom noch nicht verraten.

Mehr Online-Modi = mehr Spaß

Sicher ist jedoch, dass der Online-Modus mit einigen Neuerungen aufwarten wird. Zunächst einmal wird die Lobby überarbeitet. Sitzt ihr in der Warteschleife, könnt ihr euch Kämpfe anderer Spieler anschauen. Diese werden auf Wunsch aufgenommen und abgespeichert. Das ist der neuen Replay-Funktion zu verdanken. Dieses Feature ist Capcom aber noch nicht genug, weswegen man auch die Modi-Auswahl ergänzt.

So wird es zum Beispiel einen neuen Team-Battle-Modus für acht Teilnehmer geben. Hier geht es darum, in Vierer-Teams gegeneinander anzutreten und alle Charaktere des gegnerischen Teams zu besiegen. Ist ein Kontrahent geschlagen, wird automatisch der nächste in den Ring geschickt. Außerdem hält der Endless-Modus Einzug. Hier kämpft ihr online so lange gegen andere Spieler, bis euch einer in die Knie zwingt.

Bei der Technik bleibt sich Capcom treu und setzt auf den Cel-Shading-Look des Originals. Markante Verbesserungen gegenüber dem Hauptprogramm konnten wir in Super Street Fighter IV bislang nicht feststellen.

Fazit

von Patrick Schröder

Acht neue Charaktere, die ersehnten Bonus-Stages und die neuen Online-Features machen Street Fighter IV spätestens in der „Super“-Auflage zu einem absoluten Pflichtkauf. Das Balancing wird zugunsten der Fairness optimiert, was für Profis zwar eine Umstellung bedeutet, andererseits aber aufgrund der Community-Kritik nötig war. Das Highlight stellen die acht neuen Charaktere dar, wovon drei bereits bekannt sind. Die restlichen werden sicher in den kommenden Wochen enthüllt. Gerade Juri spielt sich im Vergleich mit den anderen Haudegen erfrischend anders. Schade ist lediglich, dass Capcom auf die Möglichkeit verzichtet, eine alternative Download-Variante anzubieten. So müssen Besitzer von Street Fighter IV zwingend 40 Euro berappen.